Hallo Hamburgerin,
die ersten Wochen nach Rauchausstieg habe ich wenig Tolles erlebt. Also kann
ich Dir in dieser Hinsicht nicht noch ein Geburtstagsgeschenk rüberreichen.
Danke, dass Du den Kuchen über das kaputte CD-Laufwerk geschickt hast. War echt lecker.
Selbst gebacken?
Einiges kann ich aber schon erzählen: Der Raucherhusten war so schnell weg,
das hat keine Woche gedauert. Ich musste früh um 5 Uhr aufstehen, eine Stunde husten,
dann Bad, dann Frühstück machen, Kinder um 7.30 Uhr aus dem Haus schicken.
Ich konnte es kaum glauben, nach einer Woche habe ich mich getraut, den
Wecker auf 5.30 Uhr zu stellen, bald darauf auf 6.00 Uhr. Kein Husten.
Meine tiefe Angst, nach dem Aufwachen die Gier nach der ersten Zigarette
nicht standhalten zu können, hat sich in Nichts aufgelöst. Das war
eigentlich meine leichteste Zeit am Tag.
Was ich nicht ertragen konnte, war das Warten auf die Strassenbahn. Ich bin
kilometerweit gelaufen, weil 1 Minute warten ohne Zigarette nicht ertragbar war.
Längere Arbeiten - wie bügeln, kochen - musste ich so einteilen, dass ich es
nicht mehr in einem Arbeitsgang erledigte, sondern in mehreren kleinen, sprich,
Hemd bügeln, Salat waschen, paar Hosen bügeln, Gemüse vorbereiten.
Aber eines war dann doch ganz toll: Das ganz langsame Begreifen nach drei, vier
Wochen, Du hast was geschafft. Der kleine Hoffnungsfunke, der anfing zu glimmen,
den ich ganz ganz vorsichtig behütet habe, jetzt ist der Funke eine kleine Flamme.
Die Gewissheit, diese kleine Flamme kann nur ich auspusten und davor werde
ich mich hüten.
Ich bin begeistert, weil ich mich selbst besiegt habe.
Angela