Moin Madleine,
zunächst mal meinen Glückwunsch - Du hast schon mal fünf Stunden NICHT GERAUCHT, bevor Dir leider die Dreckskippe "vor die Füße gerollt" ist....
Es ist in Ordnung, daß Du bedauerst, sie geraucht zu haben - ABER Du kannst noch daraus lernen:
- wie stark Deine Sucht Dich im Griff hat
- wie wichtig es ist ALLE Rauchuntensilien zu entsorgen
- daß weitere Taktiken gebraucht werden
Also hast Du die Chance, selbst aus dieser Situation etwas Positives zu machen, was Dir Deine Sucht nicht nehmen kann :gefsmilie:
Wenn Du hier ganz viel in den Wohnzimmern liest, wirst Du sehr viele Möglichkeiten, mit unverhofften, ungewollten Situationen umzugehen, finden. Ein paar schreibe ich Dir hier in Deinem (die individuellen threads werden nämlich "Wohnzimmer genannt") auf:
a) Nimm Dir ein großes Glas und gaaanz viele kleine Zettel - auf diese schreibst Du jede Menge Sachen, die Du tun kannst, wenn die Suchtanfälle überhand zu nehmen drohen.
Das kann sein:
- neues Rezept ausprobieren
- die Zimmerpflanzen abwaschen/abstauben
- die Bücher nach Autoren/Sachgebieten/Titeln/Farben oder sonstwas zu sortieren
- Deine beste Freundin anrufen
- ein Mal um den Block gehen
- ein duftendes Schaumbad nehmen
- auf dem gesunden Bein stehend das Alphabet von hinten aufsagen
- eine Schublade aus- und wieder einräumen
- die Haare waschen
- die Nachbarin/den Nachbarn auf 'ne Tasse Tee oder Kaffee einladen (nur Nicht- oder Nichtmehrraucher in dieser Phase)
- ein Gedicht lernen
- gaanz laut Dein Lieblingslied singen....
Mach' das Glas voll mit solchen und anderen Zettelchen und wenn ein schier unüberwindlicher Suchtanfall kommt -> Zettel ziehen und "Aufgabe" OHNE VERZÖGERUNG und OHNE ERST MIT DIR SELBST ZU DISKUTIEREN (würdest eh' eigentlich mit der Sucht diskutieren) ausführen - in aller Regel dürfte sich der Anfall danach erledigt haben :wink:
b) Du öffnest ein Fenster, stellst Dich ganz nah ran (oder gleich auf den Balkon/die Terasse soweit vorhanden) und atmest langsam, tief und bewußt mindestens zehn Mal ein und aus. Dabei spürst Du in Deine Lunge, Deinen Körper hinein, wie die frische Luft durch Nase und Luftröhre bis in die Bronchien strömt, wie sie dort kurz verweilt und ebenso langsam durch die leicht geschlossenen, flatternden Lippen wieder heraus fließt.
c) Du liest Dich hier quer durch's Forum, rauf und runter, schreibst auch gern was - z.B. in Deinem WoZi hier oder einem anderen, wenn Du etwas kommentieren möchtest, oder dem Oktober- oder sonst einem Zug, wie es Dir in diesem Moment ergeht und warum und was Du tun möchtest und warum und was nicht und....
d) Du könntest auch eine achtsame Teezeremonie machen: Wasser aufsetzen, einen Tee heraussuchen, eine schöne Tasse wählen, den Tee hineingeben, langsam das nicht mehr sprudelnde Wasser darüber gießen, schauen, wie der Tee erste Farbschlieren entwickelt, die Muster beobachten und wie sich die Farbe in der Tasse ausbreitet, wenn dann die Ziehzeit erreicht ist, könntest Du Dich sogar dafür entscheiden, den Tee nun auch zu trinken :riesengrinser:
Sehr gut helfen auch "die vier A, die mit vielen anderen wertvollen Hinweisen unter dem grünen Reiter "Aufhören" zu finden sind: https://rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
1. Aufschieben 2. Ausweichen 3. Abhauen 4. Ablenken
All diese Sachen haben nur einen Zweck - Dir das Überwinden der problematischen paar Minuten - mehr isses nämlich oft gar nicht - etwas leichter zu machen und zack - schon hast Du wieder eine schwere Situation gemeistert und Dir bewiesen - auch Du kannst es schaffen :gefsmilie:
Und - es gibt vermutlich Niemanden hier im Forum, der es wirklich beim allerersten Versuch geschafft hat....
Soll jetzt nicht heißen "ist eh alles egal", aber auch hier bist Du "in bester Gesellschaft" :lol:
Laß also den Kopf nicht hängen - Du hast einen guten Anfang geschafft!
Mancher hilft es übrigens, nicht sofort in Kategorien wie "nie wieder" oder "für immer" zu denken, sondern eine Strategie der kleinen Schritte zu verfolgen: HEUTE RAUCHE ICH NICHT - PUNKT.... was morgen wird - werden wir sehen - ABER HEUTE NICHT.
Oder, wenn dieser Zeitraum noch zu lang erscheinen mag - DIE NÄCHSTE (Zigarette/Stunde) RAUCHE ICH NICHT.... und wieder DIE NÄCHSTE NICHT....
Es auch sehr wichtig, in der Anfangsphase täglich mindestens 2-3 Liter Wasser, Tees, dünne Schorlen (also nicht das fertig zu kaufende Zeugs, sondern 1/4 guten Saft und 3/4 Wasser) zu trinken. Gerade Kopfweh und Schwindelgefühle kommen oft von zu wenig Flüssigkeit und/oder Unterzuckerung (deshalb die Schorlen).
Dein Körper entgiftet sich jetzt von Jahren der Dreck-Einlagerung - das ist Schwerstarbeit für ihn - mit viel trinken kannst Du ihn dabei sehr gut unterstützen.
Tust Du dies dann auch noch bewußt, in kleinen Schlucken, der Flüssigkeit auf ihrem Weg vom Mund in den Magen hinterherspürend, kann selbst das Trinken zur Überwindung eines Verlangensanfalls beitragen :wink:
Noch ganz kurz - die so genannten Monatszüge sind threads, in denen sich voriwegend die Beginner dieses Monats treffen und austauschen - hat den Vorteil, daß alle mehr oder minder "im gleichen Stadium" sind, das Verständnis füreinander also besonders groß ist und man sich quasi "auf einem Level" gegenseitig auffängt, tröstet, Mut zuspricht, miteinander lacht, Erfolge feiert und seine "Mitreisenden" ein wenig kennen lernt.
Deinen findest Du hier: https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/der-oktoberzug-2023-komm-mit-uns-rauchfrei-in-den-herbst/
Aufsatz beendet :kaputtlachsmile
Alles Gute Dir auf Deinem Weg in die alternativlose Rauchfreiheit
gewünscht
vonne Nomade