Ihr Lieben !
Vielen Dank für eure Antworten.
Ja, ich gebe zu, daß ich an manchen Tagen regelrecht depressiv bin, weil ich in einer absoluten psychischen Dilemmasituation bin.
Bei mir (so habe ich das Gefühl) scheint die psychologische Komponente schwerwiegender zu sein als die körperliche Abhängigkeit.
Rauchen, also die Zigarette, verband und verbindet meine Psyche sehr mit gewissen "Ritualen", bei denen ich mich wohl fühle oder die ich mit angenehmen Zuständen, Situationen, positiv epfinde. Das ist nicht nur die sehnsuchtsvolle Kaffeezigarette am Morgen, sondern auch in anderen Situationen. Gemeinsamkeit, Gemütlichkeit, Filme ansehen, Entspannung usw.... aber auch Konzentration - wenn ich Briefe schreibe auf Papier, mit meiner geliebten Schreibmaschine- oder jetzt gerade hier schreibe. Es ist schwer zu erklären... ich lebe relativ isoliert und habe in meinem Leben zu der Realität eine gemütliche "Parallelwelt" aufgebaut. Die in meinem Zuhause eben existiert und die ich brauche um glücklich sein zu dürfen. Ich weiß, das klingt nun furchtbar nach ..[i].einem an der Klatsche haben...[/i] .
In dieser "Welt" gehört u.a. das Rauchen zu einer falsch asoziierten Gemütlichkeit. Prägung eben.. *seufz
Die menschliche Psyche ist so furchtbar kompliziert.
Ich komme mir fast lächerlich vor, wenn ich nun auch noch bemerk, daß mein Vater vor einigen Jahren an Lungenkrebs starb. Ja, ich weiß, spätestens da sollte ich einen derartigen Schockmoment erlebt haben, um das Rauchen sein zu lassen. Irrsinnigerweise tat es aber nicht. Es ist ein furchtbarer Kampf in mir, zwischen der Logik, dem Ratio, der alle Gefahren und Einbußen über das Rauchen begriffen hat und der starken emotionalen Ausprägung meines Wesens, daß nur ungern etwas hergeben / aufgeben möchte, daß [i]scheinbar[/i] mir guttat.
Ich sag ja, furchtbar kompliziert und dämlich gleichzeitig. Ich setze mich seit Monaten mit dieser Thematik auseinander, versuche auseinanderzuklamüsern , wie ich dem eigenen Feind in mir -auch psychologisch- entgegentreten kann.
Ein lieber User schrieb hier einen Satz, der für mich - vollkommen unerwartet - wie ein kleiner Schlag in die Magengrube war. ( Ich weiß natürlich daß der User den Satz in einem ganz anderen Zusammenhang schrieb und es ja auch irgendwie wahr ist, was er schrieb.
Der Satz ist: The party is over...
Da war sofort der "Schutzreflex" meiner Sucht da: [i]Nein, die Party ist erst vorbei wenn ich eines Tages sterbe..[/i]
Das war natürlich von meinem Suchthirn nicht nur auf das Rauchen verstanden worden sondern auch auf meine "Wohlfühlwelt". Denn meine Psyche schmeisst einfach alles was vermeintlich guttut in einen Topf, ohne zu differenzieren. Das ist eine der Aufgaben, die ich in Angriff nehmen muß, meiner Psyche klarzumachen, daß Rauchen eine Sache ist und nicht wie ein Siamesischer Zwilling am Rest der Wohlfühlwelt zusammengewachsen ist. Ich muß mir klarmachen, daß anstelle dieses einen Bestandteils (Rauchen) ein anderer Bestandteil "einwandern" wird. Nur was .... weiß ich noch nicht...
OMG ich schreibe euch die Augen wund.... :-)
Bitte seid nicht böse, wenn ich viel schreibe...
Eure Madleine