Lieber Gusto,
ich finde du kannst schon mal sehr stolz auf dich sein, dass du dich dazu entschieden hast aufzuhören. Das ist schon mal ein riesiger Schritt, den du geschafft hast! Es gibt so viele unterschiedliche Wege mit dem Rauchen aufzuhören. Ich habe von einem Tag anderen aufgehört mit all dem was zum Leben dazu gehört. Ich hatte noch 7 ganze Zigarettenpackungen Zuhause liegen, aber es war einfach Schluss. Punkt. Ende.
Ich hatte keinen schlimmen Entzug. Die ersten 2 Wochen waren nicht einfach. Die Tage vergingen so langsam. Ich habe von Stunde zu Stunde von einem Tag zum nächsten durchgehalten. Nach 2 Wochen war das Gröbste um. Es gibt immer noch Momente bei Stress, wo ich an Zigaretten denke, aber es sind eben nur Momente. Die werden mit der Zeit weniger & kürzer. Ich habe mir von Anfang an gesagt, dass es Schlimmere Sachen gibt, die mir passieren können, als ein Nikotinentzug durchzustehen. Ich wollte dem Entzug nicht so viel Platz in meinem Leben lassen. Der Entzug sollte mich nicht definieren. Zumal ich ja selber dran schuld war, dass ich da durch musste. Also Augen zu & durch, nicht jammern, sondern einfach machen. War ich deprimiert, musste ich da durch. Da war ich sehr hart mit mir selber, aber das war mein Weg & somit der richtige Weg für mich.
Was auch sehr geholfen hat war bewusst andere Rituale zu erschaffen. Zum Beispiel beim ersten Kaffee nicht auf den Balkon, sondern ein Handyspiel spielen. Fällt der Bus aus, zur nächsten Bushaltestelle oder den Weg ganz laufen, nicht warten & eine Zigarette nach der anderen rauchen. In der Mittagspause nicht in die Raucherecke gehen, sondern einen Spaziergang machen & dabei bewusst freier atmen, denn das mit dem freier atmen habe ich schnell als Verbesserung bemerkt.
Bei Stress sich andere Bewältigungsmechanismen zu überlegen. Wurde es ganz schlimm, bin ich kurz raus oder eine Runde um den Block & habe dann bewusst geatmet. Bloß nicht auf den Entzug stieren wie das Kaninchen auf die Schlange. Handeln, etwas tun. Egal was, auch wenn man erschöpft ist & nur heulen möchte. Dann halt ein Handyspiel zur Ablenkung, auch wenn man sich nicht richtig konzentrieren kann. Und das aller Wichtigste: egal wie schlecht es einem geht, es geht immer, immer vorbei.
Wenn es dir hilft, denn Absprung im Vorfeld zu planen mit Urlaub, dann mach das. Du kannst dir alternative Handlungen zur Zigarette überlegen, dir auf Zettelchen aufschreiben. Unternehmungen & Belohnungen für die freien Tag dir vornehmen.
Es gibt kein Richtig oder Falsch. Nur deinen Weg. Du bist auf jeden Fall nicht alleine, findest hier Unterstützung & viele Anregungen.
Du schaffst das! Der erste Schritt ist gemacht! Sei stolz auf dich!
Liebe Grüße Hazel