Liebe Biene,
danke, dass du so klar aussprichst, was du brauchst und möchtest.
Dafür erzähle ich dir jetzt etwas von mir, um Erfahrung, Kraft und Hoffnung mit dir zu teilen: ich sage ja immer, ich lebe so gut wie absolut schmachtfrei. Und das stimmt auch, es ist absolut selten und lässt sich dann immer leicht wie eine Schmeißfliege vertreiben. Und dahin kommst du auch, sei sicher.
Das hat sich über Monate hinweg entwickelt, dass die Verlangensattacken immer seltener geworden sind, wie bei sehr vielen hier. Und ich muss auch ehrlich gestehen, ich habe dann so manche Gefühle und Unpässlichkeiten auf den Rauchstopp geschoben, die aber gar nichts mehr mit dem Rauchausstieg zu tun hatten. :oops: Dabei geht ja im Leben bei fast allen Menschen nicht immer alles glatt.
Bei einer Sache hatte ich jedoch immer Zweifel: wenn meine Katzen sterben, schaffe ich es dann auch? Meinen Katzen geht es gut, aber meiner einen guten Freundin geht es schlecht. Und gestern in einem Gespräch mit ihr ging es deswegen mir so schlecht, dass ich dachte: ich will das jetzt nicht aushalten, ich will jetzt eine Rauchen. Ich bin erschrocken.
Ich habe es ihr gesagt (sie ist Raucherin) und einen Moment in mich hineingespürt: Ich war sehr traurig und sehr angespannt und habe mich gewehrt dagegen, das auszuhalten. Aber fast sofort kam mein Versprechen an mich selbst aus den ersten Tagen meiner Rauchfreiheit: [color=red]Bevor ich eine rauche, rufe ich die Hotline an.
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Das habe ich auch getan, sicherheitshalber und erst zum zweiten Mal in meinen viereinhalb Jahren Rauchfreiheit, aber ich war mir schnell sicher, dass ich trotz dieses kurzen Verlangensimpulses nicht rauchen würde. Denn mein Körpergefühl war sehr gut und in meiner Erinnerung tauchte wieder auf, wie schrecklich es sich anfühlt, wenn man raucht.
Du machst das also sehr sehr gut, wenn du dir immer wieder deine Gründe für die Rauchfreiheit bewusst machst. Dir alternatives Handeln einprägst. Wenn du dir klar machst, dass Schmacht nur wenige Sekunden andauert und schnell ausgestanden ist, eine schwere COPD Grad vier oder fünf, wie du sie bald haben würdest, aber nicht. Und dass du vor allem Geld übrig hast für noch mehr Stauden und Neuigkeiten für den Garten :wink:.
Und noch was Biene: ich habe nach langen Kämpfen es aufgegeben, auf andere Einzureden (auf meine Freundin z.B. mit COPD 4). sie raucht, basta. Das ist ihre Entscheidung. Mein alter Therapeut meinte mal: Du kannst niemanden retten. Du kannst nur Antwort geben wenn gefragt wird wie es geht. Du bist klug, wenn du die Frau an der Theke ihren eigenen weg gehen lässt, so schwer es dir auch fallen mag.
=> Du hast mich und andere gefragt, jetzt hast du aber mal ne lange Antwort bekommen, gelle? Bestimmt bist du - gartenarbeitsmüde- längst eingeschlafen. Und mein Konterfei kommt bald wieder, ich wollte nur mal den inneren Schweinehund meines inneres Kind sich austoben lassen:P
Und noch was, Biene. Die Verfügbarkeit ist die Schwester der Versuchung. Wozu um Gottes willen hast du immer noch eine Schachtel bei dir im Schrank liegen???????????????
Bis morgen an deinem zweiten freien Tag.
Ganz herzlich Andrea Määääähhh