Hi Biene,
mich springen spontan ein paar Aspekte an, die ich gern zerpflücken würde:
[quote="Basilit"]
Ständig der Druck und die Fragen der Familie und auch von Freunden. na wie geht es denn?
Haste wieder geraucht.?
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Liebe Sabine, das was Du hier planst zu tun, Dich aus den Fesseln der Sucht zu befreien, das tust Du für Dich. Für niemanden sonst. Und egal wie es ausgehen wird, es ist in Ordnung. Aussteigen ist sowieso in Ordnung, stolpern kann auch mal passieren, Du machst Deine Erfahrungen, Du gehst Deinen Weg. Und es gibt niemanden, der Dir da reinreden kann und darüber urteilen darf. Es ist Dein Projekt Biene. Und keiner kann fühlen was Du dabei fühlst. Ich habe damit aus dem ersten Entzug (der übrigens auch geklappt hat, mein Rückfall war eher arroganzbedingt) noch eine Erfahrung: ich habe einmal auf so ´ne Frage ganz freundlich und, soweit ich mich erinnere lächelnd, zu jemandem gesagt "Laß mich mal machen". Damit war das Thema beendet, ich fühlte mich als hätte ich die Oberhand behalten - und mußte keine weiteren Fragen beantworten. Vielleicht kannst Du ähnlich damit umgehen?
[quote="Basilit"]
Und dann die Angst in mir mich selber zu enttäuschen und dann auch noch heimlich rauchen damit ich mich nicht immer mit den Fragen auseinander setzten muss. Das macht mich oft traurig.
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Sabine, alles was passieren kann, ist kein Grund, enttäuscht von Dir zu sein. Ich meine, Du steigst aus, das ist nicht enttäuschend. Und selbst wenn Du mal ins Trudeln gerätst, ist es der Sucht geschuldet, die so stark und hinterlistig ist, aber nicht Dir! Und auch das heimliche Rauchen (hab ich auch gemacht nachdem ich umgekippt war...) ist gar nicht so selten. Wir wollen ja eigentlich gar nicht rauchen! Also egal was passiert, es gibt keinen Grund für Dich, enttäuscht von Dir zu sein. Geh es an, das ist das richtigste, was Du tun kannst - und egal was passiert, das ist schon mal toll. Und nicht enttäuschend!
[quote="Basilit"]
Ich denke wer nie geraucht hat, kann es nicht verstehen wie es ist an diesem Glimmstängel zu hängen. Gute Ratschläge bekomme ich viele aber dann drehen sich alle rum und weg sind sie.
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Ja. Das stimmt. Deshalb nimm es Dir bitte nicht zu Herzen, wenn Dich jemand, der es nicht kennt, nicht so unterstützen kannst, wie Du es vielleicht brauchst. Keiner kann das, der die Erfahrungen nicht hat. (Kann ja nicht mal jemand, der selber raucht, aber den Ausstieg noch nie versucht hat, denn Hand aufs Herz: haben wir vor unserem ersten Rauchstopp nicht alle geglaubt, wir könnten jederzeit aufhören...?) Deshalb ist es ja gut, daß Du das Forum hier gefunden hast. Viele hier teilen Deine Erfahrungen und können was dazu sagen. Aber bitte nimm es nicht so schwer, daß Dir aus Deinem Umfeld keiner helfen kann, der diese Erfahrungen nicht hat. Es ist keine böse Absicht, nur Unkenntnis.
[quote="Basilit"]
Hier habe ich das Gefühl ich bin wirklich nicht alleine und der Druck und Zwang ist manchmal unerträglich. Ich möchte mir aber keinen Druck mehr machen.
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Oh nein bitte keinen Druck machen. Sag Dir nicht sowas wie "ich muß jetzt aufhören" oder "ich muß das schaffen" oder sowas. Mache Dir lieber klar, was Du _willst_! Was sind Deine Motive aufzuhören? Artikuliere diese für Dich, formuliere sie ganz positiv ("ich freu mich auf schöne Haut" oder ähnliches) - und freu Dich darauf, was Du Dir da zurückholst! Mach Dir keinen Druck, mach Dir lieber Freude auf die Errungenschaften. (Vielleicht kannst Du Dir davon ja auch was aufschreiben und entweder sammeln und Dir vorlesen, wenn es mal etwas schwierig wird oder an strategisch wichtigen Stellen in der Wohnung platzieren - so im Rahmen der Vorbereitung?)
Geh es gelassen an, ohne Druck, ohne Angst. So viele haben es geschafft - Du kannst es auch. Viele Grüße sendet Dir
Lydia