Liebe Anke,
vielleicht hilft Dir auch folgender Gedankengang: Was gewinnst Du, was verlierst Du?
Wenn Du aufhörst, gewinnst Du in jedem Fall neue Erfahrungen. Wo Du für die Sucht wieder angreifbar wirst, in welchen Situationen. Und kannst gleich gegensteuern. Und Du gewinnst rauchfreie Zeit - egal wie lang sie dauert, das jetzt mal außer Acht gelassen, aber die steht auf der Haben-Seite. Und was hast Du zu verlieren? Nichts, oder? Egal wie es ausgeht - Du bist nicht schlechter gestellt als vor dem Rauchstopp, oder? Also wenn Du aussteigst, kannst Du nur Gewinne verbuchen. Ist das denn ein Grund, Angst zu haben? Eher nicht, richtig? Es gibt nichts zu verlieren, nur zu gewinnen. Gehe doch mit diesem Wissen in den Mittwoch hinein.
Was hältst Du denn davon, bis Mittwoch schon mal Situationen zu ermitteln, in denen Du gewohnheitsmäßig rauchst, mit dem Ziel, diese ab dann anders zu gestalten? Vielleicht hast Du unter den geschätzen 40 Zigaretten ja welche, die Du einfach "konditioniert" rauchst, aus der Situation raus, sodaß Du mittels Vermeidung dieser Situationen auch Verlangen vermeidest. So schließt Du ja schon mal aus, daß Du zumindest dann unter Schmacht leidest. Rauchst Du immer morgens zum Kaffee? Dann trink ihn doch mal woanders. Rauchst Du im Auto? Dann halte Dir dort zuckerfreie Bonbons vor. Oder auf bestimmten Fußwegen? Dann gehe einen Umweg. Ändere Deine eingefahrenen Rauchsituationen, um situationsbedingte Schmacht nicht aufkommen zu lassen. Dann mußt Du zumindest in diesen Situationen auch keine Angst davor haben.
Und vor den anderen Verlangenssituationen auch nicht - hier kannst Du zu Ablenkung greifen, wie Kumulus schon angeregt hat. Es gibt auch eine ganz gute Atemübung, mit der man Schmachter überbrücken kann: Du atmest fünf Sekunden lang durch die Nase in den Bauch ein, bis er ganz rund wird. Dann hältst Du die Luft fünf Sekunden lang an und atmest anschließend für acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, so als wolltest Du eine Kerze ausblasen. Das machst Du ein paarmal, bis Du merkst, daß die Anspannung nachläßt.
Du siehst also, Du bist mit Deinem Entschluß, rauchfrei zu werden, in jedem Fall auf der Gewinnerseite, und Du kannst entgegenwirken, daß es Dir damit schlecht geht. Du bist nicht wehrlos ausgeliefert, Du hast ein Instrumentarium zur Verfügung, das Dir hilft, es zu überstehen und Dein Ziel zu erreichen. Und in keinem Fall mußt Du es allein tun - hier im Forum findest Du Mitstreiter und geballte Erfahrung vor. Nutze diese doch.
Laß gerne wieder von Dir hören. Einstweilen einen schönen Abend und sorge Dich nicht. Viele Grüße sendet Dir
Lydia