09.11.2017
00:09 Uhr
Willkommen in unserer Runde,
Ich glaube dass ein jeder Raucher fuer sich selbst herausfinden muss, warum er nicht mehr rauchen moechte und, da bin ich der gleichen Meinung wie Andrea, halte ich es fuer kontraproduktiv mit Verboten oder Druck zu reagieren. Das fuehrt nicht zu selten zu Trotzreaktionen, mag die Intention auch noch so gut sein. Lobenswert finde ich dass du deinem Freund nicht egal zu sein scheinst, nur fuehrt Druck halt nicht zu selten eher zum Gegenteil.
Schlussendlich muss ein jeder fuer sich selber entscheiden was er tut oder nicht, ich hab mit 18 angefangen und mit Unterbrechungen bis 35 geraucht. Also bin ich in dem Punkt bestimmt kein Heiliger oder habe selbst die schnellste Auffassungsgabe :)
Und auch Horrorgeschichten bringen in den meisten Faellen nichts. Ich hab ja sogar weitergeraucht als einer meiner liebsten Onkels Lungenkrebs bekommen hat, fast 20 Jahre nachdem er das Rauchen gelassen hat. Das hat ihn auch mit nicht mal 50 Jahren, also 9 Monaten nach der Diagnose umgebracht und 2 Kinder - 9 und 11 - sind vaterlos geworden. Man moechte meinen dass haette mich in die Spur gebracht und ich haette der Sucht abgeschworen. Denkste.
Ich habe mir schon kurz nach der Beerdigung mit meinem Stiefvater zusammen eine Zigarette angezuendet. Mein Stiefvater hat ebenfalls Lungenkrebs - mittlweile seit 5 Jahren inzwischen aber im Endstadium.
Ich habe also nach dem Begraebnis eines wegen Lungenkrebs verstorben mit einem Lungenkrebskranken zusammen eine geraucht. Ich glaube diesen kranken Akt von Selbstverblendung kann man nur noch schwer irgendwie toppen. Da sieht man auch zu was einem diese Sucht macht. Als mir dass bewusst wurde, hab ich mal ein paar Tage ein Problem mit meinem Spiegelbild gehabt.
Tja, und wenn einen nicht einmal dass vom Rauchen abhaelt- da koennen andere Menschen lange reden, Druck machen und der Staat kann lustige Bildchen auf die Schachteln drucken bis der Arzt kommt. Klick Machen muss es im eigenen Kopf. Und das kann leider dauern, weil rauchen nunmal eine handfeste Sucht ist. Und gegen die Sucht muss man sich mit aller Gewalt stemmen. Denn sie ist miess und niedertraechtig.
Ich hab auch weitergeraucht als meine Frau laengst mit Asthma diagnostiziert war und habe meine Frau mitunter sogar zum Rauchen verleitet. Obwohl sie bevor das Asthma diagnostiziert war Erstickungsanfaelle hatte wo sie dachte ihr letztes Stuendlein haette geschlagen.
Alles nicht so schoen.
Die einzige Motivationshilfe die ich dir geben kann, neben den Dingen die man ueberall lesen kann, ist die dass du dir vielleicht einige unschoene Episoden ersparen kannst, weil du noch jung bist. Sei schlauer als ich.
Rauchen ist nicht schoen und umso aelter man wird umso weniger schoen ist es.