Hallo Roland,
gerne winke auch ich dir mal zu, von meinem Erfahrungs- und Rauchstopppunkt aus.
Zuallererst: deine Not und deine Verzweiflung meine ich deutlich herauszuhören. Bei mir war auch die Not groß, die Verzweiflung riesig, weil mir meine Raucherei so gestunken hat wortwörtlich und weil ich wegen des Raucherhustens Angst vor einem vorzeitigen Tod hatte.
Meine Rettung: die Menschen hier im Forum und das Starterpaket mit der strukturierten Programmbroschüre zum Durcharbeiten und dem humorigen Kalender für die ersten 100 Tage. Das bzg - Programm arbeitet sehr stark nach verhaltenstherapeutischen Grundsätzen. Mir hat das zum Erfolg verholfen. Du fragtest ja, wie du dein Verhalten ändern kannst - da wird es beschrieben, also die Grundprinzipien. Denn meiner Erfahrung nach gibt es so viele Aufhörwege wie Rauchaussteiger. Niemand hier kann sagen, was zu dir passt, das kannst nur du mit viel Eigenarbeit selber herausfinden. Und es lohnt sich! Ich habe diesen Satz damals den alten HAsen geglaubt, genau so wie den Satz: es wird besser, halt aus.
Es gibt auch noch andere Richtungen: Medikamente, Hypnose, Gruppenkurse im Real Life, Nikotinersatzpräparate, gerade bei starker Abhängigkeit. Du kannst dich also auch darüber informieren. Zu deinen Gedanken, die vielen Tipps hier seien dir zu ...: in den Selbsthilfegruppen des 12-Schritte-Programms gibt es den Satz: Das Programm (die Gruppe, die Tipps...) sind nicht für diejenigen da sie bräuchten, sondern nur für diejenigen, die sie wollen. Es gibt ja noch so viele andere Möglichkeiten. Wie zum Beispiel die von vielen Krankenkassen bezuschussten Rauchfrei-werd-Kursen. Du kannst auf der Startseite unten in der Mitte dich informieren über Angebote zu Kursen, nach Postleitzahl suchbar. Vielleicht ist da etwas für dich dabei?
Zum Schluss dieser Wink hier: ich habe auch seit JAhrzehnten u.a. die Diagnose Bipolar, weiß also, wovon du sprichst. Wie wäre es, wenn du deinen Psychiater zum Thema Rauchstopp mit ins Boot holst? Wir sind hier alle medizinische Laien.
Und noch eine Einladung: träum mal davon, wenn du magst, wie du dich und dein Leben siehst und fühlst, wenn du den Entzug hinter dir hast, es dir ganz leicht fällt, auf Dauer rauchfrei zu leben und du all das Geld und die körperlich-geistig-seelische Energie für ganz andere Lebensdinge einsetzen kannst? Wie fühlst du dich da?
Also mir geht es sehr viel besser als noch zu Rauchzeiten, auch wenn selbstverständlich mir die altersbedingten Malaisen und Lebensunbillen auch nicht erspart bleiben.
Roland, es wäre schade um dich und dein Leben.
VG Andrea