Hallo Schwarzminimu,
herzlich willkommen hier im Forum, schön daß Du uns hier gefunden hast.
Vieles das Du geschrieben hast, hätte eins zu eins von mir sein können. Ich hatte auch schon einmal aufgehört und war jahrelang rauchfrei. Dann eine etwas dumme Phase, einige Jahre latent schwelender Streß und dann eine ungünstige Situation (nicht mal eine große Katastrophe, aber nach den Jahren davor einfach der Tacken zuviel), dann der Irrglaube, nach einer Zigarette würde es mir besser gehen (es ging mir nicht besser) und die Arroganz, eine würde mir schon mal nichts schaden (sie hat, denn bei der einen blieb es ja nicht). Ja denkste. Zweieinhalb Jahre erneute Raucherkarriere. Mit Heimlichtuerei vor der Familie und allen, mit Mir-selbst-in-die-eigene-Tasche-lügen - weil das dann auch zuzugeben war mir zu peinlich. Also ich denke mal, ich kann Dir nachfühlen was da passiert ist, ich kenne das auch.
Umso toller daß Du jetzt den wilden Entschluß umsetzt, wieder aufzuhören. Ich empfand die ersten Tage des Nichtrauchens zwar auch als Fulltimejob (man ist ja so furchtbar damit beschäftigt, nicht zu rauchen - das ist aber ganz normal, weil es eine komplette Umstellung aller Routinen ist, da muß man sich erstmal dran gewöhnen), aber die Schmacht kam auch erst später, als mein Körper und vor allem meine Sucht kapiert hatte, daß ich es jetzt ernst meine, daß da kein Suchtmittel mehr kommt. Auch ich war müde und unkonzentriert. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, da Dein Körper mit der Entgiftung und dieser wie auch Deine Psyche schon mit dem Entzug kämpft. Das ist harte Arbeit, die macht nun mal müde. Bitte trage dem Rechnung. Gönne Dir etwas mehr Ruhe und Pausen als sonst. Frische Luft und Bewegung helfen dem Kreislauf und auch der Psyche, Obst und Gemüse sorgen für Energie, gerne auch mal etwas Traubenzucker oder Fruchtsaftschorle gegen Unterzucker, der beim Entzug gern mal auftritt.
Und gönne Dir auch mal was, belohne Dich! Was macht Dir denn Spaß, erfreut Dich? Handle danach. Hänger im Entzug sind auch durchaus normal, dem kann man etwas gegensteuern, indem man sich gut behandelt. Das hast Du Dir ja auch verdient, denn Du leistest hier ja wirklich gerade was im Interesse Deiner Gesundheit und der Deiner Kinder (die für mich übrigens auch ein ganz starker Motor waren, also auch da die Parallele). Also vollkommen gerechtfertigt, Dir etwas gutes zu tun!
Und bitte vergiß nicht, der Entzug verläuft in Wellen. Bis er beendet ist, werden sich bessere Phasen immer mal mit so kniffligeren Situationen abwechseln. Also bitte erschreck Dich nicht, wenn es Dich mal erwischt. Doch Du weißt ja aus eigener Erfahrung, daß man die aussitzen kann - hast es doch schon mal geschafft! (Gibt es aus diesem ersten Entzug nicht noch Erfahrungen, die Du auch dieses Mal für Dich nutzen kannst?) Und Du kannst es wieder schaffen - ich konnte es doch auch nochmal, also warum soll es bei Dir nicht auch nochmal klappen?!?
Also Schwarzminimu (was ist das eigentlich für ein putziger Alias, klingt nach ´ner Katze? Ist wirklich niedlich!), gib nicht auf. Du machst da was wirklich Gutes, und die schwierigere Phase des Entzugs ist irgendwann vorbei und dann bist Du wieder frei! Komm jederzeit wieder und erzähle wie es Dir so geht. Bis dahin viele liebe Grüße von
Lydia