Liebe Mucki,
[quote="mucki74"]
Aber erstaunlicherweise fällt es mir gestern und heute viel schwerer nicht ans Rauchen zu denken, als di ersten Tage!
Ich fühle mich überhaupt nicht gut und habe das Gefühl, ich "entziehe" erst jetzt so richtig.
Kann das sein?
Klar dauert der Entzug bis zu 10 Tage. Aber ich dachte immer, das fängt schlimm an und wird dann immer besser?
Bäh....
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Es ist in der Tat so, daß viele Aufhörer die ersten Tage als die schwierigsten empfinden, und zwar vom allerersten Tag an. Doch es gibt auch Aufhörer, die kommen die ersten paar Tage ganz gut durch und bemerken erst dann Entzugserscheinungen. So als ob die Sucht erst nach ein paar Tagen merken würde, daß es der Aufhörer wirklich ernst meint, daß da "nix mehr kommt", und erst daraufhin anfangen würde, sich aufzubäumen. Auch läßt nach den ersten Tagen die Anfangseuphorie ein wenig nach - das Nichtmehrrauchen wird Teil des Alltags, ist nicht mehr so neu, so aufregend. Es kann also durchaus sein, daß Du jetzt ein leichtes Ansteigen des Entzugs spürst. Es ist zwar nicht das, was wir uns immer wünschen, aber nicht außergewöhnlich. Und schließlich: Tag 5 ist zwar schon eine schöne Leistung! Aber dennoch befindest Du Dich schon noch in den ersten Tagen.
Ein Entzug verläuft auch wellenförmig. Will heißen, es gibt Zeiten, da nehmen wir Aufhörer die Entwöhnung als unauffällig war, als nicht störend, dann wieder spüren wir deutliche Entzugserscheinungen (körperlicher oder psychischer Natur). Die dann wieder nachlassen, also wie Wellengang. So geht das eine Zeitlang auf und ab. Doch Du kannst Dir sicher sein, daß die Wellen irgendwann ausrollen. erst werden die Wellentäler länger, die Wellen seltener und weniger hoch, und dann bleiben sie ganz weg.
Aus den vorgenannten Gründen mach Dir also bitte keine Sorgen, daß Du erst mit ein paar Tagen Verzug Erscheinungen verspürst. Mach Gebrauch von den Manövern, die Dir helfen, Atemübungen, Ablenkung, überlege Dir stets, was Du für Dich tun könntest, damit Du Dich wohler fühlst.
Und auch daß Du hinterfragst, ob man als Nichtmehrraucher glücklich werden kann, ist nicht außergewöhnlich. Die Sucht läßt ja nichts unversucht um uns zurückzuholen, also untergräbt sie auch unser rationales Denkvermögen, indem sie uns suggeriert, daß es uns mit ihr besser geht. Doch es ist wie Du vermutest: diese Stimme wird spätestens mit dem Abschluß der Entwöhnung verstummen. Denn in der Tat ist es so, daß es doch auf die Dauer viel zu anstrengend wäre, nicht zu rauchen, wenn's ein ewiger Kampf wäre oder dadurch erkauft, unglücklich zu sein. Die Tatsache, daß es hier Aufhörer mit hohen dreistelligen, vierstelligen Tageszählern gibt, darf Dir Beweis sein, daß es nicht so ist. Ich bin jetzt glücklicher als vorher!
Tag 6 ist in Arbeit - Respekt, die erste Woche ist fast schon wieder um. Hast Du eine Belohnung ins Auge gefaßt für eine rauchfreie Woche? Das gehört nämlich auch dazu, sich das Nichtmehrrauchen in der ersten Zeit zu versüßen, schon um es von Anfang an positiv zu besetzen. Also: was darf es für Dich sein?
Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Lydia