23.11.2017
09:20 Uhr
Hallo Tina,
von mir auch noch ein herzliches Willkommen in unserer Aufhörerrunde! Ich freu mich, daß Du den Weg hergefunden hast.
Also so wie ich es herauslese, denke ich, Du hast noch den Anstoß gebraucht aufzuhören. Irgendwie wirkst Du auf mich, als hättest Du gar keine Lust mehr auf Rauchen und hast "bloß" noch ein Argument gebraucht, um Dich aus der Sucht herauszuwinden. Das ist ja super, und es gibt noch viel mehr tolle Motivationen! Wie schaut´s denn bei Dir aus, auf was freust Du Dich, wenn Du die Entwöhnung geschafft hast? Toll ist zum Beispiel das Bewußtsein der Wirkung auf andere Menschen. Wenn Du selber weißt, Du dünstest keinen Rauchgeruch mehr aus, hast keine gelben Finger und Zähne, frischere Haut und wirkst jünger (kein Witz, rauchen läßt altern, nicht nur der Vorgang des Rauchens läßt alter wirken als man ist, sondern Haut und Haare altern ja auch schneller). Das ist ein tolles Gefühl. Auch die Freiheit, Du bist nicht mehr von der Sucht bestimmt, wann Du was tust (mußt ja gar nicht mehr auf den Balkon mit dem komsichen Nachbarn, nicht mehr aus der Einkaufspassage stürzen, weil Du Dampf brauchst, nee, Du entscheidest, wann Du gehst, nicht mehr die Sucht). Von den offensichtlichen Gewinnen gesundheitlicher und finanzieller Natur mal ganz abgesehen. Was ist es für Dich Tina, was könnte Dir noch als Motivation dienen? (Kann man sich zum Beispiel Motivationskärtchen schreiben und diese anstelle der Zigaretten aus der Tasche ziehen, wenn die Schmacht nölt...)
Von Stimmungsschwankungen in der Entwöhnung lesen wir hier immer wieder mal - sie sind auch mir nicht unbekannt. Ist eine fast schon "normale" Entzugserscheinung. Streßschmacht auch, denn früher haben wir Streß ja immer rauchend kompensiert, da triggert ja die Situation schon das Verlangen. Es gibt eine tolle Atemübung, die schnell entschleunigend, entstressend, entschmachtend wirkt, die biete ich immer gerne an, so nun auch Dir: atme fünf Sekunden lang tief durch die Nase in den Bauch ein, daß er sich rundet. Dann behalte die Luft für fünf Sekunden ein. Und dann atme acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, so als würdest Du sachte eine Kerze ausblasen. Das, einige Male hintereinander gemacht, beruhigt in so ziemlich jeder Lebenslage. Auch ein Streßball zum Kneten kann helfen. Das feste Kauen eines Kaugummis. Oder ein auf Zigarettenlänge gekürzter Trinkhalm, durch den "Luft geraucht" wird. Schaut nicht blöder aus als ein stinkendes glühendes Röllchen, ist aber gescheiter. Und stinkt nicht. Vielleicht kannst Du Dir hiervon eine Anregung herausfischen, wenn Du Lust hast. Hier im Forum gibt es noch viel mehr Ideen, einfach mal stöbern. Bist herzlich eingeladen.
Und um die Laune immer wieder zu heben: belohne Dich auch mal, Tina! Gönne Dir kleine Extas, die Deiner Seele gut tun. Das ist hochverdient während der Entwöhnungsleistung und auch empfehlenswert, weil es die Produktion von Glücksbotenstoffen anschiebt, die Motivation oben hält und gut tut. Das kann zu bestimmten Meilensteinen (oder was Du dafür hältst - heute, bei 10 Tagen, wäre doch schon mal ein schöner!) der Fall sein, anläßlich überstandener kritischer Situationen (davon hattest Du ja schon einige: da steht die Belohnung bestimmt noch aus, oder? :wink: ) oder einfach dann, wenn Du das Gefühl hast, es zu brauchen. Und so eine Belohnung kann sein, was Du Dir darunter vorstellst. Ein neuer duftender Badezusatz, neue Deko, ein Waldspaziergang (nimmst höchstwahrscheinlich ganz neue Gerüche wahr dabei), ein gutes Essen zaubern, egal, was Du für Dich darunter verstehst. Was Dir gut tut. Ganz wichtig! Belohnungen nicht vergessen.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Power und Optimismus auf Deinem Weg in die Rauchfreiheit, den wir gerne mit Dir mitgehen. Freu mich, wieder von Dir zu lesen! Viele Grüße sendet Dir
Lydia