12.01.2018
09:03 Uhr
Hallo Nu,
ich kann und will Dich nur zu Deinem Enschluß, rauchfrei zu werden, beglückwünschen. Und zur Umsetzung und bereits vier Tagen Erfolg ebenso! Schön daß Du zu uns hergefunden hast, willkommen.
Wie es sich liest, bekommst Du gerade eine volle Breitseite der körperlichen Entzugserscheinungen ab. Ach herrje, das tut mir ja wirklich leid... hilft es Dir, wenn ich Dir sage, daß sich all das - auch die Widersprüchlichkeit der einzelnen Entzugssymptome - noch im Rahmen normaler Parameter bewegt? Du wirst lachen, Husten und Kurzatmigkeit sind in der Anfangszeit gar nicht mal so selten und oft dadurch bedingt, daß die Lunge des Aufhörers jetzt anfängt, alles auf einmal auszustoßen. Das kann schon mal zu so vorübergehendem Aufkommen von Verschleimung, Reizung und Abhusten führen. Ich war selber einige Wochen nach meinem Rauchstopp bei einem Lungenfunktionstest und die Werte waren jenseits von Gut und Böse. Ich war enttäuscht und frustriert - dafür sollte ich jetzt das Rauchen aufgehört haben??? Heute habe ich fast normale Werte (und das als Altasthmatiker) und Medikation auf einem relativ niedrigen Niveau. Sollten sich Deine Beschwerden nicht bessern, möchte ich auch Dir einen Besuch beim Arzt anbieten zur Abklärung. Aber beschrieben wurden diese hier schon öfters und selber nachzeichnen kann ich sie auch.
Schlafstörungen gehen wohl eher auf die Umstellung des Organismus und des Stoffwechsels wie auch auf die Entgiftung zurück. Dein Körper leistet ja Schwerstarbeit mit der Regulierung seiner Systeme auf ein wieder normales Niveau - auch nachts. Viele erleben Schlafstörungen im Entzug, und sie sollten sich auch von allein wieder legen. Bis dahin darfst Du mit allen Hausmittelchen nachhelfen, Melisse, Lavendel, Johanniskraut oder Baldrian in Form von Tee oder Dragees, Einschlafbäder, heiße Milch mit Honig, manchen hat auch Magnesium geholfen... und sorge auf jeden Fall für gute Luft in Deiner Schlafkammer. All das soll nicht nur das Ein-, sondern auch das Durch- und Ausschlafen fördern. Doch wie gesagt, das sollte sich wieder einregeln, sodaß Du in Kürze auch wieder ohne Hilfsmittel ausschlafen kannst.
Sport, Bewegung, idealerweise an der frischen Luft, sind ganz tolle Instrumente, um sich gegen Schmacht und Entzugserscheinungen zur Wehr zu setzen! Wir haben schon von Aufhörern gelesen, die bei jedem Aufkommen von Schmacht Liegestützen gemacht haben. Also wenn Du Möglichkeiten hast, die morgens gewonnene Zeit zu joggen oder zu trainieren, dann nutze diese doch ruhig. Das ist auch insofern super, als daß Bewegung die Ausschüttung von Glücksbotenstoffen fördert und die Ausschwemmung der Gifte unterstützt. Gibt vielleicht auch Energie mit in den Tag. Trinke viel Wasser dazu, das gilt für die ganze Entwöhnung, es hilft Kreislauf, Verdauung und entschmachtet auch.
Und bitte mach Dir keine Gedanken, wie lange das wohl so gehen mag. Weißt, so ein Entzug ist nicht berechenbar, und jeder ist anders. Du kannst nicht wissen, wie lange Dich die eine oder andere Erscheinung belästigt. Mach Dir doch keine Sorgen über ungelegte Eier. Gib Deinen Gedanken an Deine Gewinne mehr Raum. Das gibt Dir mehr mentale Stärke als das Abschätzen, wie lange es wohl noch dauert.
Wie Du, so bin auch ich durch einen phasenweise echt haarigen Entzug gegangen, aber Stand heute bin ich wirklich froh darüber, denn es hat mich darin bestärkt, mir diesen Mist nicht mehr anzutun. Den Weg wieder raus brauche ich kein zweites Mal mehr. Also nimm den Entzug an, das machst Du gut Nu! Kann Dich nur stark machen.
Deinen triathletischen Ambitionen, die ich übrigens bewundere, also meinen Respekt!, kann Dein Rauchstopp nur in die Hand spielen, denn selbst, wenn Du als Raucher noch keine Beeinträchtigungen gespürt hast, wirst Du als Nichtmehrraucher einen Leistungsgewinn verzeichnen können. Haben schon andere Sportler berichtet, die nicht wegen akuten Luftmangels das Rauchen eingestellt haben, daß sie auf einmal sehr viel mehr davon hatten. Profitierst also auf ganzer Linie.
Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Erfolg, bei allem was Du Dir jetzt vorgenommen hast. So wie Du da ran gehst, schaffst Du das. Triathlon und Rauchstopp. Freu mich wieder von Dir zu lesen! Viele Grüße sendet Dir
Lydia