Hallo,
erst mal vielen Dank für die aufmunternden Worte, die ich im Moment doch gut gebrauchen kann. Und das wird in Zukunft wohl auch noch so sein. Hier fühle ich mich gut aufgehoben, auch wenn sich hier alles um das Rauchen, oder besser gesagt nicht mehr rauchen dreht. Eigentlich sollte man diesem Übel gar nicht so viel Beachtung schenken. Ein Nichtraucher freut sich ja auch nicht jeden Tag darüber, dass er nicht raucht. Doch bis zu diesem Punkt ist es wohl noch etwas hin. Die Frage an die, die schon länger weg sind vom Gift - wie lange braucht es denn, bis sich eine Normalität einstellt? Klar ist das wohl auch unterschiedlich, aber so eine ungefähre Hausnummer gibt es doch auch, oder?
Das ist auch so ein Problem, die Ungeduld. Über 40 jahre lang geraucht, jetzt endlich den Schritt gewagt und jetzt soll alles schnell gehen. Manchmal empfinde ich die Suchtattacken fast als beleidigend, etwas mehr Demut würde mir wahrscheinlich gut tun.
Lotse Andreas hat nachgefragt, ob es bei mir einen besonderen Grund gibt aufzuhören. Deren gibt es natürlich mehrere. Aber der Entschluss ist das Ergebnis eines langen Prozesses, indem ich mir bewusst gemacht habe, dass mir das Rauchen außer Kurzatmigkeit, Hustenanfälle, einem schlechten Geschmack im Mund oder Unzufriedenheit über das Rauchenmüssen rein gar nichts bringt, außer vielleicht noch einen leeren Geldbeutel. Ich habe kapiert, dass mir Rauchen überhaupt nichts Positives bringt. Das Gequatsche von der Entspannung, die eine Zigarette bringen soll, hat doch nur mit der Sucht zu tun, die sich dann entspannt, wenn Nachschub kommt.
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, ich will dem Gebrauch von Drogen und Alkohol nicht das Wort reden, aber hier zeigt sich zumindest mal eine Wirkung. Drogen wirken euphorisierend oder dämpfend, führen letzten Endes aber natürlich auch zum Gegenteil von dem, was man sich von ihnen erwartet, dem kleinen Stück Freiheit und Glückseligkeit.
Alkohol wirkt entspannend, aber auch enthemmend. Wenn man damit umgehen kann, - also aufhören, wenn es genug ist - ist das eine feine Sache. Aber Nikotin und Zigaretten: Was bewirken die denn? Nichts, außer vielleicht ein Hauch von Coolness, wie sie früher der C. . . -Mann nach seinem Marsch durch den Dschungel für uns damals Jugendliche versprüht hat. Aber diese Zeiten sind doch vorbei. Jedenfalls habe ich mir zum Wahlspruch gemacht: Es gibt keine Situation im Leben, die eine Zigarette besser macht.