16.06.2021
12:38 Uhr
Grüß Dich Dorit,
und gleich mal meine Anerkennung zu 16 Tagen ohne Qualm. Gerade am Anfang kann das unfassbar anstrengend sein, sich ständig mit der Unterlassung von etwas beschäftigen zu müssen (einfach weil's das Hirn tut). Deshalb sind 16 rauchfreie Tage am Anfang auch ein gewaltiger Kraftakt, den Du bereits geleistet hast. Dafür gebührt Dir aller Respekt.
Zur Belohnung ein neues Auto ist ein richtig tolles Ziel - aber erlaube Dir doch ruhig auch zwischenzeitlich schon mal Belohnung und Anerkennung für das bis hierher Erreichte Dorit! Das kann schon ein bewußt der Rauchfreiheit gewidmetes Stück Erdbeerkuchen sein (wußtest Du während Deiner Raucherkarriere, wie Erdbeeren duften? Oder hattest Du das, wie ich vor dem Rauchtopp, auch schon vergessen?) oder so. Sei bewußt gut zu Dir.
Und ganz besonders dann, wenn Dich Umstände umtreiben wie dieser hier:
[quote="Dowe"]
15. Tag
habe heute den Eindruck, ständig falsch verstanden zu werden -
kann doch nicht [i]jedes[/i] Wort erst auf die Goldwaage legen
bin heute wohl auch selber etwas dünnhäutig...
[/quote]
So Stimmungsschwankungen, sei es aus jemandem selber heraus oder vom Umfeld erzeugt, sind in der ersten Zeit des Rauchstopps gar nicht so ungewöhnlich. Ist auch schnell erklärt: das gemeine Nikotin übernimmt die Funktion der körpereigenen Glücksbotenstoffe - woraufhin deren Produktion natürlich gedrosselt wird. Wenn das jetzt abgesetzt wird, ist diese Funktion erstmal nicht mehr gegeben, weil weder Nikotin da noch körpereigene Produktion der Botenstoffe wieder angefahren. Gut! Denn jetzt merkt auch Dein Körper, daß da auch Nachholbedarf ist und legt wieder los mit der Erzeugung. Hilf ihm doch dabei Dorit! Befeuere Dein Belohnungssystem - mit Spaziergängen, wie gesagt kulinarischen Besonderheiten, Bewegung, bewußter Wahrnehmung von Düften (jawohl, das war auch meins ganz genau!) oder was Belohnung eben für Dich ist. Für das, was Du mit dem Rauchstopp im Moment leistest, hast Du es doch sowieso hoch verdient finde ich. Außerdem tut es einfach gut.
Und gesteh Dir Deine Befindlichkeiten zu Dorit. Dein Kopf und Körper leisten gerade Enormes, Du machst das richtig gut mit dem Rauchstopp, da darf man ja wohl auch mal etwas angegriffen sein, meine ich. Es ist auch kein Dauerzustand, Du findest schon wieder zu Deiner Balance zurück, ist mir auch gelungen. Nimm es für den Moment hin wie es ist, und vertrau darauf, daß es nicht so bleiben wird. Frage Dich in solchen Momenten ganz konkret, was Du jetzt für Dich tun kannst, daß es Dir wieder besser geht. Alles außer Qualm natürlich, denn den wollen wir ja nicht mehr. Stimmt's?
Ich schick Dir weiterhin viel Power und Optimismus. Du kannst das auch in rauchendem Umfeld schaffen, es ist Deine Entscheidung und Du tust es für Dich. Du machst das sehr gut.
Viele liebe Grüße sendet Dir
Lydia