10.02.2022 21:45

Auf zum Gipfel!

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98Beiträge
12.09.2021
16:44 Uhr
Tag 30 ich überlege seit heute Vormitag zum ersten Mal seit Projektbeginn ernsthaft freiwillig ins Baislager zurückzukehren und dort auf unbestimmte Zeit zu bleiben. Mir mangelt es offensichtlich an passender Ausrüstung für so ein Wanderabenteuer. Auch bin ich sehr niedergeschlagen, vor allem Morgens bis zum späten Nachmittag. Es macht mir daher große Mühe auf dem Weg zu bleiben und nicht von einem Felsen zu fallen. Ja, ich würde mich lieber vor Lachen kugeln....
12.09.2021
16:21 Uhr
Liebes Morgenlicht, heute komme ich endlich mal zum längst überfälligen Gegenbesuch - irgendwie fehlen mir momentan so ein bisschen Zeit und Muße für das Forum. [quote="Morgenlicht"] Eine rundum Aussicht mit sich selbst verstellen. Uiii. Das ist ein Kunststück. Da ist es dir bestimmt sehr schlecht gegangen, denn sonst wäre das nicht passiert.[/quote] Es ging mir zwar nicht gut, aber auch nicht sooooooooo schlecht. Ein bisschen Frust ... fehlende Unterstützung im real life ... eine gewisse Hilflosigkeit ... und eben der daraus resultierende falsche Blickwinkel. [quote="Morgenlicht"] Habe mich gestern Abend und heute Nacht durch dein Tagebuch gelesen. Sehr spannend. Ein großer Kampf, ein grandioses Friedensabkommen. So lange durchgehalten Klasse! Ich weiß nicht ob ich dazu die Kraft hätte, so mit mir zu kämpfen, bzw. Mit dem Rauchverlangen, der Sucht.[/quote] Ich würde es nicht als Kampf bezeichnen. Eher als "Aussitzen". Dieses Aussitzen habe ich ziemlich oft praktiziert in meinem Leben. Leider. Es kostet zwar nicht viel Kraft, aber es ist halt auch nicht sonderlich effektiv. :wink: Ich hätte meine Probleme lieber angehen und ausmerzen sollen. Jetzt tue ich das ... und ich kann nur sagen: it works! 8) Ich verbringe momentan recht wenig Zeit im Forum und mir fehlt deshalb der Überblick. Aber ich habe mitgekommen, dass du dich momentan sehr schwer tust. Oder dass du dich zumindest gestern sehr schwer getan hast. Ich hoffe bzw. wünsche dir, dass es dir heute bzw. bald wieder besser geht. Mehr per PN. Liebe Grüße Christine
11.09.2021
17:58 Uhr
Liebes Morgenlicht, ich lese deine Texte, fühle deinen Kampf :smileumarmung: Zum kämpfen benötigt man Kraft. Manche Menschen denken sie stärken dich mit dem Titel "Kämpfernatur", sie möchten dir weiterhelfen, dass du des Kämpfen bereits zu müde bist und evtl. kämpfen auch nicht der richtige Weg ist, das kannst nur fühlen nur du für dich entscheiden. Ich bin meinen Weg in die Frischluft auch nicht kämpfend gegangen und stelle in meinem Leben immer wieder fest, Kampf - also mich gegen einen "Feind" wehren, dagegen sein - kostet mich unnötig Kraft und entspricht weder meinem Naturell, noch meiner Vorstellung von meinem Leben. Auch bei der Rauchfreiheit war mir von großem Nutzen, dass ich kein Monster bekämpft habe, sondern die Sucht als einen Teil meiner Persönlichkeit akzeptiert habe. Einen Teil, der genug Raum in meinem Leben hatte, mich oft quälte und dessen Zeit abgelaufen war. Und Zeit für neue Entwicklungen schaffte! Im meinem Wohnzimmer habe ich, glaube ich zumindest, auch einen Text oder einige Texte dazu geschrieben. Ich möchte für etwas sein! Meine Kraft für etwas einsetzen! Eine positive Entwicklung ins Auge fassen! Mich akzeptieren wie ich bin und schauen was ich habe und was ich benötige! So geht es für mich leichter und ich lerne. Das bedeutet ich gewinne Kraft und Energie dazu und verliere diese nicht. Es hört sich vielleicht so an als ob dies ein "Kinderspiel" eine "Leichtigkeit" ist. Nun ja - es ist Arbeit, und mit der Zeit wird die Arbeit leichter. Es ist eine Entwicklung, ein Prozess. Deine Texte rühren mich sehr. Auch ich habe sehr schwere Lebenserfahrungen und empfinde zwischenzeitlich große Dankbarkeit zu leben und im "Hier und Jetzt" mein Leben auf diese, meine Art und Weise leben zu können. [b]Ich wünsche sehr, dass es dir bald besser geht.[/b] Dies alles sind meine Philosophien. Wenn du nichts damit anfangen kannst/möchtest, dann lass sie einfach links liegen. Mir ist wichtig, dir zu schreiben, dass auch nach der dunkelsten Nacht, wenn keinerlei Energie mehr da ist, man sich einsam und verlassen fühlt, ein Morgen folgt - ein Morgenlicht erscheint - wir einen neuen Tag vor uns haben - wir ihn zu dem machen was er für uns sein wird - wir atmen - wir sind - und uns entscheiden, ob wir unseren Tag mit energieraubendem Kampf oder mit Arbeit fürs Leben verbringen. Herzliche Grüße - Ulrike P.S.: Nachbesserunsteam heute unterwegs da holpriger Satzbau :wink:
11.09.2021
12:33 Uhr
…Ja, ich glaube Dir aufs Wort. Jahrelang, wenn ich ans Aufhören dachte, habe ich mir immer ganz schlimm vorgestellt, daß mir beim Nichtmehrrauchen dann was wichtiges fehlen wird und sich meine Gedanken dann nur noch um den Rauchwunsch drehen werden. Und siehe da - gerade das passierte NICHT. Zuweilen denke ich, ich habe was falsch gemacht. Aber bei 29 Tagen war das Aufhörprogramm noch spannend und neu und ich war noch stolzer als heute. Ich empfinde also meine 500 Tage schwieriger als die Anfangszeit. Jedenfalls bin ich jetzt froh, nicht mehr zu rauchen, obwohl ich nicht emotional geleitet bin, sondern von der Vernunft her. In der Verwandschaft gibt es ein schlimmes Beispiel. Der Mann hat schon viele Operationen am Herz hinter sich, viele Bypässe und Verschlüsse und eine Zukunft ohne Fuß/Bein vor sich. Nein Danke ! Alles in Allem: Mir ist das Ganze also leichtgefallen, was ich Dir künftig auch wünsche. Rauchfreie herzliche Grüße von Jürgen
11.09.2021
11:28 Uhr
Liebes Morgenlicht, totale Dunkelheit ist auch nicht mein Ding. Auch hatte ich immer Angst, dass ich wegen meiner Platzangst Probleme mit der Maske bekommen würde. Aber ich komme super klar damit, keine totale Dunkelheit und auch keine Beklemmungen. Hab ein schönes Wochenende und für die Zukunft wünsche ich dir alles Gute. Liebe Grüße Renate. :smileumarmung:
11.09.2021
05:07 Uhr
So und jetzt gehe JuliWolke besuchen...
11.09.2021
04:53 Uhr
Tag 29 Ich wäre so gerne fair, aber die 29 habe ich noch nie so Recht gemocht, wie zum Beispiel die 32 oder gar die 64, auch die 72 ist nett. Zumindest heute jetzt und hier. Hier sitze ich, trinke eins bis n Tassen Kaffee und vermisse jetzt sehr mein Motgenzigarettchen. Komisch als ich noch geraucht habe, war sie nie so wichtig. Genossen habe ich sie freilich, aber nie so wichtig wie die Entspannungszigarette, die Pausezigarette, die jetzt-erst-mal-eine-rauchen-Zigarette.... Vielleicht ist die 29 einmal die wichtigste Zahl für mich, auf jedenfall aber wird der heutige Tag wieder einzigartig. Nur mit genießen tue ich mir im Moment schwer, denn etwas fehlt. Oft ist das was fehlt wichtiger, zumindest scheinbar wichtiger als das, was da ist. Das ist oft ein Fehler, ich weiß und so suche ich die Freuden des Moments. In meinem Hirn ist aber ein Sog, im Mittelpunkt.... Ja, na was wohl Die Gitterstäbe die auf der anderen Seite des Strudels warten, der Takt der Nikotinuhr, der mein Leben in Stücke hacken wird, all das nehme ich jetzt nicht so wahr, all das ist egal, nur der Moment zählt und ich will rauchen, sofort jetzt und hier! Wie lange habe ich gebraucht um das zu schreiben? 2 Minuten, 5 Minuten,10 Minuten.... Eine Viertelstunde oder sogar länger? - Schnell bin ich selten ... Es ist also möglich zu warten... Muss ich jetzt wirklich rauchen oder ist es eine Erfahrung wert bis morgen früh damit zu warten? Hmmm... Noch bin ich frei... Verschiebe nichts auf morgen, was du nicht genauso gut auf 7bermorgen verschieben kannst, hat Mark Twain formuliert. ... Übermorgen, OK, das ist absehbar.. und wir alle wissen aufgeschoben ist nicht aufgehoben.... Freue ich mich auf morgen, denn morgen ist übermorgen ja nur noch bis morgen aufgeschoben..... Ja und heute wollte ich doch die Öllampe putzen, das habe ich mir doch gestern vorgenommen, aber wo ich schon dabei bin, das hat mir ja noch nie Spass gemacht und heute will ich ja meine Freiheit genießen, da kann ich die Öllampe genauso gut morgen sauber machen. Öllampe, wozu brauche ich überhaupt eine Öllampe... Hier in den Bergen unter diesem wunderbaren Sternenhimmel... Sterne so ganz ohne die Lichtverschmutzung der Stadt... Ja und bald geht ja auch die Sonne auf.. Verderb ich mir den Moment jetzt und hier nicht mit putzen.. Genieße ich lieber meine Freiheit und meinen Kaffee!
10.09.2021
23:32 Uhr
[quote] Vor dem Rauchstopp habe ich mir auch überlegt, wenn ich aufhören, will ich das Nichtrauchen nach der "nur für heute" Methode oder nach der "nie mehr" Maxime angehen. Beide haben Nachteile, bei der ersten muss ich mich täglich entscheiden, bei der zweiten habe ich mir eine unübersehbare Zeitspanne aufgeladen und weiß nie wann ich am Ziel bin. Beide haben Vorteile,. Bei der ersten habe ich eine überschaubare Aufgabe und ein greifbares Erfolgserlebnis und bei der zweiten verbiete ich mir jeden Zweifel. Tatsächlich habe ich mich für eine dritte Methode entschieden, da es aber zumindest laut Buddhismus immer nur zwei Pole gibt in allen Belangen des Lebens ist sie vermutlich eine Kombination aus beiden. Vielleicht erzähle ich Mal am Lagerfeuer in meinem Zelt davon... Dann dürft ihr alle Lachen![/quote] Ich habe meinen Rauchstopp nicht als Ziel angesehen sondern als mein Anliegen und so wie Du es beschrieben hast habe ich mich für "nie mehr" entschieden weil ich nicht jeden Tag eine neue Antwort auf diese Frage suchen wollte. Die Antwort sollte schon feststehen bevor ich die Frage formuliert hatte, "Nein, ich rauche nie wieder" Wenn Du den Gipfel dieses Berges erreicht hast, bist Du dann am Ziel? Eine Bergwanderung ist ein wunderbares Erlebnis und der Gipfel immer wieder faszinierend, aber leben und bleiben können wir dort nicht. Wir bewahren uns das Bild im Kopf, so wie ich mir jetzt eines wachrufe, aber der Weg führt darüber hinaus, nicht wahr? Die Frage ist nicht wann bin ich rauchfrei, sondern wie möchte ich ab jetzt mit meiner Sucht umgehen. Manchmal tat mir die Abgeschiedenheit meines kleinen Dorfes gut, nicht unter die Leute gehen zu müssen hin und wieder roch ich den Rauch so gerne und dann wieder wurde mir fast schlecht davon, das wechselte wie die Landschaft eines Wanderweges. Zur Zeit kann ich gut mit Rauchern zusammensein, aber schöner ist es wenn sie nicht rauchen... Vermutlich hast Du recht, es gibt bei allem zwei Pole, aber ist es nicht die goldene Mitte die heilsam für uns ist anstatt der Extreme? :gitarre: ich lass für Dich das Licht an auch wenns mir zu hell ist... hab eine gute Nacht Morgenlicht LG von Paul
10.09.2021
00:04 Uhr
Hey Morgenlicht, hat es geklappt mit dem Schwimmen? Ich war heute im Fitnessstudio und anschließend in der Sauna. Gestern hatte ich meine erste Yoga-Schnupperstunde. Heute habe ich zwar Muskelkater, aber ich habe den Pfunden den Kampf angesagt. Schlaf gut, Marion
09.09.2021
17:21 Uhr
Hallo Morgenlicht:D also erst mal möchte ich dir voll und ganz zustimmen: 27 ist eine ganz besondere Zahl. Gefällt mir auch schon immer und ich konnte und kann sie mir auch gut merken. Dann Leberwursttage: kenne ich. Ich habe Leberwursttage mit Weizenbrötchen, andere wiederum mit Vollkornroggenbrot. Woran das liegt weiß ich nicht.:roll: Aber jetzt das Wichtigste: :fireworksblue: Herzlichen Glückwunsch zu 3x9 Tagen Rauchfreiheit. Wenn das so weitergeht hast du morgen schon 4 Wochen nicht geraucht. :gefsmilie: Ist doch gut. Heute rauchen wir nicht (mehr) Fjodor
09.09.2021
16:41 Uhr
Liebe Morgenlicht, du schreibst so schön, nimmst mich mit in deine Welt und lässt mich teilhaben an deinem Schmerz. Hilft dir das Schreiben? Fühlst du das Leben, dich im „Hier und Jetzt“ wenn du schreibst? Schlafend sich die Welt erträumen wie sie für einen selbst sein sollte, wie sie für einen selbst erträglich ist und das mit Leberwurstbrot in einem Zelt– du wartest, es ist still und kein Lüftchen weht und nun komme ich – ist das okay?- Wenn nicht schmeiß mich einfach raus -:P Ich bin eine Langschläferin, obwohl ich nicht immer gut schlafe und auch nicht immer lang, doch es als quälend empfinde früh aus den Federn zu krabbeln, deshalb komme ich jetzt und setze mich etwas zu dir. Diese Stille, ich höre den Herzschlag, die Atmung und irgendwo in der Ferne Glockengeläut. Schön hast du es hier. Ach bevor ich es vergesse, ich habe dir noch einiges an Proviant mitgebracht für die nächste Zeit: 2 kg Mut 1 kg Gelassenheit 500 g Durchhaltevermögen Eine Dose Energie Einige Bleistifte, einen Spitzer, Papier Eine Tüte Freude Salami, Bergkäse, Schüttelbrot, Oliven und ein Fläschchen Roten Jetzt sitzen wir beide, so klein wir sind unter diesem hohen blauen Himmel, genießen Ruhe, sehen den Grashalmen zu, knabbern an der einen Speise und an der anderen, atmen. Atmen mit jedem Atemzug Lebensenergie ein. Wir sind, wir werten nicht, es ist wie es ist, es ist unser Leben, hier auf dem Berg. Ich freue mich, dass du hier bist, denn alleine wäre ich hier nicht hochgekaxelt – Danke, dass du bist! :balloonsheart:-liche Grüße - Ulrike
09.09.2021
14:05 Uhr
Tag 27 27 eine Zahl, die ich sehr mag. Eine Zahl mit Ausstrahlung. Aber bitte fragt mich keiner wieso. Heute ist so ein Tag, ein Tag, da Brauch ich Leberwurst, Leberwurst und Gürckchen. Und ich frag mich wieso? Kennt ihr so etwas auch? So einen Leberwurst Tag? Leberwurst, Leberwurst, warum eigentlich Leberwurst? Weil sie so etwas bodenständiges hat? Weil die Gürckchen gesund sind? Weiß der Himmel und der verrät es nicht. Der Himmel schweigt. Wie immer. Ich bin ja gestern weit gewandert und in dieser Steinwüste und vielleicht habe ich zuviel Sonne abbekommen... Eigentlich wollte ich heute weiter wandern, den Horizont erreichen. Mir träumt von grünen Wiesen und klaren kühlen Bächen und ja auch vom weiten Meer. Doch ich es schien als käme ich keinen Schritt voran.. Ich habe mich hingelegt und wollte in den Schlaf flüchten, denn ich war müde und traurig, die Augen habe ich geschlossen und da begannen sich die Gedanken zu drehen. Sie kamen von dem was ich versäumt habe gingen zu dem was ich verpasst habe und sprangen zu dem was ich nie erreichen werde. So viele Spuren hier im Umland, Spuren die Zeugen von prallen erfüllten Leben vergangenen Tage verschiedener Wanderer und die verweisen auf die glanzvollen Zukunft verschiedener Wanderer und ich fühle mich so klein in dieser riesigen Welt. Meine Hände können so wenig fassen im Vergleich zu all diesen Welten und Paradiesen. Meine Mittel sind beschränkt, meine Möglichkeiten sind beschränkt, meine Tage sind gezählt. Es bleibt nur noch wenig zu tun. Vielleicht deshalb Leberwurst? Ich werde jetzt mein Zelt hier aufbauen, .... Abwarten was passiert und was nicht geschieht. Bin sooo müde, die Luft ist schwer, die umliegenden Berggipfel strahlen weiß in der Mittagssonne. Weiß sind auch die Wolken am Himmel...kein Vogel weit und breit.... Ein leichtes rauschen und brummen liegt in der Luft und Jasmin, ja noch immer der geheimnisvolle Jasminduft, den ich schon beschrieb. Jetzt ein leichtes langes Grollen aus der Ferne, der Hund kommt angedüst. Also zieht in der Ferne ein Gewitter vorbei... Es regt sich für Sekundenbruchteile ein leichtes Lüftchen und dann ist sie da wieder, diese Stille, diese umfassende große Stille über und in all dem was geschieht und nicht passiert. Ein welker Grashalm schwankt Wind... Ist das Glück?
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