Liebe Andrea,
die Angst gehört dazu.
Angst vor dem Ungewissen: Was wird sein ohne? Angst nicht zu wissen, wie man die Stunden füllen soll. Angst zu scheitern, aber ja auch Angst Krankheit und Tod hilflos ausgeliefert zu sein.
Aber: du bist nicht ganz hilflos, denn du kannst dir durch einen kompletten Rauchausstieg manches Gute tun. Und zwar ganz allein und nur für dich.
Und ja, du wirst Abschied nehmen von einem Freund und Begleiter, der Zigarette. Aber es ist ein falscher Freund, er will deine Zerstörung und hat Freude daran, er ist klettig und taucht überall auf, er redet dir ein, dass du ohne ihn nicht leben kannst. ER LÜGT!
Es ist schwierig, aber schaffbar.
Ich habe 20 Jahre geraucht, so plusminus eine Schachtel. Ich hätte die Zigaretten an manchen Tagen am liebsten gegessen. Ich habe gerne geraucht und alle Kritik ging zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Ohne zu leben war für mich unvorstellbar: wohin mit der Hand? Was hilft am Morgen? Wie soll man entspannen, denken, lesen... Meine Tochter groß hat mich dazu gebraucht umzudenken, denn sie hat sich geweigert sich in den Arm nehmen zu lassen, wenn ich so stinke und weiter rauche. Sie hat sich geweigert mit mir irgendwohin zu gehen, wenn ich rauche... DAS hat mich zum Denken gebracht.
Oh ja, damit aufzuhören ist unendlich schwierig, aber DU kannnst es schaffen. Setze dir ein großes Ziel: Gesundheit und dann viele klitzekleine: diese Stunde wie Mäggi schreibt; diese Tasse Tee, der neue Pulli soll nicht stinken, der kleine Spaziergang um den Block, beschäftige deine Hände und deine Gedanken mit anderem. Du kannst weinen, weil dir deine falschen Freunde fehlen, du darfst sie verfluchen, du kannst es schaffen, wenn du es für dich tust. Zigaretten tun nie etwas für dich, sie LÜGEN!
Alles Liebe und viel Kraft,
Trini