Hi Lars,
oh je diese Gedankengänge kenne ich sehr gut. Ich weiß noch ich habe auch einmal solche Gedanken auf meinem Aufhör-Thread publiziert, von "es würde nicht mal einer merken" bis hin zu "es ist doch ohnehin für irgendjemand anderen von Interesse". Deine Erkenntnis, daß da die Sucht aus dem Aufhörer spricht, ist absolut richtig! Denn Deine eigene Überzeugung sind diese Gedanken nicht!
Und das ist es auch, was Du dagegen tun kannst: Dir klar machen, daß es nicht Deine Überzeugung ist. Du weißt, daß es nicht so ist. Daß es jemand merken würde (im Zweifelsfalle Du, und Du wärst nicht glücklich damit). Daß es nicht wahrscheinlich ist, daß Du morgen unter die Räder kommst. Daß all diese Gedanken nur einer Entzugswelle geschuldet sind. Es _gibt_ keinen Grund zu rauchen.
Diese Entzugswellen sind auch leider normal. Und ja, irgendwie schafft es die Sucht, uns glauben zu machen, daß wir gegen sie keine Chance hätten. Aber das, Lars, ist gelogen. Du bist stärker, Du kannst das aussitzen! Das weiß ich 1. weil ich mir hier die Tageszähler ansehe und da Hausnummern im oberen drei-, sogar vierstelligen Bereich sehe. Und da waren auch viele Knüppelentzüge dabei, was man so liest. Und ich weiß es 2. weil ich es selber auch geschafft habe. Kaum daran geglaubt habe ich zeitweise, mir ging es wie Dir, ich war mir fast sicher, daß ich dem Verlangen wieder verfalle - bin ich aber nicht. Und was ich kann, kannst Du auch. Glaub der Sucht nicht, sie ist nicht unbesiegbar!
Entzug nervt Lars, des ja, und ist manchmal furchtbar anstrengend, das kann ich Dir nachfühlen. Aber die gute Nachricht ist, daß er nicht unendlich ist. Auch wenn er sich jetzt gerade so anfühlt - aber er hört auf. Und dann bist Du stolz drauf, Dich befreit zu haben. Gib nicht nach, mach noch ein bißchen das weiter, was Du schon machst - siehst ja daß es funktioniert. Und dann kommst Du da auch durch. Halte aus - und komm jederzeit her, wir halten es mit aus. Eine Extraportion Kraft und viele Grüße sendet Dir
Lydia