Hi Bernd,
ich verstehe das Gruseln durchaus. Schließlich bist Du im Begriff, Dir etwas, wenn auch schädliches, vom Hals zu schaffen, was Dich jahrzehnte lang begleitet hat. Sicher hast Du eine Ahnung davon, daß dieses eine umwälzende Veränderung bedeutet, allerdings wahrscheinlich keine konkrete. (Weil wir die vorher alle nicht hatten.) Da kann man doch durchaus mal ein wenig Aufregung verstehen - das ist erlaubt Bernd.
Aber das mußt Du nicht haben. Denn: Was hast Du denn zu verlieren? Wenn Dein Aulauf noch nicht zum dauerhaften Erfolg führt, dann bist Du nicht schlechter gestellt als vorher. Und solange er Dich trägt, solange Du rauchfrei bist, gewinnst Du: rauchfreie Zeit. Zeit ohne Gestank, ohne Gift. Du kannst nur gewinnen - nicht verlieren. Und wenn Du den Weg bis in die Rauchfreiheit gehtst, steht am Ende Deine Freiheit, Deine Selbstbestimmung, gesundheitliche Verbesserungen, auch Verbesserungen in der Wahrnehmung anderer von Dir so wie Deiner eigenen, finanzielle Vorteile, so viele Gewinne! Ist das ein Grund, sich zu gruseln? Nein oder? Eher zur Freude, richtig?
Der Weg dahin mag vielleicht kein Spaziergang werden, da haben wir alle so unsere Erfahrungen mit (oder zumindest viele - jeder Entzug ist anders, und hier sind oder waren auch schon Leute, die kaum bis nicht unter der Entwöhnung gelitten haben - mein erster Entzug vor so 16 Jahren war auch ganz easy, bloß ich Idiot hab halt wieder angefangen! Also vielleicht wird Dein nächster Entzug ja auch einfacher - wer weiß, es wär immerhin nicht unmöglich). Aber es ist machbar - und dieses Mal versuchst Du es ja in Gesellschaft, das kann einen schon auch tragen (mich hat es zeitweise getragen!).
Ja und der Rest... und morgen... da würde ich gerne eine alternative Denkweise anbieten: Du denkst mal nicht an morgen, an nächsten Monat, an für immer. Du hangelst Dich nur von Schmachter zu Schmachter. Du sitzt nur diesen einen Schmachter aus. Sagst Dir, nein ich möchte jetzt nicht rauchen. Weiter denkst Du gar nicht. Nur an diesen einen Schritt. Wenn Du einen Berg besteigst, gehst Du auch nur einen Schritt nach dem anderen und schaust nicht permanent zum Gipfel hoch. Nein, nur diesen Schmachter jetzt. Der ist zu schaffen, das ist doch überschaubar - oder? (Wenn Du das bei jedem Schmachter machst, rauchst Du ja im Endeffekt auch nicht mehr - genauso wie Du irgendwann am Berggipfel ankommst, wenn Du immer einen Schritt nach dem anderen gehst - richtig?) Kannst Du dieser Denkweise vielleicht was abgewinnen?
Also - mach einfach. Ist ein mutiger Schritt, ein richtiger, einer bei dem Du nichts verlieren kannst, und wir gehen den Schritt mit Dir mit. Alles Gute wünscht Dir
Lydia