Hallo Andreas, und vielen Dank für die schnelle nächtliche Begrüßung. Sag mal, jetzt sage nicht du hast solche Schlafstörungen, die dich schon um 5 Uhr aus dem Bett schmeißen; ich will mal hoffen es ist dein Job der dich so früh auf die Beine bringt, und dann auch noch die Bereitschaft gleich in das Forum zu lugen um aktiv zu werden, alle Achtung. Respekt! Oder hattest du bei der „rauchFREI“ Truppe heute Nacht- Notdienst?
Deine Frage hat genau meinen Nerv getroffen. Ja was hat mir damals geholfen, und wie könnte Hilfe heute wirksam werden. Es ist blöd, das eine Kippe reicht um wieder gefangen zu sein, aber zum Ausstieg muss es immer einen neuen starken Kick geben, der muss am besten immer überraschend und immer stärker sein, als es der vorherige war.
Beim ersten Ausbruch half mir die Verliebtheit, die hat genug Glückshormone im Rucksack, das reicht um die Gedanken frei zu kriegen. Das ist wahrscheinlich sowieso der Schlüssel zum Tor, sind die Gedanken frei, ist es ein Spaziergang durch Wände, welche dann nur noch Kulisse sind. Hinzu kam damals noch der Aufbruch eines ganzen Landes, auch die andere Mauern wurden seinerzeit durchbrochen. Ich habe also die Freiheit doppelt empfunden, eine innere und eine äußere. Meine Tochter, auch ein Wunder jener Zeit, hat mich dann das erste Mal rauchen sehen, als sie zur Schule kam. Sieben Jahre.
Der zweite Ausbruch fing wirklich witzig an, witzig aus heutiger Sicht. Das Nichtraucherschutzgesetz. Ich betrieb zu dieser Zeit eine kleine Bar, und war zu einer Reaktion gezwungen. Wer sich noch an die Schwierigkeiten der Umsetzung erinnern kann, wird wohl nachempfinden können, wie es den Kneipern in der Situation ging. Eines schönen Nachmittags suchte ich im Netz, nach einer Lösung für das Abluftproblem in meiner Bar. Doch was ich fand war teuer, aber immer unzureichend. Ich erfuhr das es keinen Filter gibt, der den Feinstaub, den das Verbrennen von Tabak erzeugt, komplett aus der Luft saugen kann. Es bleibt immer etwas übrig. Wie das so ist verfolgt man das Thema weiter, und so führte mich ein Link direkt zum „rauchFREI“ Portal. Und genau an diesem Nachmittag sprach mich das so stark an, das ich von diesem Zeitpunkt an keine mehr rauchte. Vier Jahre.
Als Fluchthilfsmittel, erinnere ich mich jetzt, war das Starterkit sehr wirksam. Der kleine Ball, den man zu drücken hatte, damit die Hände etwas zu tun haben, wenn der Geist nach etwas greifen will. Der Tipp mit der Bushaltestelle. Immer eine früher aussteigen, dann noch eine und so weiter. Ich wurde dann zum wahren „Forrest Gump“, lief und lief. Lief mir den Kopf frei. Das hat geholfen. Und die Pseudo-Zigaretten. Von denen habe ich auch ein paar Schachteln verbraucht. Also der Strohhalm, du weißt schon was ich meine. Und nicht zuletzt, das Schreiben im Forum, das Begleiten und begleitet werden.
So jetzt mal in den Tag starten, ich habe mir den 15. Mai als Termin gesetzt.
Ich hoffe auf gute Fluchthelfer.
Doro auch dir herzlichen Dank für die Blumen.
Gerade werde ich ganz unruhig, ihr kennt das. Jetzt muss ich was körperliches tun, sonst......
LG Anton