Süchtige Menschen wollen mehr, sie suchen etwas, sie sind neugierig und sie sind risikobereit.
Bei Drogen weiß jeder, worauf er sich einlässt, wenn er sie nimmt. Jeder weiß, dass man das eigentlich nicht tun sollte, man wählt diese Abzweigung vom richtigen Pfad ganz bewusst.
In meiner Jugend habe ich nichts ausgelassen. Ich war oft zugedröhnt, hatte Filmrisse und keine Ahnung, wie ich irgendwo gelandet war. Das war toll, ich wollte genau das, wollte mich verlieren. Es war passend für das Alter damals.
Alkohol, Koks, Pillen, alles was man rauchen kann, ich habe fast nichts ausgelassen.
Abhängig war ich "nur" von der Zigarette. Vierzig Jahre bin ich an dieser Droge gehangen. Das Aufhören wollen hat mich echt Energie gekostet. Die Versuche, es im Rahmen zu halten, oder die Finger ganz davon zu lassen. Diese ewigen Verhandlungen mit mir selbst. Ich war die letzten Jahre permanent damit beschäftigt, aufzuhören: Wie, wann, was wenn ich es nicht schaffe usw. Irgendwann war ich wie besessen davon. Dann endlich habe ich die Entscheidung getroffen, einfach gar nichts mehr zu rauchen.
Es war eine Befreiung.
Ich werde überrascht von Momenten voller Gefühle, oder ich mache wunderschöne Erfahrungen und das alles hat nichts mehr zu tun mit der Suche nach dem Kick, oder nach Aufregung.
Auf einmal weiß ich was zählt. Ich bin präsenter, wacher, nehme mehr wahr. Es sind Momente, sie kommen zu mir, sie finden mich, ich muss ihnen nicht mehr hinterher jagen.
Ich bin endlich angekommen
-in mir-.
Und ich weiß: "Ich bin stark, stärker als die Sucht".