Liebe Herbstmeise,
ich danke dir, dass du mir geschrieben hast und ich habe darüber nachgedacht, ob man meine Schwester zu Recht als Biest bezeichnen könnte. Ja, sie tut Manches oder hat Manches getan, das diese Bezeichnung verdienen könnte, aber nein, sie ist kein Biest. Sie ist - ebenso wie ich - als junger Mensch von ihrer Familie sehr verletzt worden, aber einen anderen Weg gegangen als ich. Unsere Beziehung zueinander wurde empfindlich gestört und das vergiftet bis heute unser Verhältnis zueinander und unsere Kommunikation.
Was ich von meiner Seite tun konnte, habe ich getan, mehr geht nicht. Ob bei ihr und meinen beiden Neffen diesmal hängen geblieben ist, dass ich weiterhin für sie da bin, wenn sie mich brauchen, und dass ich nicht nachtragend bin, wird sich zeigen.
Ich fühle mich jetzt tatsächlich frei, mich endlich ganz um mich kümmern zu dürfen und das zu tun, was mir in meinem Leben noch wichtig ist. Eingeschränkt genug bin ich ja, um das zu dürfen.
Kinder habe ich leider nicht. Ich habe bis vor einer Weile sehr darunter gelitten, inzwischen habe ich gelernt zu akzeptieren, was ist bzw. nicht ist.
Liebe Grüße
Kirsten