24.03.2025 11:48

Rauchstopp, eine emotionale Herausforderung

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28.02.2024
18:19 Uhr
[quote=660499] Depressiven Menschen wird sogar abgeraten,das Rauchen aufzugeben. Adriane schrieb neulich erst darüber. Vor allem schrieb sie, was passiert wenn man sich darüber hinweg setzt. Auf jeden Fall überwiegend Gutes. [/quote] Hallo Klaus, danke für deine Gedanken. Bei obiger Aussage möchte ich aber hinzufügen, Adriane schrieb das und es ist ihr (Einzelfall-) Erlebnis. Mit der Schlussfolgerung das allgemein (du schreibst man) und auf jeden Fall überwiegend Gutes passiert wenn ein Mensch mit Depressionen zu rauchen aufhört wäre ich vorsichtig. Nicht umsonst macht es auch bei psychisch gesunden Menschen oft erst mal "rumms" weil das Dopamin nicht mehr im gewohnten Maße ausgeschüttet wird. Aber das nur am Rande, hatte für mich nur das Gefühl das ich den Teil deiner Antwort nicht unkommentiert stehen lassen kann.
28.02.2024
17:38 Uhr
Hallo Astrid Sehr spannend zu lesen. Mit Zigaretten weniger traurig. Das mag subjektiv so scheinen. Spätestens mit COPD und Krebs wendet sich das wieder mit der Traurigkeit. Deiner Sucht ist es gleichgültig wie es dir geht. Jetzt und immer. Depressiven Menschen wird sogar abgeraten,das Rauchen aufzugeben. Adriane schrieb neulich erst darüber. Vor allem schrieb sie, was passiert wenn man sich darüber hinweg setzt. Auf jeden Fall überwiegend Gutes. Das die Sucht...wie du es nennst...uns immer in Situationen drängt in denen wir rauchen wollen ist verständlich. Wenn ich die Sucht wäre, würde ich es genau so machen. Wenn wir uns der Sucht entledigen, werden wir neue Seiten an uns entdecken und frei sein. Zum Schluss schreibst du aber das entscheidende. Du willst nicht mehr rauchen! Darum geht es. Wer oder was bestimmt über dich? Hoffentlich und ganz sicher du selbst. Und eben nicht eine destruktive und zerstörende Sucht. Sind ein paar Gedanken zu deinem Text Gruß Klaus
28.02.2024
16:39 Uhr
Oh ja.. auch in den April geschickt zu werden.. Das ist es wirklich. Ganz konkret, ich unterstelle meiner Sucht so langsam etwas wie ein "Eigenleben". Ich beginne seit etwa zwei Tagen mich mit ihr und dem Eigenleben anzufreunden. Klingt komisch.. Sie schickt mich in unterschiedlichen Situationen Gefühlsleitern rauf und runter, testet förmliche bei welcher Emotion ich denn vielleicht eher wieder zugreifen könnte und wenn mir dann hinterher klar wird dass das wieder nur eine dumme Falle war fühlt es sich an wie ein Aprilscherz... Ich saß letztens im Auto, hörte etwas über Bananensaft im Radio (vollkommen irrelevant eigentlich!), das führte aber zu Gedanken an meine verstorbene Mutter weil sie den Saft früher auf langen Fahrten für mich immer dabei hatte und innerhalb von quasi Sekunden wechselte die Stimmung von gelöst zu untröstlich, ich hatte einen Weinkrampf und war nicht zu beruhigen. Eigentlich sind diese (Trauer-)Situationen mittlerweile recht selten aber seit dem Rauchstopp wieder gehäuft. Ich könnte nun schlussfolgern das ich mit Zigaretten weniger traurig wäre (stimmt vielleicht sogar), das ich weniger heulen/mich schneller beruhigen würde (stimmt vielleicht sogar) und das ist das Eigentliche das die Sucht mir mitzuteilen versucht "ich helfe dir, ich tröste dich, ich bin für dich da". Und das wiederum ist die fette Lüge. Und auf das Eigenleben von Anfangs: ich unterstelle meiner Sucht das sie mich absichtlich ins Gefühlschaos schickt damit ich einknicke. Und ja, wie im Lied schleicht sie sich ganz leise an und bietet vermeintlich ihre Hilfe an. Ich will aber nicht mehr rauchen. Ich will es nicht.
28.02.2024
12:32 Uhr
https://m.youtube.com/watch?v=K-IMNBCj15A&pp=ygUPYW5uZXR0ZSBsb3Vpc2Fu Kennt ihr noch dieses Lied von Annett Louisann? Das Gefühl: [i]Wieder schleicht es sich von hinten an, Und es fragt mich ob es helfen kann. Es umschmeichelt mich mit Plüsch und Samt und sagt "Schau dich mal an" Das Gefühl ist aus der Kiste raus, Und es sieht wieder so blendend aus, Und das Leben wird zum Warenhaus, ich behalt es gleich an. Ewigkeiten kommen und gehen, Hab sie mehr als einmal anprobiert. Hier zu eng, da zu streng, Irgendwo kneift es mich. Zu skurril, nicht mein Stil, Das Gefühl steht mir nicht. Ich schau mich nur um, Schau mich nur mal um. … [b]Es beschleicht mich wieder das Gefühl Fragt mich leise was ich wirklich will.[/b] Und dann schickt es mich in den April und sagt "Ha′m wir nicht da!" Das Gefühl ist wie der letzte Schrei, Kaum verschwindet es und geht vorbei. Dann verlacht man es und denkt dabei "Ach wie dumm ich doch war" Ewigkeiten kommen und gehen,[/i] Ich fand dieses Lied so passend in meinen ersten Monaten des Rauchstopp [b]Es beschleicht mich wieder das Gefühl Fragt mich leise was ich wirklich will.[/b] Immer wenn ich nicht wusste was ich wirklich wollte, dann kam die Sucht aus der Kiste raus. und fragte ob sie helfen kann… Ich bin mir nicht sicher ob man Willensstärke mit „wissen was man will“ gleichsetzen kann; meiner Meinung nach nicht Wenn es einen Unterschied gibt ist für mich das Zweite wichtiger. LG von Paul mit „ich will …“ und „ich kann …“
27.02.2024
19:40 Uhr
@Adriane Mir geht es ähnlich. Mit dem Rauchstopp, habe ich einen Teil der Sebstwirkung wieder entdeckt. [i] Zitat: Aber irgendwie finde ich das auch super. Die Bandbreite der Emotionen erleben. Das hat auch etwas für sich.[/i] Ach ich könnte vor Freude herumschreien, wenn ich das lese. Gruß Klaus
27.02.2024
19:31 Uhr
Ich finde das gerade alles höchst kurios aus meiner persönlichen Perspektive heraus. Ich leide seit meiner Jugend unter Depressionen, mit immer wieder schweren Episoden, die mich völlig rauskatapultieren. Nach Auskunft vieler Ärzte hat Rauchen eine antidepressive Wirkung und in einer psychiatrischen Klinik oder auf einer psychiatrischen Station wird niemand auf die Idee kommen dir zu sagen, dass du mit dem Rauchen aufhören sollst. Im Herbst ging es mir wieder richtig schlecht, so kurz vor dem völligen Abstieg. Ich bekam eine schlimme Bronchitis und habe notgedrungen mit dem Rauchen aufgehört. Menschen mit meiner Erkrankung sagt man: Hör nicht auf mit dem Rauchen, ohne mit deinem Arzt und/oder Therapeuten zu sprechen und dich begleiten zu lassen. Ging in meinem Falle aber nicht und ich habe einfach aufgehört. Und was soll ich sagen: Endlich war da etwas, worüber ich Macht hatte, etwas, worauf ich Einfluss nehmen konnte. Ich kann sagen: Jetzt nicht. Und ich tue es auch nicht, wenn ich sage, dass ich es jetzt nicht tue. Ich bin ganz sichtbar und spürbar Herr über das, was ich tue und Herr über meinen Willen. Sensationell. Für mich ist das ein wundervolles Aha-Erlebnis. Gerade am Anfang war das so, leider schleift es sich mit der Zeit ab, wie ich seit zwei/drei Wochen merken muss. Aber: Jede überwundene Schmacht, jede schmerzhaft nicht gerauchte Zigarette, hat mich stark gemacht. Klar leide ich auch unter Stimmungsschwankungen, könnte manchmal die Wand hochgehen, bin aggro, brülle rum, schimpfe, könnte heulen bei traurigen Filmen etcpp. Aber irgendwie finde ich das auch super. Die Bandbreite der Emotionen erleben. Das hat auch etwas für sich.
27.02.2024
18:47 Uhr
Liebe Soissesnuma, ist überhaupt nicht wirr und kann ich alles nachvollziehen :D Das mit der Leere immer füllen müssen, hab ich so noch garnicht gesehen, und ja du hat Recht nich umsonst sagt mein Tracker ich habe 4,7 Tage Zeit eingespart habe, die ich nicht mit rauchen verbracht habe. (Habe ich heute eingerichtet) Danke ????
27.02.2024
18:35 Uhr
Ich find das überhaupt nicht wirr und Geschwafel auch nicht. "Ich bin mir selbst genug", "ich bin mir selbst wichtig", "ich bin es mir selbst wert". Muss man lernen. Geht mir auch so. Ich habe schon als Kind gelernt "nimm dich nicht so wichtig" und dieser Rauchstopp nach 30 Jahren ist auch eine Antwort darauf: Doch, ich bin wichtig und auch ergänzend, ich bin mir selbst genug ..
27.02.2024
18:24 Uhr
Ich würde mal so weit gehen zu behaupten, der emotionale Stress war bei mir um einiges schlimmer als der Nikotinentzug..... Ich bin ein Mensch, der ein Problem sieht, dann schaut er, was er machen kann, macht das oder auch nicht und lebt mit den Konsequenzen ! In den ersten Wochen meiner Rauchfreiheit habe ich das so auch gemacht. Ablenkung, abhauen, ablenken, Atemübungen, VIEL Essen. Aber die Leere, das Verlustgefühl, die/das bekam ich damit nicht weg !!! Ich habe dann festgestellt, dass ich mir nie "gegönnt" habe, diese Gefühle einfach zu haben, ganz bewusst, ich musste immer "was machen" . Das hab ich dann nicht mehr getan und mit diesem aushalten der Gefühle kam irgendwann dann die Erkenntnis: Leere ist da, aber das ist ok. ....fühlt sich gut an, ich habe Potential für etwas anderes frei, ich bin mir selbst genug und brauche nicht so einen Stengel, um mich zu "füllen" . Dann brauchte ich auch das Essen nicht mehr, war ja nichts mehr leer in mir, was gefüllt werden musste. Fazit dieses wirren Geschwafels: In den Anfängen ist es sicher, Strategien zu entwickeln. Aber irgendwann, etwas gefestigter, darf man mal in sich reinhören und neue Seiten an sich erkennen..... LG, Birgit
27.02.2024
18:24 Uhr
Hallo P3tra Versuchs mal unter diesem Link https://rauchfrei-info.de/community/forum/Topic/show/DESC/T/rauchfrei-ins-neue-jahr-wir-freuen-uns-auf-euch-im-januarzug-2024-10957/ Da sind sie in etwa gleich weit mit den Rauchfreitagen, vielleicht findest du da auch noch gute Tipps. Lg Rooni75
27.02.2024
18:17 Uhr
Hey Peggy123, danke für deine Antwort und ich freue mich (auch wenn es komisch klingt), jemanden zu hören dem es ähnlich geht. Mein Umfeld versteht mich nicht und sagen ich hätte vielleicht ein Burn out, ich hätte mich fast überzeugen lassen und war die ganze Nacht wach und habe gegrübelt ob dem so ist. Ich denke aber nicht, es ist wirklich die psychische Abhängigkeit. Ich hätte mir nicht vorstellen können das das wirklich so krass ist… alle die ich kenne die aufgehört haben sagen das die ersten 2 Wochen schlimm sind. Also bei mir waren die ok, ich war motiviert und alles war neu.
27.02.2024
17:54 Uhr
Hallo P3tra, dieser Text könnte von mir stammen ... das ist die verdammte, psychische Abhängigkeit. Aber: wenn ich hier im Forum und auch die Erfolgsberichte und Kontroverse lese: es wird besser. Ich glaube fest daran und halte dieses Mal einfach durch ;)
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