07.07.2022 21:06

Tagebuch einer Nichtmehrraucher-Reise

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11.02.2021
17:43 Uhr
[size=2]Tag 20 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](07.07.2020) Jetzt weiß ich auch, wofür Quälobert gestern im "Smokeland" die Moralpredigt kassiert hat: [quote]Ich mache mir echt Hoffnungen, dass alles wieder gut wird. Ich war letzte Nacht sehr fleißig. Ich habe Christine schlecht schlafen und im Traum rauchen lassen. Ich habe ihr Kopfschmerzen eingepflanzt und jetzt pochen ihre Schläfen schon seit dem Aufwachen in hypnotisch-gleichmäßigem Takt: RAU-CHEN-RAU-CHEN-RAU-CHEN-RAU-CHEN... Außerdem habe ich in ihrer Mediathek ein bisschen "ausgemistet". Sie wollte eben Musik hören und war ganz verzweifelt, weil sie keinen einzigen Gute-Laune-Song finden konnte. Die Alte ist echt zäh und wehrt sich heftig, aber sie wankt. Also nur schnell eine rauchen hier und dann schnell wieder nach Hause und sie weiter bearbeiten. Ich kriege sie noch rum heute! :evil::lol::evil::lol::evil::lol::evil:[/quote] Nach der Moralpredigt (durch Paulchen) soll er ganz zerknirscht gewesen sein: [quote]:|:|:|:|:|:|:|:|:| :oops::oops::oops::oops::oops::oops::oops::oops::oops: :cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry::cry: Ich sollte froh sein, dass ich bei ihr bleiben darf. Und vielleicht ist Nichtmehrrauchen ja wirklich gar nicht so schlimm. 8) Na dann gehe ich mal wieder nach Hause. Ich könnte ihr ein Eis mitbringen, da freut sie sich bestimmt. Also dann ... äh ... also ... naja ... vielleicht noch eine allerletzte Zigarette? :-? :gitarre: Gute Nacht, Freunde, es wird Zeit für mich zu geh‘n. Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Steh‘n. :gitarre:[/quote] Braver Quälobert! :riesengrinser: Der gestrige Durchhänger (einer der schlimmsten Tage meiner Nichtmehrraucher-Reise) hat wohl Kraft gekostet. Fühlte mich heute irgendwie verkatert, als hätte ich gestern gesoffen. Stand irgendwie neben mir ... müde ... schlapp ... leichte Kopfschmerzen. Aber dafür wenig Schmacht. Außerdem stolz wie Oskar (wer ist eigentlich Oskar? :lol:) und gefreut wie Bolle (wer ist eigentlich Bolle? :lol:), dass ich den Tag rauchfrei überstanden habe. Lieben Dank nochmal an alle, die mir dabei geholfen haben. Heute Rasen gemäht. Gras war ziemlich hoch und leicht feucht. Deshalb immer wieder Auswurfkanal und Mähdeck verstopft. Immer wieder sauber machen. Fangkorb viel öfter ausleeren als sonst. Voll nervig! Schmacht! Außerdem Abdeckung der Mulchöffnung (oder wie das heißt) locker. Bei jeder Verstopfung aufgedrückt und Grasklumpen auf dem Rasen verteilt. Lässt sich nicht festziehen. Na toll. Nach dem Mähen auch noch Gras zusammenrechen. Voll nervig. SCHMACHT! Beim Anziehen der Handschuhe mit leicht eingerissenem Daumennagel hängen geblieben und weiter eingerissen. Bis ins Nagelbett. Aua. Frust. ICH WILL JETZT RAUCHEN!!!!!!!! :evil: Habe ich natürlich nicht gemacht. Was hätte es mir gebracht? Genau ... NIX! Das liegengebliebene Gras wäre nicht wie von Zauberhand verschwunden gewesen und der Nagel immer noch eingerissen. Wie sagte Rauchfrei-Lotse Meikel (nein, liebe Autokorrektur, ich meine nicht "Merkel" ) im Julizug so schön: [quote]Was ist eine schlimme Situation nach einer Erleichterungs-Zigarette? Immer noch eine schlimme Situation.[/quote] Mittlerweile habe ich mich längst wieder abgeregt und es geht mir wieder gut. Und das, obwohl ich keine geraucht habe. Und vielleicht ein bisschen auch deshalb, WEIL ich keine geraucht habe... :wink: Erkenntnisse: Rauchen macht ärgerliche Situationen nicht weniger ärgerlich. Der Ärger verfliegt auch ohne Rauchen. Ich muss meinen Rasen öfter mähen.
11.02.2021
17:35 Uhr
[size=2]Tag 19 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](06.07.2020) Schlecht geschlafen. In depressiver Stimmung und mit Kopfschmerzen aufgewacht. Vormittags Dauer-Schmacht ... ständig RAUCHEN-RAUCHEN-RAUCHEN im Hinterkopf ... Watte im Kopf ... Antriebslosigkeit ... keine Ablenkung funktioniert - Quälobert in Höchstform. Im Junizug dann moralische Unterstützung erhalten ... geplaudert ... Spaß gehabt ... Ablenkung ... Schmacht vergessen - vielen Dank, Mädels! :D Nachmittags noch ein paar kleinere bis mittelgroße Auseinandersetzungen mit Quälobert. Abends Aussöhnung mit ihm. Hat mir Eis mitgebracht und irgendwas von "Moralpredigt im Smokeland" gefaselt. Ist jetzt ins Bett gegangen und ich höre ihn nur noch ganz leise nörgeln. Ein harter Tag geht zu Ende. Zermürbend. Kräftezehrend. Aber rauchfrei! Erkenntnisse: Dieses Forum ist Gold wert! Mit der Unterstützung durch liebe Mit-Nichtmehrraucherinnen wieder einen fiesen Durchhänger ohne Rauchen überstanden. Was uns nicht tötet, macht uns stärker. Ich bin stärker als Quälobert.
11.02.2021
12:27 Uhr
[size=2]Tag 18 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](05.07.2020) Die Samtpfote hat sich heute Nachmittag mal wieder ein lebendiges Spielzeug von draußen ins Wohnzimmer geholt. Schätzungsweise das 10. Mal in 2020. :| [u]Ablauf bisher (stark gekürzt):[/u] "Oh nein, nicht schon wieder!" Schnell die Tür zur Küche zumachen. Auf die Terrasse setzen und erstmal eine rauchen in der Hoffnung, dass die Katze freiwillig rauskommt, weil sie draußen weiterspielen möchte. Möchte sie aber nicht. Mehrere Versuche, Katze unter dem Esstisch hervor und in Richtung Terrassentür zu scheuchen. Lauter Fehlversuche. Hund mittlerweile total aufgeregt durch die ganze Action. Will mitspielen. Das will aber Katze nicht und flüchtet nebst Maus hinter die Couch. Frust. Erst mal noch eine rauchen. Im Keller einen kleinen Karton holen. Zahlreiche Versuche, der Katze die Maus abzujagen und mit dem Karton einzufangen. Lauter Fehlversuche. Hund dreht mittlerweile total durch und jagt Katze nebst Maus quer durch Wohn- und Esszimmer. Stühle fallen um. Chaos pur. Noch mehr Frust. Erst mal noch eine rauchen. Fortführung der wilden Jagd, bis Katze endlich die Schnauze voll hat und nebst Maus auf die Terrasse flüchtet und im Garten verschwindet. Erleichterung. Erfolg feiern mit einer wohlverdienten Zigarette ... oder auch zwei. [u]Ablauf heute (ungekürzt):[/u] "Oh nein, nicht schon wieder!" Schnell die Tür zur Küche zumachen. Auf die Terrasse setzen und im Hier-gibt's-Leckerchen-Tonfall "Na komm" rufen. Katze kommt nebst Maus raus auf die Terrasse. Schnell die Terrassentür zumachen. Problem gelöst. [u]Erkenntnis:[/u] Probleme lassen sich ohne Zigaretten wesentlich schneller und effektiver lösen als mit Zigaretten. Hund liegt immer noch auf der Wiese und döst. Katze ist zunächst irritiert und ein bisschen eingeschnappt, weil es kein Leckerchen gab (Gott sei Dank ist sie nicht nachtragend), und verschwindet dann mit der Maus im Garten. Frauchen macht es sich - völlig relaxed und hocherfreut ob des schnellen Erfolges - auf dem Terrassenstuhl bequem. Nur die Maus hat leider in beiden Versionen die A....karte gezogen... Mir wurde zugetragen, dass Quälobert heute schon wieder im "Smokeland" war und dort einen auf dicke Hose gemacht hat: [quote]Schön ist es hier! Diese entzückenden Rauchwölkchen ... und diese wunderbar stickige Luft! Ich glaube, ich könnte mich hier wohl fühlen. Aber eigentlich würde ich mir lieber mein altes Zuhause zurückerobern. Die Alte zickt ein bisschen rum ... sagt, dass ich - im wahrsten Sinne des Wortes - bei ihr nicht mehr zum Zug komme ... und denkt, dass ich mich so leicht unterbuttern lasse? Nee, nee ... nicht mit mir, Fräulein ... ich habe mein Pulver noch lange nicht verschossen. Ich muss mir einfach eine neue Strategie überlegen. Jetzt erst einmal eine rauchen ... oder zwei ... oder drei. Je höher der Nikotinspiegel, desto besser die Ideen! 8)[/quote] Lieber Quälobert, denk ruhig über neue Strategien nach. Hilft dir alles nix… :wink: Im Rauchfrei-Kalender gelesen: "Begehen Sie nicht den typischen Anfängerfehler die Droge Nikotin durch eine andere zu ersetzen." Ich bin mal alle potenziellen Ersatzdrogen durchgegangen ... Alkohol, Zucker, Koffein, Spiele - alles kein Problem. Aber dieses Forum hier ... über 130 Beiträge in nicht einmal 3 Wochen :roll: ... ich glaube, ich bin jetzt forensüchtig! :| [b]ZU HÜLFEEEEEEEEEEEEE!!!!!![/b]
10.02.2021
16:08 Uhr
[size=2]Tag 17 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](04.07.2020) Erster Einkauf im Discounter als Nichtmehrraucher. Beim Einladen der Einkäufe ins Auto plötzlich Zigarettenrauch wahrgenommen. Umgedreht, um Übeltäter auf Einhaltung des Corona-Abstandes hinzuweisen. Keinen Raucher in unmittelbarer Nähe entdeckt. Blicke schweifen lassen. Raucher in ca. 20 m (in Worten: zwanzig Meter) Entfernung gesichtet. Schmacht verspürt und Raucher beneidet ... ALARM-ALARM-ALARM ... ich korrigiere: "Igittigitt" gedacht und den Rauchenmüsser zutiefst bedauert. Erkenntnisse: Geruchsinn phänomenal. Keinerlei Kontrollverlust, d.h. weder Zigarettenkauf-Bedürfnis noch Annäherungsversuch an Raucher. An der Denkweise muss noch gearbeitet werden. Mir wurde zugetragen, dass sich mein Quälobert in einem Thread namens "Smokeland" rumtreibt und dort heute folgende Jammer-Posts abgesetzt hat: [quote]Keiner da ... schade. Ich heiße Quälobert und ich habe gehört, dass in "Smokeland" die Welt noch in Ordnung sein soll. Das ist sie nämlich in meinem Zuhause seit gut 2 Wochen nicht mehr. Ich fühle mich plötzlich unerwünscht ... missachtet ... gemobbt ... diskriminiert ... missverstanden ... unterdrückt. 40 Jahre lange wurde ich gehegt und gepflegt ... und dann von einem Tag auf den anderen in die Ecke gestellt, als ob ich etwas ausgefressen hätte. Was ist nur passiert??? :cry::cry::cry: Ich dachte, ich könnte mich hier ein bisschen aufheitern und trösten lassen. Mich regenerieren. Energie tanken für die zermürbenden Diskussionen, die ich seit 16 Tagen führen muss. Aber keiner da. Schade. Dann gehe ich halt wieder. Ich lass mal einen Zettel mit meinen Kontaktdaten hier. Falls "Smokeland" doch mal wieder den Betrieb aufnimmt. Liebe Grüße Quälobert[/quote] [quote]Ich wurde übrigens gar nicht abgegeben, sondern ich musste einfach mal raus, weil es bei SmoSa a.k.a. Christine momentan kaum auszuhalten ist. :cry: Angefangen hat es vor gut zwei Wochen. Da hat sie mich plötzlich als hässlichen kleinen Gnom mit fieser Stimme bezeichnet, den sie sich am liebsten von der Schulter schnippen würde. Sie hat gegrinst bei der Vorstellung, wie ich an die Küchenfront knalle und an dieser maulend runterrutsche. Ehrlich gesagt habe ich nicht verstanden, warum sie sowas sagt. Aber es wurde noch schlimmer. Plötzlich nannte sie mich das "Nikotinmonster", das sie unbedingt loswerden will. Ich dachte echt, sie schmeißt mich raus. Sie hat es sich dann Gott sei Dank anders überlegt und gesagt, dass ich bleiben könne, weil ich nun mal ein Teil von ihr wäre. Ich dachte, dass jetzt alles wieder gut wird ... wurde es aber nicht. Sie hat doch tatsächlich gesagt, dass ein neuer Lebensabschnitt begonnen habe, in dem ich nicht mehr zum Zug kommen würde. :| Ich sage ihr jeden Tag immer wieder, dass sie erstmal eine rauchen soll, weil dann die Welt gleich wieder ganz anders aussieht. Dass sich dann alle Sorgen, Nöte und Ängste in Rauch auflösen würden. Aber sie will's einfach nicht einsehen. Am Anfang war sie total zickig und gereizt. Das war schlimm. Dann hat sie mich ignoriert. Das war auch schlimm. Dann gab es endlose Diskussionen und Vorträge darüber, wie ein gesundes und selbstbestimmtes Leben angeblich auszusehen hat. Das war noch schlimmer. Jetzt ist sie auf einmal wieder ganz freundlich und geduldig, faselt aber ständig irgendwas von "Wir müssen an einem Strang ziehen" und dass mich meine Nörgelei nicht weiter bringt. Und auch das ist schlimm, weil sie so entschlossen wirkt, was mich sehr verunsichert. Einerseits bin ich bockig und will mein altes Leben nicht aufgeben. :bang: Andererseits will ich sie aber auch nicht verlieren... :roll: Der verzweifelte und ratlose Quälobert verabschiedet sich dann mal und geht wieder nach Hause. Tschüssi! (Hoffentlich lässt sie mich rein, wenn ich so nach Rauch stinke. Aber vielleicht denkt sie ja gar nicht, dass ich nach Rauch stinke, sondern nach Rauch dufte. :D Und dann rauchen wir gemütlich eine miteinander und qualmen glücklich und zufrieden wie in alten Zeiten. :D Aber ich befürchte, sie bleibt stur... :roll:)[/quote] Armer Quälobert! Er hat’s echt nicht leicht mir mir… :wink: :riesengrinser: Aber er soll mal froh sein, dass ich ihm wenigstens seinen Namen gelassen habe. Diesen männlichen Namen hat er ja bekommen, als ich ihn noch als das Nikotinmonster betrachtete, das ich unbedingt loswerden wollte. Nachdem mich ein Kommentar von Paul zum Umdenken bewegt hatte und ich Quälobert plötzlich als Teil von mir sah (der Teil von mir, der fast 40 Jahre lang geraucht hat, aber jetzt einsehen muss, dass Schluss mit lustig ist und er - im wahrsten Sinne des Wortes - nicht mehr zum Zug kommen wird), hätte ich ihn eigentlich in Quälobert[u][b]a[/b][/u] umtaufen müssen. Aber er muss ja schon aufs Rauchen verzichten, da wollte ich ihm nicht auch noch seiner Identität berauben. :lol:
10.02.2021
16:02 Uhr
[size=2]Tag 16 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](03.07.2020) Nach wie vor lese ich sehr gerne quer durch das Forum, weil ich immer wieder etwas finde, das mich inspiriert und motiviert und womit ich meine Strategie erweitere oder auch umbaue. Schon erstaunlich, wie viele unterschiedliche Wege es in die Rauchfreiheit gibt. Die einen starten ganz locker und stehen dann nach zwei oder drei oder vier Wochen plötzlich vor einer steilen Felswand ... andere tun sich am Anfang schwer, finden aber dann ihren Rhythmus und kommen in der zweiten oder dritten oder vierten Woche plötzlich viel besser voran ... und wieder andere sitzen in den ersten Wochen in einer Berg- und Talbahn, in der es ständig auf und ab geht. Aber egal, zu welcher Kategorie man gehört, man findet hier im Forum sehr viele hilfreiche Informationen, Anregungen und Tipps. Und man unterstützt und motiviert sich gegenseitig und geht auch immer wieder ein Stück gemeinsam. Ich bin wirklich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Und mein Mantra [i]"Ich mache weiter. Heute rauche ich nicht. Warum sollte ich auch?"[/i] ist mir ein guter Begleiter. Auch wenn der Weg wieder mal extrem steil wird, gebe ich nicht auf, sondern gehe langsam weiter. Ich überfordere mich nicht und setze mich nicht unter Druck, sondern gehe jeden Tag nur eine kleine Etappe. Jeden Morgen sage ich mir: HEUTE rauche ich nicht. Weil es keinen vernünftigen Grund gibt, eine zu rauchen.
09.02.2021
14:40 Uhr
[size=2]Tag 15 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](02.07.2020) Zwei rauchfreie Wochen sind geschafft. Es waren zwei harte Wochen, die mir wesentlich länger vorgekommen sind als 2 Wochen … eher so wie 2 Monate. So langsam wie in diesen 2 Wochen ist die Zeit schon lange nicht mehr vergangen. Ich bin froh und auch stolz, sie rauchfrei überstanden zu haben. Ich weiß, dass ich noch lange nicht über den Berg bin, aber ich hoffe einfach mal, dass mit diesen harten 2 Wochen das Schlimmste überstanden ist. Ich werde diese erste, besonders harte Zeit in meinem Gedächtnis unter "wichtige Erfahrungen" abspeichern, denn das möchte ich definitiv nicht nochmal durchmachen müssen. Körperliche Verbesserungen kann ich zwar nach wie vor kaum wahrnehmen (lediglich der Raucherhusten ist so gut wie weg), aber psychisch mache ich Fortschritte. Meine Gedanken drehen sich nicht mehr ständig ums Rauchen und die Schmacht-Attacken werden weniger und sind gut zu kontrollieren. Trotzdem denke ich noch viel zu oft, wie gerne ich jetzt eine rauchen würde. :bang: Wenn Engelchen und Teufelchen in meinem Kopf diskutieren, fühle ich mich manchmal wie ein kleines Kind, dem an der Supermarkt-Kasse von der Mutter gesagt wird, dass es keine Süßigkeiten bekommt. Ich fühle, wie das Teufelchen in meinem Kopf bockig mit dem Fuß aufstampft und "ich will aber jetzt" plärrt. Das Engelchen erklärt geduldig, warum es nichts gibt und das macht das Teufelchen in meinem Kopf noch bockiger und es wirft sich auf den Boden, strampelt wild mit den Beinen und schreit hysterisch "ich will, ich will, ich will aber". Wenn ich mir solche Situationen bildlich vorstelle, muss ich lachen ... und dann vergesse ich doch manchmal glatt, dass ich gerade noch eine rauchen wollte. :riesengrinser:
09.02.2021
14:23 Uhr
[size=2]Tag 14 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](01.07.2020) Bei meinem ersten Rauchstopp im Jahr 1992 hatte ich schon im Vorfeld jedem, der es hören wollte (oder auch nicht :lol:), erzählt dass ich mit dem Rauchen aufhören werde. Das war für mich eine zusätzliche Motivation (bzw. ein Druckmittel), weil ich mir keinesfalls die Blöße geben wollte, es nicht geschafft zu haben. Diesmal habe ich so kurzentschlossen aufgehört, dass ich den Rauchstopp nicht ankündigen konnte. Aber mittlerweile habe ich schon ein paar Leuten erzählt, dass ich nicht mehr rauche und auch, dass ich ordentlich zu kämpfen habe. Die zwei Gespräche mit flüchtigen Bekannten, die ich beim Gassigehen getroffen habe (ein Raucher und ein ehemaliger Raucher), haben zwar gut getan, aber die Gespräche im Freundeskreis und mit Nachbarn waren eher ernüchternd. Ein kurzes "Super!" und "Du schaffst das schon!" ... und dann Themenwechsel. Umso mehr freue ich mich, hier im Forum so viel Unterstützung zu erhalten. Ein Gespräch mit einem rauchenden Nachbarn hat mich allerdings eher amüsiert als ernüchtert. Seine Antwort auf meine Schmacht-Schilderung war nämlich "Selber schuld!" und da musste ich innerlich echt grinsen: Auch so einer, der sich in die eigene Tasche lügt... :lol:
09.02.2021
09:55 Uhr
[size=2]Tag 13 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](30.06.2020) Erster Kontakt mit einem Raucher und es hat mir so gut wie nichts ausgemacht. Was aber vermutlich (oder höchstwahrscheinlich) daran lag, dass das beim Gassigehen passierte. Da habe ich auch früher nie Zigaretten mitgenommen, sondern einfach nur die Natur und die frische Luft genossen. Es gibt also keine Verknüpfung zwischen Gassigehen und Rauchen und vermutlich hat es mir deshalb so wenig ausgemacht. Gesellige Runden sind da vermutlich eine ganz andere Hausnummer. Aber wegen dieser doofen "Corinna" gibt es die ja momentan nicht. Noch nicht mal 2 Wochen hier angemeldet und schon über 80 Beiträge - voll die Quasselstrippe! :oops: Man wird mir vermutlich den Titel "Quasselstrippe des Monats" verleihen. :lol: Aber es ist halt so, dass mir das Forum sehr hilft und dass ich deshalb momentan viel Zeit hier verbringe ... viel lese ... und auch viel schreibe. Jeder muss einfach für sich herausfinden, was ihm persönlich am besten dabei hilft, nicht an diese blöden Glimmstängel zu denken.
09.02.2021
09:52 Uhr
[size=2]Tag 12 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](29.06.2020) Die extremen Stimmungsschwankungen, die ich zuletzt hatte, haben mir ordentlich zu schaffen gemacht. Gestern ging es mir allerdings gut und auch heute geht es mir gut. Sich endlich mal wieder zwei Tage am Stück wohl zu fühlen, das tut echt gut und macht den Kopf frei. Also ein guter Tag für ein Zwischenfazit. Wenn ich gefragt werde, was sich verbessert hat, seit ich nicht mehr rauche, dann kann ich eigentlich nur sagen: NICHTS! :( Zwar lassen die Entzugserscheinungen jetzt langsam nach, aber im Vergleich zu der Zeit, als ich noch Raucherin war, geht es mir heute - sowohl physisch als auch psychisch - schlechter. Das ist jetzt kein Ausdruck von Frust o.ä. und ich spiele auch nicht mit dem Gedanken, deshalb hinzuwerfen. Es ist einfach nur Fakt, dass ich mich vor 2 Wochen besser gefühlt habe als heute. Aber mein Verstand sagt mir, dass die ganzen Verbesserungen, von denen hier täglich von vielen Nichtmehrrauchern berichtet wird, auch bei mir noch kommen werden. Ich habe ja schon gesagt, dass ich nicht mehr so ungeduldig sein will mit mir und meinem Quälobert. Deshalb warte ich jetzt einfach mal geduldig und frohgemut ab und freue mich auf die ganzen Vorteile, mit denen im Laufe der nächsten Tage oder Wochen oder Monate zu rechnen ist. :D Wenn man seine Rauchgewohnheiten analysiert, lernt man sich selbst wieder besser kennen und man erkennt mehrere Verhaltens- und Gedankenmuster, die nicht nur für den Rauchausstieg hinderlich sind, sondern mit denen man sich auch ganz allgemein das Leben selbst schwer macht. Ich habe z.B. eine relativ pessimistische Grundeinstellung - ich sehe das Glas eher halbleer als halbvoll. Außerdem tendiere ich dazu, meine Ziele zu hoch zu stecken. Damit setze ich mich nicht nur unter Druck, sondern ich sorge sogar dafür, dass ich oft von vornherein keine Chance habe, mein Ziel zu erreichen. Das frustriert und demotiviert. Außerdem nehme ich mir oft zu viel auf einmal vor und verzettle mich dann heillos. Beim Nichtmehrrauchen achte ich darauf, diese Stolpersteine zu umgehen, indem ich mir z.B. jeden Tag "HEUTE rauche ich nicht" vornehme (und das jeden Tag aufs Neue) oder indem ich mir immer wieder sage, dass ich SCHON soundsoviele Tage geschafft habe (statt ERST soundsoviele Tage). Das hilft. Und wenn es beim Nichtmehrrauchen hilft, dann kann es doch auch in anderen Bereichen sinnvoll und hilfreich sein, ein bisschen an seinem eigenen Verhalten, seiner Einstellung und seiner Sichtweise zu schrauben. Und dann hört man vielleicht nicht nur mit dem Rauchen auf, sondern macht sich insgesamt das Leben schöner und leichter. Klingt pathetisch, ist aber doch so, oder? 8) :wink: Ich lese hier jeden Tag viele Sachen, die mich inspirieren und motivieren und mir oft auch einen anderen Blickwinkel aufzeigen. Immer wieder lese ich Kommentare oder Sätze, bei denen es richtiggehend "Klick" macht. So habe ich z.B. Quälobert als das Nikotinmonster gesehen, das sich vor langer Zeit bei mir eingenistet hat und das ich jetzt wieder loswerden möchte. Dann kam Paul um die Ecke mit der These, dass Quälobert ein Teil von mir ist, den ich nicht rausschmeißen kann, sondern dem ich klar machen muss, dass seine Zeit vorbei ist. Darüber habe ich sehr lange nachgedacht und bin zu dem Ergebnis gekommen: Da ist was dran! Vor allem den Satz "Quälobert (...) hat selber nur Angst vor Veränderungen" fand ich klasse! Mit dieser Sichtweise fällt es mir irgendwie leichter, dem Rauchen nicht mehr so nachzutrauern, weil ich jetzt nicht mehr so das Gefühl habe, etwas verloren zu haben. Menschen verändern sich ... ich verändere mich ... Rauchen passt einfach nicht mehr zu meinem Leben ... und Quälobert wird irgendwann aufhören mit der Motzerei und sich damit abfinden, dass er nicht mehr zum Zug kommt. Schwer begeistert hat mich auch, was Lesirma heute - mitten in der Nacht - geschrieben hat: "Wir machen weiter. Heute rauchen wir nicht. Warum sollten wir auch?" Diese ganzen Gründe, warum wir rauchen (wollen), verpuffen ja beim genauen Hinsehen und wir erkennen, dass es eigentlich keinen einzigen plausiblen Grund fürs Rauchen gibt, sondern nur sehr viele Gründe, endlich damit aufzuhören. Also warum sollten wir rauchen? Ich habe diese Satzfolge jetzt - mit Lesirmas Erlaubnis - zu meinem neuen Mantra erklärt. :D Das waren jetzt nur zwei Beispiele, es gab noch viele weitere Kommentare, die mir sehr geholfen haben. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle mal ganz herzlich bedanken bei allen, die mich hier Tag für Tag unterstützen und motivieren.
09.02.2021
08:27 Uhr
[size=2]Tag 11 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](28.06.2020) Ich habe nach meinem gestrigen Eintrag sehr liebe, aufmunternde und motivierende Kommentare und Tipps erhalten - vielen Dank dafür! Erkenntnis: Ich bin zu ungeduldig! :oops: Ich muss mich echt bemühen, geduldiger mit mir und meinem Quälobert zu sein. Eigentlich bin ich ja ein geduldiger Mensch - keine Ahnung, warum ich beim Nichtmehrrauchen so ungeduldig bin. Es ist doch völlig logisch, dass man nicht innerhalb von ein paar Tagen neutralisieren kann, was man sich 40 Jahre lang eingetrichtert hat. Ich habe hier schon so viele Informationen und Tipps erhalten, dass ich eigentlich wissen müsste, was alles auf mich zukommen kann und wie ich damit umgehen muss. Aber diese extremen Stimmungsschwankungen und die Watte im Kopf verhindern bei mir einfach immer wieder, dass mein theoretisches Wissen zu meinen wirren Gedankengängen durchdringen kann. Aber es wird besser mit Stimmung und Watte. Das merke ich ja schon - zumindest an manchen Tagen... :wink: :lol: Ich bin echt froh, dass ich dieses Forum gefunden habe. Mit meinem [b]Will[/b]en und der Unterstützung durch andere Nichtmehrraucher*innen [b]kann[/b] ich es schaffen! Und ich [b]werde[/b] es auch schaffen! Jawoll!!! :D
09.02.2021
08:24 Uhr
[size=2]Tag 10 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](27.06.2020) Quälobert is back! Nicht mit dem Holzhammer ... nein ... er hat sich eine neue Strategie ausgedacht ... sehr subtil ... sehr perfide. Er hat sich vergangene Nacht in meine Träume geschlichen, mich einer Art Gehirnwäsche unterzogen und sich in meinem Unterbewusstsein festgekrallt. Ich kann ihn nicht sehen und ihn auch nicht wirklich spüren, aber ich fühle, dass er hier ist. Mir geht es oberflächlich betrachtet gut - körperliche Beschwerden sind kaum noch vorhanden und ich habe auch kaum nennenswerte Schmacht-Attacken. Aber unterschwellig habe ich Angst. Nicht davor, heute oder morgen zur Zigarette zu greifen. Ich habe Angst, nie wieder unbeschwert sein zu können. Mein größtes Problem ist vermutlich, dass ich das Gefühl habe, etwas verloren zu haben. (Ich habe das ganz am Anfang bereits angesprochen.) Dass ich eine gewisse Leere empfinde. Dem Rauchen nachtrauere. Ich weiß, dass ich das abstellen muss. Dass ich mir klar machen muss, was ich alles gewonnen habe bzw. gewinnen werde durch das Nichtmehrrauchen. Dass ich die Leere mit vielen Dingen füllen kann. Dass ich froh sein kann, nicht mehr rauchen zu müssen. Aber ich tue mich schwer damit. Und das nutzt Quälobert schamlos aus. Er hat Zweifel gesät und diese Zweifel beschäftigen mich heute schon den ganzen Tag. Ich weiß, dass ich es schaffen kann, nicht mehr zu rauchen ... für einen längeren Zeitraum, wahrscheinlich sogar für sehr lange Zeit und vielleicht sogar für immer. Aber ich zweifle, ob mich das glücklich machen wird. Werde ich jemals aufhören können, dem Rauchen nachzutrauern? Werde ich es immer irgendwie vermissen und eine gewisse Leere und Wehmut empfinden? Werde ich mein Leben lang daran denken, wie schön es wäre, jetzt eine Zigarette zu rauchen? Diese Gedankengänge verunsichern mich total! Ich frage mich jetzt sogar schon, ob ich wirklich aufhören WILL oder ob ich nur das Gefühl habe, aus gesundheitlichen Gründen aufhören zu MÜSSEN. Ich habe heute schon zahlreiche Erfolgsgeschichten und Wohnzimmer durchstöbert, weil ich wissen wollte, ob andere auch von ähnlichen Ängsten und Zweifeln geplagt werden oder wurden. Dabei bin ich auf einen Kommentar gestoßen, der mir wieder ein bisschen Mut gemacht hat: [quote="rauchfrei-lotsin-lydia"] Kannst Du Dir wohl grad nicht vorstellen, daß das Leben ohne Fluppe sich mal normal anfühlen könnte? Daß aus dem "Ausnahmezustand" des Aufhörens mal ein Normalzustand des Nichtmehrrauchens wird? Hast Du Befürchtungen, daß Dir die Sucht jeden Tag, jede Stunde präsent sein wird und Du Dich ewig dagegen anstemmen mußt? Ewig damit auseinandersetzen? Mußt Du nicht. In den elf Jahren, die ich es geschafft habe, nicht zu rauchen, hab ich auch nicht permanent gekämpft, ans Rauchen gedacht, den Stengel verteufelt und ständig einen präsenten Gegner bekämpft. Was ich heute weiß ist, daß wir immer aufpassen müssen, daß uns nicht einer dieser schwachen Momente (Momente! es sind nur Momente!) erwischt und daß wir uns niemals einbilden dürfen, eine ginge schon. Aber (...) es bleibt kein Kampf, es bleibt nicht dauerpräsent. [/quote] Das gibt mir wieder ein bisschen Zuversicht. Aber ich könnte gut noch mehr davon vertragen. Vielleicht findet ja jemand den Weg in mein Wohnzimmer, der ähnliche Gedankengänge/Ängste/Zweifel hatte und berichten kann, wie sich das entwickelt hat.
09.02.2021
08:20 Uhr
[size=2]Tag 9 meiner Nichtmehrraucher-Reise [/size](26.06.2020) Der gestrige Tag hängt mir emotional immer noch nach, weil mir der Schmacht über mehrere Stunden wirklich massiv zugesetzt hat. Wenn ich in dieser Phase in irgendeiner Jacken- oder Handtasche Zigaretten gefunden hätte ... oder wenn meine rauchende Freundin auf der Matte gestanden hätte ... ich bin mir nicht sicher, ob ich der Versuchung hätte widerstehen können… :| Glücklicherweise ist ja alles gut ausgegangen und ich möchte mich nochmal bei Claudi und Heike für die moralische Unterstützung bedanken. Ich wollte gestern Abend im Junizug noch "Entwarnung" posten und habe einen ellenlangen Kommentar geschrieben. Leider ist beim Senden meine Internetverbindung abgeschmiert und weil ich nicht zwischengespeichert hatte, war der Kommentar weg. Das hat mich natürlich geärgert/frustriert und normalerweise wäre ich da gleich mal eine rauchen gegangen. Aber was hätte mir das gebracht? Nichts! Kommentar und Internet wären immer noch weg gewesen und mein Frust wäre immer noch da gewesen. Der Frust hat sich nach ein paar Minuten gelegt ... heute habe ich wieder Internet ... und ich kann wieder Freud und Leid mit dem Forum teilen - und das alles ohne Glimmstängel! :D Wieder eine Erfahrung gesammelt mit dem gestrigen Tag: Frust kommt ... Frust geht ... auch wenn er sehr massiv ist. Ich weiß, dass dieser Frust noch öfter kommen wird ... aber ich weiß auch, dass er wieder gehen wird ... ohne dass ich dafür eine rauchen muss. Ich habe gestern nicht geraucht und ich werde auch heute nicht rauchen! :D Wie es aussieht, schmollt Quälobert (vollständiger Name: Quälobert von und zu Schreckenstein, Beruf: Nikotinmonster) heute. Er hat nur ein paar Mal ganz kurz reingeschaut und ist jedesmal ganz schnell wieder verschwunden. Hat ihn scheinbar tief in seiner Ehre gekränkt, dass er mich gestern nicht zum Rauchen gebracht hat. Ich weiß, dass er es wieder (und noch sehr oft) versuchen wird, mich zu verführen. Wahrscheinlich wird er sich dann noch mehr ins Zeug legen. Vielleicht schon morgen. Aber heute gibt er Ruhe und da will mich wohl das Leben (oder der Schutzpatron der Nichtmehrrauchenden ... oder wer oder was auch immer) dafür belohnen, dass ich gestern durchgehalten habe. :D Ich habe heute doch tatsächlich - zum allerersten Mal seit meinem Ausstieg - nicht "So, jetzt rauche ich noch eine und dann..." gedacht, sondern "So, jetzt trinke ich noch einen Kaffee und dann...". Cool, oder? 8) :lol: Ganz sicher noch nicht der Durchbruch, aber wieder ein sehr schönes Mosaiksteinchen. :D PS: Heute rauche ich nicht! :D PPS: Pssst ... Quälobert ... falls du heimlich mitliest: Schönen Feierabend! 8)
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