Ich bin selbst mein größter Saboteur.
Die Sucht ist ein Teil von mir, sie hat etwas mit meiner Struktur meinem Wesen zu tun.
Mich auf das Rauchen einzulassen war ja keine einfache Sache, das musste ich lange üben bis ich den Rauch und die Gifte einatmen konnte ohne dass mein Körper reihenweise Alarmsignale aussendete, wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
Ich hätte stopp sagen können aber ich wollte nicht - ich wollte rauchen.
Ich habe eine Neigung zu suchthaften Verhalten und die Zigarette passte gut zu meinem Image (ja gut, das hat auch die Werbung transportiert aber die gießt ja nur Wasser auf fruchtbaren Boden)
Als ich nun endlich beim Rauchen nicht mehr blassgrün und kaltschweissig wurde sondern cool blieb, genoss ich das sehr. Aus dieser Zeit habe ich sehr viele, sehr schöne Erinnerungen und die verknüpfte mein Gehirn alle mit einer Zigarette. Wenn ich in meinem Gehirn die Schublade „Inselhopping Griechenland“ aufmache sind da auch Zigaretten drin, meine große Liebe, Abifeier … in jeder Schublade liegen Kippen. Unser Gehirn verknüpft Erinnerungen am Besten mit starken Emotionen, langweiliges vergessen wir schnell wieder.
Und weil sich im Raucherleben so viele Ereignisse angesammelt haben, gibt es so viele Trigger die uns aus heiterem Himmel wieder ans Rauchen denken lassen. Z.b. der Geruch von Kaffee oder der anfangs kleine Rausch nach ein- zwei Schlucke Alkohol …
und das Gehirn denkt gar nicht die Worte „oh, dazu wäre jetzt eine Zigarette toll“ (das würde viel zu lange dauern) das Gehirn hält dir ein Bild vor das innere Auge:| -Du-Kaffee - Zigarette (auf einem Bild) und dazu ruft es die Emotion :D „Freude“ auf
das Ergebnis ist Schmacht.
Diese Bilder lassen sich nicht so einfach löschen aber wir können neue Bilder erstellen
Du und ein Kaffee und :riesengrinser: ein Riesengrinser
weil wir uns über den ersten Kaffee freuen den wir rauchfrei genießen.
Bei der ganzen „Schönfärberei“ ist es übrigens immer besser zu sagen „ich bin rauchfrei“ als „ich rauche nicht“
Warum auch immer aber eine Negation zu denken bedeutet für das Gehirn um die Ecke denken zu müssen und dabei geht dann oft das „nicht“ verloren und es bleibt „Ich rauche“ übrig.
Bei: „Ich habe keine Torte“
erscheint das Bild „Torte“:birthdaycake:
aber ein Bild für „keine“ gibt es nicht.
Ich wünsche euch viel
„Ich will …“ und „ich kann …“
„Ich kann rauchfrei sein“
Ist eine Selbstermächtigung, die ihr euch mantraartig immer wieder selber sagen könnt.
LG Paul