Liebe Sibila,
das finde ich auch, dass Maik dir sehr warmherzig und einfühlsam geantwortet hat, ganz große Klasse.
Ich will dir nur noch antworten auf deine Frage, ob dein Tief mit den den drei Monaten zusammenhängt, an denen es nochmal ein Tief geben soll. Ich habe dazu eine News der BZgA und zwei Fachartikel ausgewertet. Links auf Anfrage per PN. Ohne Garantie für 100%ige Richtigkeit, denn ich bin weder Chemikerin noch Medizinerin.
Es ist ja so: wenn sich Nikotin an die Acetyl-Cholin-Rezeptoren in unserem Hirn anbindet, werden verschiedene Botenstoffe wie zum Beispiel Dopamin und Serotonin freigesetzt, sogenannte "Glücksbotenstoffe". Die Zellen im Hirn bauen bei andauerndem Nikotingenuss weitere Rezeptoren an. Fehlt nun Nikotin durch einen Rauchstopp, gibt es viel zu viele freie Acetyl-Cholin-Rezeptoren, folglich sinkt das Dopaminlevel. "Schmacht" entsteht, Craving, Suchtdruck.
Da also nun Nikotin die Freisetzung des Botenstoffes Dopamin verursacht, aktiviert es unser Belohnungssystem. Und diese Aktivierung entfällt bei Rauchstopp. Die körperlichen Entzugserscheinungen sollen nach ein- bis zwei Wochen weg sein. Eine andere Studie besagt, dass in den ersten drei Monaten nach dem Rauchstopp eine erhöhte Gefahr für Rückfälle besteht, aufgrund der im Abbau befindlichen überzähligen Rezeptoren. Die meisten Rückfälle ereignen sich aber in der ersten Woche nach dem Rauchstopp laut wiederum einer anderen Statistik. Erst nach drei Monaten soll der Abbau der überzähligen Rezeptoren so ziemlich abgebaut sind, erst nach drei Monaten also die Dopamindefizite ausgeglichen sein.
Ziehe bitte deine eigenen Schlüsse daraus. Ich bin eh kein starker Verfechter der Drei-Tage-drei Wochen- Drei Monate-Regel, denn ich habe es eher so erlebt, dass ich die ersten zwei Tage "krank" war, die starken Schmachter kamen und gingen in den ganzen ersten Wochen und nach vier Monaten hatte ich ein wenig Hoffnung, dass ich es diesmal auf Dauer schaffe. Es ist bestimmt individuell sehr verschieden. Doch gemeinsam mit Maik sage auch ich dir: löse diese Verknüpfung von Terrasse und Zigarette auf, von Bier/Kaffee und Zigarette. Mir hat Strickzeug sehr geholfen und ich habe meinen ehemaligen Raucherplatz in eine Leseecke verwandelt mit einem hübschen Zeitungsständer voller interessanter Zeitschriften. Mit welchen neuen Verknüpfungen könntest du deine Dopamin-Unterfunktion ausgleichen? Es hat seinen Grund, dass ältere NMR so nachdrücklich schreiben: Belohne dich, gönn dir was Schönes, Gutes, tue etwas Neues. Brauchst Anregungen was das sein könnte?
Hoffe, konnte dir weiter helfen.
Liebe Gute-NAcht-Grüße :sleep: auch an Cupco
Andrea