Liebes Lächeln,
also zu Deinem Bericht
[quote="Lächeln"]
Ein Kollege hat mich heute gefragt ob ich nicht mehr rauche. Er hat vor circa 1,5 Jahren mit Hypnose aufgehört und absolut keinen Entzug gehabt. Da beneide ich ihn ein bisschen, aber für mich wäre das keine Option gewesen, da ich nicht an Hypnose glaube.
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ist mir spontan folgende Überlegung aus meiner eigenen Erfahrung heraus durch den Kopf gegangen:
Du weißt ja vielleicht (habe es mehrfach erwähnt - bei Dir auch schon?), daß ich auch ein Wiederholungsaufhörer bin. Habe zwei erfolgreiche Entzüge durchgezogen. Den ersten vor nunmehr 15einhalb Jahren. Er war praktisch nicht vorhanden - keinerlei Entzugserscheinungen - und hat elf Jahre lang vorgehalten (daher erlaube ich mir, ihn als erfolgreich zu bezeichnen). Den zweiten vor nunmehr zwei Jahren, der mich hierher führte, empfand ich als sehr anstrengend und habe auch gelitten und gejammert dabei. Ich habe beim ersten Ausstieg Akupunktur genutzt, weiß inzwischen jedoch, daß es auch einen bestimmten Anteil an Aufhörern gibt, denen der Entzug auch ohne Hilfsmittel nichts ausmacht.
Dies läßt für mich folgende Schlußfolgerungen zu:
Ich habe inzwischen gelernt, daß kein Entzug wie der andere ist. Jeder erlebt einen anderen Entzug - und jemand, der mehrere Entzüge mitmacht, kann auch diese alle unterschiedlich erleben. Und für mich möchte ich daher Stand heute nicht mehr beschwören, ob die Entzugserscheinungsfreiheit des ersten Entzugs wirklich durch die Akupunktur bedingt war - oder ob ich nicht vielleicht einfach einen leichten Entzug hatte damals. Das bedeutet für Dich konkret: Du brauchst Deinen Kollegen nicht beneiden. Wir wissen nicht, wie, nach welchen Kriterien die Schwierigkeit des Entzugs verteilt sind, ob es Hypnose oder Akupunktur rausreißen (btw: schau mal hier
http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/hypnose/
) - wir müssen es nehmen wie es kommt. Nimm Deinen Entzug an, das ist das beste was Du tun kannst.
Außerdem habe ich - um für mich zu sprechen - schon erwägt, ob ich nicht unter anderem auch deswegen wieder rückfällig geworden bin, weil der erste Entzug so einfach war. Irgendwo in meinem Hinterstübchen steckte bestimmt die ganzen elf Jahre über so ein Gedanke wie "wenn ich wieder mal anfange, dann hör ich halt wieder auf, so schwer ist das ja nicht". Dieses Mal habe ich gelernt, daß es doch schon eine Herausforderung sein kann. Ich glaube nicht, daß ich Lust habe, mich so einer noch mal zu stellen. Und setze dieses Mal lieber alles dran, um nicht mehr anzufangen! Insofern mag ein etwas kniffligerer Entzug sogar von Vorteil sein: Es ist ein Arbeitssieg, etwas das einem nicht zugeflogen ist, sondern das man geschafft hat! Hierauf kann man stolz sein - und das sollte man nicht mehr ruinieren wollen. Richtig? Also auch dies ein Grund, Dich mit den Entzugsbeeinträchtigungen abzufinden. Sie machen es vielleicht ein wenig umständlicher, rauchfrei zu werden - aber sie können Dir sicherlich ein Argument liefern, es dann auch zu bleiben.
Irgendwann kommt der Tag, da kannst Du auch mit Rauchern zusammensitzen oder -stehen. Ich kann es inzwischen auch - rieche es nicht wirklich gerne (erst vor wenigen Wochen am Volksfest zwangsweise ausprobiert), kann es aber tolerieren. Kann andere Menschen gewähren lassen - doch dies führt nicht mehr dazu, daß ich es auch möchte.
Zu Deinen morgen vollbrachten zwei Wochen indes herzlichen Glückwunsch. Sprich, welche Belohnung hast Du Dir dafür ausgedacht? Nur zu, das ist hochverdient! Viele Grüße sendet Dir
Lydia