Hallo und guten Abend Heiko,
da muss ich schon ganz tief in das Meer der Erinnerungen abtauchen um herauszubekommen, wann ich das letzte Mal alkoholische Getränke zu mir genommen habe. Ich muss aber nur wenige Tage zurück denken, um mich daran zu erinnern, wie viel Spaß ich auf der Weihnachtsfeier in unserer Firma hatte, komplett alkoholfrei.
Ich weiß wohl, das uns gewisse gesellschaftliche Normen glauben machen wollen, man könne nur unter dem Einfluss von Alkohol Spaß haben. Darf ich meine ehrliche Meinung dazu offen sagen? Ich halte das für eine genauso große Lüge wie die, dass uns eine Zigarette bei der Lösung eines Problems hilft oder und Ruhe und Gelassenheit gibt. Sind nicht gerade die letzten beiden Lügen bei dir geplatzt?
Ich sage es wie es ist, ich bin kein Kostverächter. Auch ich weiß zu einem vorzüglichen Essen einen korrespondierenden Wein zu schätzen, auch ich weiß, dass nach zwei fetten Matjesfilets auf einem niederländischen Markt direkt und frisch aus der Tonne ein Genever sehr gut schmeckt. Ich kenne auch den Genuss eines Wachauer Marillenlikörs nach einem leckeren Palatschinken.
Ein Genuss blieb mir jedoch mein Leben lang bisher verborgen. Der übermäßige Genuss von Alkohol. Und wenn ich am Wochenende früh morgens um 03:00 Uhr durch die Stadt zum Frühdienst gehe und die diversen Schnapsleichen sehe, fällt mir schlagartig auf, nach wie erschreckend wenig Spaß sie aussehen.
Ich wünsche dir einen charmanten Jahreswechsel, genieße ihn wie DU es willst, denn DU setzt dir deine eigene Norm, nicht eine Gesellschaft, die möglicherweise immer noch nicht begriffen hat, das diese oder jene ihrer Normen überdenkenswert, um nicht zu sagen, sehr zweifelhaft ist.
Nach einem alkoholfreien und dennoch lustigen Abend wünsche ich dir ein gesundes neues Jahr, ich weiß, du wirst weiter an deiner Gesundheit arbeiten, wie bereits in den vergangenen 69 Tagen.
Mach den morgigen Tag zum 70sten und damit zu einem weiteren Feiertag.
Es grüßt Daniel aus dem Plänterwald