Lieber Reinhold,
Du hast ja sooo Recht ;-)
die kleinen Schrittchen, die Unterstützung, wenn mal ein Hänger kommt, sind eine große Hilfe ... das können auch nur Menschen leisten, die in derselben Situation sind oder das alles schon mal sehr bewusst durchgemacht haben (damit meine ich die "Langzeit-Nichtmehrraucher" - Kompliment an alle Tapferen :-D
Und ein noch größeres Kompliment an alle, die den kalten Entzug machen - und die Freude, die man dabei empfindet, wenn es ohne große Probleme (so wie bei Dir wohl) läuft, kann ich sehr gut nachvollziehen ... Und da darfst Du auch mächtig stolz drauf sein ;-)
Bei meinen beiden ersten Ausstiegen lief es einfach genial .... Päckchen zu Ende geraucht, also keine großen Dramen mit Zigaretten vernichten, o.ä., und dann nix mehr ... die ersten Tage mal der Gedanke an eine Zigarette, das wurde täglich weniger und nach einer Woche hab ich mich abends dabei erwischt, dass ich den ganzen Tag kein einziges Mal an den Glimmstängel gedacht habe ... und riesig erschrocken :lol: Und da war klar: ich bin durch :-)
Aber wie heißt es so schön: nicht jeder "Entzug" verläuft gleich, da reagiert jeder Mensch sowieso anders, aber auch der Körper verändert sich und tickt (33 Jahre) später ganz anders.
Glaub mir, "ohne Hilfsmittel" (ich sage lieber Umweg dazu) wäre es mir auch lieber .... aber welchen Sinn macht das, wenn die Psyche verrückt spielt und ich mich krank schreiben lassen müsste ?
auf der anderen Seite, sollte ich deshalb auf den Ausstieg verzichten ? Nein, danke. Dann doch lieber mit "Krücke".
Ich habe es hier irgendwo schon einmal geschrieben: ich habe bis zu meinen fehlgeschlagenen Versuchen im letzten (halben?) Jahr immer den Standpunkt vertreten: kein Rauchstopp außerhalb der gewohnten Umgebung und ohne Alltagssituationen ... und keine Hilfsmittel ... war fest davon überzeugt, dass das dann eh' nix geben kann - nur der Wille zählt ...
Dass der (eiserne) Wille eine Grundvoraussetzung ist, davon bin ich immer noch überzeugt ...
deshalb sollte man nicht aus einer Laune heraus mal eben die "letzte" Zigarette ausdrücken und in der nikotingeschwängerten Euphorie laut verkünden: das war's - für immer ....
Die Situationen, wann wo und warum ich rauche, zu analysieren, ist als Einstieg in den Ausstieg sehr sinnvoll .... habe ich übrigens bei meinen anderen beiden Schlussstrichen auch gemacht - und es ist sehr hilfreich, wenn nicht sogar der Schlüssel zum Erfolg.
Ich arbeite jetzt seit einer guten Woche mit den Nikotin-Ersatz-Mitteln ... komme gut damit durch den Tag und auch durch den Alltag - die Urlaubswoche zum Einstieg war übrigens auch gar keine sooo schlechte Idee ;-)
und ich möchte davon auch möglichst schnell weg ... aber nicht auf Biegen und Brechen ...
zum Wochenende (also am Freitag) fällt die Entscheidung, ob die nächste N-Pflaster-Packung mit gleicher oder geringerer Nikotindosis gekauft werden ...
aber auch da mache ich mir keinen Kopf ... der empfohle Entwöhnungsplan sieht einen Zeitraum von 12 Wochen vor ... also viel Zeit, sich stressfrei rauszuschleichen ;-)
Interessanterweise habe ich überhaupt keine Probleme, die Finger zu beschäftigen ... das sind sie wohl "normal" schon immer ... frage mich gerade, wie ich es da zusätzlich noch geschafft habe, eine Zigarette - "eine" ist gut *lach*, 30 am Tag - zu halten ???
Na juut - normale Freizeit-Tage habe ich noch vor mir - am nächsten Wochenende ... mal sehen, wie es dann läuft ... ich werde weiter berichten ...
Jetzt habe ich mal wieder in einem kleinen "Roman" meine Gedanken, die mich so umtreiben, zusammengefasst ...
Ich hoffe, ich habe Dich (und auch sonst niemanden) gelangweilt ;-)
Dir einen schönen Tag, immer schön tapfer bleiben ;-), damit wir unser nächstes gemeinsames Ziel auch erreichen und stolz feiern können
:sweatpea:
LG Violletta