Hi Ihr, hi ich selbst,
soll, kann das jetzt ein Wohnzimmer sein? Auf jeden Fall kann ich es als Tagebuch nutzen.
Noch mal kurz zu mir. Ich hatte 2008 mit 44 Jahren aufgehört zu rauchen (nach vielen, vielen Rauchjahren und ein paar Versuchen aufzuhören) und dann letztes Jahr kurz vor Ostern wieder angefangen. Ich hatte komplett vergessen, warum ich aufgehört hatte und .... ich war es so leid, mich die ganze Zeit zu disziplinieren, was das Essen angeht. Der Stiefel kommt nun auch wieder auf mich zu. Mal schauen, wie ich es gelöst bekomme. Meine Verdauung war ziemlich eingeschlafen und zweimal in der Woche uff Klo zu gehen, war dann schon gut.
So war es eine fast bewußte Entscheidung, wieder zu rauchen. Aber ich vertrag es nicht! Da wurde dann auch schnell wieder klar, warum ich aufgehört hatte. Husten. Und viel Stress. Stress bei langen Fahrten, Stress beim Essengehen, Nerv im Theater .... tausend kleine Dinge, wo ich überlegen muss, wann kann ich rauchen.
Der lange Rauchstopp hat mir gezeigt, daß das Leben ohne Rauch mindestens so schön ist, wie mit Rauch - es ist sogar schöner, weil es so viel entspannter ist und weil es so viel Freiheit bringt. Und weniger Husten :)
Aber es dauert auch - und auch die Rezeptoren im Hirn sind nicht zu unterschätzen. Von daher war das Rauchen auch klasse - warmer Regen in der Früh. Ein schönes Gefühl. Aber nicht schön, wenn dann gleich der Husten kommt.
Nun trage ich den Gedanken, daß ich wieder aufhören mag, schon ein paar Monate mit mir rum. Vor vier bis sechs Wochen habe ich ihn dann das erste mal meinem Mann gegenüber geäußert. Ein Anfang. Und meine Erfahrung hat mir gesagt, daß ich mich da schon mental drauf vorbereiten muss. Sonst finde ich tausend Gründe, warum doch nicht.
Gut - heute war es soweit. Die letzten Krümel Tabak in der Früh dann noch weggeraucht. Darum habe ich heute zwar aufgehört, es ist aber kein kompletter Rauchfrei-Tag.
Ich hab jetzt nicht soviel geraucht - drei Päckchen Tabak im Monat.
Witzig ist schon, wie oft da heute der Impuls kam: eine drehen - ah - hab ja aufgehört!
Und dann habe ich mich an zwei "Hilfsmittel" vom letzten Stopp erinnert.
Das eine ist das Verdoppeln. Kann ich ab morgen dann anfangen. Wenn ich einen Tag geschafft habe, dann kann ich verdoppeln. Bin ja nicht kaputtgegangen vom Nichtmehrrauchen. Nun, mal schauen, ob es auch Tag zwei wird und ich dann eine Chance aufs Verdoppeln auf 4 habe.
Ich werd sehen. Nur, weil ich es schon mal durchhab, heißt das nicht, das es leicht gehen wird.
Und das andere Hilfsmittel ist besonders nett. Da stelle ich mir vor, daß ich mich in einen Karren setzte, vor den ich einen Esel spanne - und dann muss ich den Entzugsnerv nicht wirklich aushalten. Ich setzt mich einfach in den Karren und der Esel zieht mich :)
Heute gehts mir gut. Ich bin sehr froh und erleichtert, daß ich angefangen habe mit Nichtmehrrauchen. Ich habe oft Impulse: "Rauchen!" - und schmunzel dann - sag mir: "hab ja aufgehört". Ich habe ne Menge Nerv in den Armen und es ist deutlich Unruhe da. Ja, darf sein. Gehört so. Ist aber unangenehm.
Ich hab sooooo große Lust aufs Nichtmehrrauchen! Ich habe solche Lust und Sehnsucht nach dem entspannten Dasitzen bei Miteinander, in Cafes, beim Lesen, beim Fernsehen - alles ohne diese vermaledeiten Gedanken an ne Kippe. Ja, es gibt diese Freiheit und ja, das Verlangen hört irgendwann mal total auf.
Also - darum - erstes Ziel: 1 Jahr.
Lieber Esel, bitte sei so gut und unterstütze mich!