Lieber Toni,
du fragtest:
[i]Hallo Meikel
Ich hab da mal eine Frage an dich.
Ich habe hab vor einer Woche, die Pflaster abgesetzt und ehrlich gesagt bin ich am überlegen ob ich mir morgen evtl nochmal welche holen soll.
Ich bin seit dem echt sowas von, keine Ahnung wie ich es sagen soll.....ich hab jetzt öfter den Gedanken ans rauchen
Hast du da ein Tipp für?
Gruß Toni[/i]
Vielleicht hast du hier im Forum schon davon gelesen, dass das Nikotin für lange Zeit in unserem Gehirn für die Versorgung mit Glückshormonen - vereinfacht gesagt - gesorgt hat. Die Anwendung der Nikotinpflaster hat dich zunächst weiterhin versorgt. Nun sind die Pflaster seit einer Woche Geschichte, was für dich auf unangenehme Weise spürbar ist. Denn die Rezeptoren in deinem Gehirn, an denen normalerweise die körpereigenen Glückshormone andocken, sind frei, weil dein Organismus etwas Zeit braucht, um die Produktion wieder selbst zu übernehmen. Wie lange genau, ist natürlich bei jedem unterschiedlich. Ich hoffe, diesen Vorgang korrekt wiedergegeben zu haben.
[u]Aber: Was Tun[/u]?
Ich würde es für eine schlechte Idee halten, wenn du wieder mit den Pflasten anfängst. Das Nikotin soll die Entzugserscheinungen lindern. Man sollte es aber nicht als Wellness-Produkt einsetzen. Du hast Ende März hier davon berichtet, welche positiven Veränderungen stattgefunden haben. Gesundheit, Fitness, Essen. Ja, es ist Fakt, dass die psychische Belastung nicht so leicht abzuschütteln ist. Aber, hey, willst du all das auf's Spiel setzen? Ganz besonders dringend möchte ich dir ans Herz legen, dich nochmal intensiv mit den 4 A's zu befassen:
Abhauen
Aussitzen
Aufschieben
Aushalten
Der letzte Punkt, aushalten, beinhaltet, gewisse Unpässlichkeiten schon auch mal aushalten zu müssen. Das fühlt sich manchmal richtig fies an, wenn der Suchtdruck kommt und an dir nagt. Dazu möchte ich dir eines sagen: es ist noch niemand daran gestorben. Du kannst sicher sein, dass auch ich diese Phase erleben musste. Das war auch für mich alles andere als angenehm. Ich habe damals gelitten wie ein Hund. Aber: ich bin am Leben. Und heute bin ich froh, nicht eingeknickt zu sein.
Außerdem möchte ich dir empfehlen, dich ausreichend mit Ablenkung zu versorgen. Wann immer der Suchtteufel anklopft, tue etwas. Werde kreativ. Womit kannst du dich ablenken? So eine Attacke ist nach wenigen Minuten vergangen. Baue Sport in deinen Alltag ein. Schreibe dir auf, was deine persönlichen Gründe sind, ein Leben in Rauchfreiheit führen zu wollen. Trage diesen Zettel immer bei dir. Bei Bedarf hast du ihn zur Hand, um dich wieder zurechtzurücken. Notiere dir auch die Nummer der Hotline (0800 8 31 31 31 * (Montags bis Donnerstags von 10 bis 22 Uhr, Freitags bis Sonntags von 10 bis 18 Uhr). Alles ist legitim, rauchen scheidet aus. Es löst keine Probleme, es schafft Probleme. Es hilft niicht gegen Stress, es verursacht Stress. Es befreit nicht, es belastet. Bleib in der Spur! Lies hier, schreib, aber tue eines nicht: R. A. U. C. H. E. N.
Grüße
Meikel