[quote="Linda36"]
Hallo Fuin :wink:,
erstmal Guten Morgen und ich hoffe, dass du noch standhaft bleiben konntest!
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Guten Morgen und ja, ich bin immer noch auf der Seite der Nikotin-freien.
[quote="Linda36"]
Eines der Probleme, die nach dem Ausstieg auftreten, ist auch meiner Meinung nach, dass man erwartet, man wird plötzlich ein anderer Mensch, glücklicher, entspannter, gesünder, stolz, voller Tatendrang und happy, dass man die Zigaretten nicht mehr braucht ...........! Und dann merkt man, es ändert sich eigentlich nichts, man bleibt derselbe, der man vorher war. Und man wartet erst mal vergebens auf die Erfüllung ......!
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Ich erwarte eigentlich nicht 2 Wochen nach dem Ausstieg "Superwoman" zu sein oder mich so zu fühlen. Das Problem ist eher, dass ich mich in für mich wichtigen Punkten nach 2 Wochen immernoch viel schlechter fühle als vor dem Rauchausstieg. Vor allem die anhaltenden Kopfschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsprobleme... hatte echt so gehofft, dass die nach 2 Wochen "ausgestanden" werden, damit ich die Sache nicht "negativ" ins Geschäft tragen muss, und meinem Chef (er hat nie geraucht) erklären muss, dass er erst einmal auf 100% Fuin verzichten muss und erstmal mit 40 - 70% Vorlieb nehmen muss... und das auf für mich unbekannte Zeit... weiß ja nicht wirklich wie lange diese Phase noch anhält... vor allem mit den Schlaf- und Konzentrationsproblemen. Bin heute Nacht wieder mindestens 5 Mal aufgewacht und konnte nicht gleich wieder einschlafen... dieses Etappenschlafen ist aber alles andere als erholsam.
[quote="Linda36"]
Ich finde, die ersten Tage sind nicht die schwierigsten, denn da ist die Motivation noch sehr hoch. Aber dann, so nach der ersten oder zweiten Woche, da vergisst man dann allmählich, warum man eigentlich aufhören wollte. Und das ist eine gefährliche Zeit .........!
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So wie es aussieht kann ich es nur bestätigen... meine Motivation ist auf wackeligen Füßen... es wird aber auch irgendwie immer schwierig sich mit "ich will keinen Krebs bekommen" und Co. (die ja sehr weit in der Zukunft liegen und bei mir die Hauptmotivationsquelle sind) zu motivieren, wenn man nicht weiß, wie man jetzt wirklich mit den Problemen umgehen soll, die so nahe vor der Türe stehen: morgen Arbeiten gehen und nicht annähernd fit zu sein (weit weniger als vor dem Urlaub).
[quote="Linda36"]
Ich finde, dass du dich in den letzten Monaten vor deinem geplanten Ausstieg gut vorbereitet hast, es sitzt in deinem Kopf fest, das Thema Ausstieg! Und deshalb garantiere ich dir: [b] Du wirst nie mehr ein glücklicher und sorgloser Raucher werden!
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Das Thema Ausstieg wird mich hoffentlich von jetzt ab immer begleiten... ich hoffe es sehr. Egal ob als Raucher oder als Nichtraucher. Irgendwann soll es mich als Erinnerung an alte vergangene Zeiten begleiten, aber bis dahin als ständige Mahnung, dass es keine Option ist, sein ganzes Leben zu rauchen. Der glückliche und sorglose Raucher ist schon vor ein paar Monaten "von uns gegangen"... den gab es also schon vor dem eigentlichen Ausstieg nicht mehr, sonst wäre ich wohl nicht hier am schreiben, sondern immer noch mit einer Kippe auf dem Balkon.
[quote="Linda36"]
Auch wenn "selbst erleben" etwas anderes ist, als "lesen", so lege ich dir dennoch das Buch "nie wieder einen einzigen Zug" ans Herz. Du kannst es online lesen oder dir kostenlos runterladen, ich hab`s mir auch ausgedruckt. Es verdeutlicht sehr eindringlich die Sucht und die damit verbundenen Vorgänge in unseren Köpfen.......:roll:!
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Das Buch habe ich mir auch schon zum größten Teil zu Gemüte geführt. Die meisten Sachen wußte ich schon aus anderen Büchern und Berichten, aber einiges war wirklich intereessant. Mich hat nur das Leitthema, also der Titel genervt. "Nie wieder..." Das ist so ein mächtiger und erschreckender Ausdruck... jedesmal wenn ich über diese Worte (in welcher Form auch immer) gestolpert bin, hat das fast schon aufs Kommando eine Schmachtattacke ausgelöst. "Nie wieder" ist soooooooooo lang... viel zu lang für jemenden, der Morgens aufsteht und sich vornimmt heute keine zu rauchen und sich damit Kraft und Motivation gerademal für den nächsten Tag bereit legt... sich da vorzustellen was man an Kraft braucht, um dieses "Nie wieder..." umzusetzen (vor allem wenn man noch mit dem körperlichen Entzug hadert)... das ist mehr als demotovierend, denn es ist eine scheinbar unmögliche Aufgabe. Heute ist heute, und "Nie wieder..." ist die Zukunft..., heute ist zwar ein Teil der Zukunft... wenn ich weiterhin widerstehen kann, vielleicht auch ein Teil der "Nie wieder..." Zukunft... aber das steht noch in den Sternen.
[quote="Linda36"]
Fuin, ich bin keine Vorbild für dich, aber vielleicht konnte ich dich ja ein bisschen zum Nachdenken anregen, bevor du leichtsinnig zwei Wochen rauchfrei auf`s Spiel setzt.
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Du bist auch im Kampf mit der Sucht... und das schon viel länger und durch deine/n "Rückfäll/e" (?) auch intensiver als die meisten anderen hier, könnte ich mir vorstellen. Warum solltest du da kein gutes Vorbild sein? Nur weil du Mensch bist und kein Übermensch. Laut einem der schlauen Ausstiegs-Bücher brauchen viele Leute 10 bis 20 Versuche, um es dauerhaft zu schaffen... das bedeutet 9- 19 Rückfälle... wenn der Autor also nicht gelogen hat, dann muss es ja viele Menschen geben, die auch in dem Kreislauf wie du hängen oder gehangen haben. Ob ich auch dazu gehören werde... ich weiß es nicht. Zum Nachdenken hast du mich aber auf jedenfall gebracht...
Die 2 Wochen will ich ja eigentlich auch nicht aufs Spiel setzen... die haben mich den ganzen erholsamen Urlaub gekostet... das soll nicht umsonst gewesen sein!
Ich hänge gerade einfach irgendwie zwischen 2 guten Vorsätzen / Zielen...
ICH WILL NICHT RAUCHEN (habe auch kaum Lust auf eine Zigarette im Moment) und
ICH WILL NORMAL ARBEITEN KÖNNEN (und es sind die Entzugserscheinungen, die das erschweren... bin echt davon ausgegangen, dass 2 Wochen (16 Tage) für diese Phase des Ausstiegs reichen und ich zumindest wieder richtig schlafen kann nach der Zeit... Pustekuchen, war wohl nichts.)
Werde schauen, dass ich heute die Motivation aufrecht erhalte und mir für Morgen die eine oder andere Strategie zurecht schustere...
Muss mir nur immer wieder einreden, dass es andere Leute auch schaffen und geschafft haben Entzug und Job unter einen Hut zu bekommen.
Gruß und noch einen schönen rauchfreien Sonntag,
Fuin