15.03.2016
23:07 Uhr
Hallo Sanne,
alles hat und braucht seine Zeit. Ich habe fast ein Jahr gebraucht, bis aus meinem Wunsch aufzuhören der feste Wille aufzuhören geworden ist. Und dann ging es von heute auf morgen. Ich hatte anfänglich zwar schlimmen Entzug, aber - wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mich schon nach zwei, drei Wochen geärgert, dass ich's nicht schon früher gemacht habe. Aber die Angst vor dem Aufhören, vor den ganzen Veränderungen, die das mit sich brachte, war größer als mein Wille.
Das war eine Situation, wie wenn man nicht mehr stehen will und sich hinsetzen möchte, sich aber nicht so recht traut, weil sitzen völlig ungewohnt ist. Da hing ich so halb im Hinsetzen und meine Oberschenkel wurden müde, müder und die Muskulatur tat langsam weh, es kam ein ziehen, brennen und dann hab ich mich doch endlich hingesetzt. Und als das Sitzen dann gar nicht so schlimm war, dachte ich: "Wie blöd - hätte ich schon längst tun können!"
Das ist jetzt schon über acht Jahre her, in denen sehr viel passiert ist. Ich habe durch den Rauchstopp nur positive Veränderungen gehabt und bin heute noch sehr froh, dass ich das damals dann einfach durchgezogen habe.
Dein Tag wird auch kommen. Die Sucht ist wie ein kleines Monster, das dich im Griff hat. Jeden Tag, den du nicht rauchst, wird das Monster schwächer und verliert Einfluss auf dich. D. h. die Zeit läuft für dich!
Ich habe es damals damit verglichen, dass man sich in die Finger schneidet. Erst tuts sehr weh', aber es verheilt und mit ein wenig Glück beleibt nicht einmal eine Narbe zurück!
Ich wünsche Dir viel Kraft.
LG,
peterle