Liebe Löckchen,
natürlich bist du hier hier richtig in der Gemeinschaft derer, die bereits rauchfrei leben oder es werden wollen! Fühl dich herzlich willkommen geheißen hier in der Runde! Und meinen respektvollen Glückwunsch zu deinen 171 Tagen, da hast du vom Entzug her ja schon das Schlimmste hinter dir, Brava!
Welche Gedanken halten dich denn davon ab, angesichts deiner Rauchfrei-Leistung stolz auf dich zu sein? Ich war in deinem Rauchfrei-"Alter" zwar noch vorsichtig mit dem Gedanken "Juhu, ich habe es geschafft", aber gefreut habe ich mich schon. Welche Veränderung deiner Selbstbetrachtung könnte dir hilfreich sein?
Meinem Eindruck nach ist deine Angst vor Spätfolgen dein Hauptgrund, hier zu schreiben. Und deine Kinder alleine zu lassen. Angst in gesundem Maße halte ich persönlich für etwas Hilfreiches. Sie warnt uns, mahnt uns, gibt uns Energie, etwas zu ändern (Hier ist nicht die starke lähmende Angst gemeint). Und du hast ja etwas geändert, liebes Löckchen, du bist seit geraumer Zeit rauchfrei!
Nachvollziehen kann ich deine Angst ein klein wenig. Ich bin zwar leider keine Mutter, aber Halterin einer Wohnungskatze. Und kenne ein wenig die Angst, meine Katze nicht mehr umsorgen zu können. Wie groß muss da erst deine Sorge um deine Kinder sein!
Vielleicht lässt du dich mal von einem Lungenfacharzt untersuchen? Oder holst dir eine Zweitmeinung von einem anderen HNO-Arzt?
Mehr weiß ich dir jetzt auch nicht zu schreiben, außer vielleicht noch den Tipp, mal zu einem Psychotherapeuten oder - wenn du sehr gläubig bist - zu einem Pfarrer deines Vertrauens zu gehen?
Ich wünsche dir sehr, dass du deine Angst loslassen lernst.
Herzliche Grüße
Heute bleiben wir rauchfrei
Andrea
p.s. Hier mal ein Zitat von der BZgA aus dem Blauen Reiter "Infomieren":
"Lohnt sich ein Ausstieg auch für eine Person, die schon viele Jahre lang raucht?
Ja, bereits kurz nach der letzten Zigarette beginnt der Körper mit der Regeneration und im Laufe der darauf folgenden Monate und Jahre sinkt das Risiko für verschiedene Erkrankungen.
Auch nach langjährigem Konsum lohnt sich ein Rauchstopp. Wer beispielsweise im Alter von 40 Jahren das Rauchen stoppt, gewinnt statistisch betrachtet im Vergleich zu denen, die weiter rauchen, neun wertvolle Jahre an Lebenszeit.
Auch die Erfolgsaussichten für Raucherinnen oder Raucher, die sich erst später im Leben zu einem Ausstieg entscheiden, sind gut. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass etlichen von ihnen ein Leben ohne Zigarette gelingt. Durch erfolglose Rauchstoppversuche in der Vergangenheit sollte sich niemand entmutigen lassen. Denn: Im Schnitt benötigen Raucherinnen und Raucher sieben Anläufe bis zu einem dauerhaften Ausstiegserfolg. Natürlich gilt grundsätzlich: Je früher Sie mit dem Rauchen aufhören, desto besser. Aber es gibt keinen Zeitpunkt im Leben, zu dem sich ein Ausstieg nicht mehr lohnen würde."