26.03.2014
22:41 Uhr
Hallo asilida,
jetzt muß ich aber mal eins auf die Breitseite loslassen. Du solltest inzwischen wissen, dass ich zu 100 % auf deiner Seite stehe, mein Lieber. Aber das, was du schriebst kann SO, einfach nicht stehen bleiben.
Von mir -und ich wünschte mir, auch von keinem anderen hier-wirst du Erfahrungsberichte zur Einnahme und Wirkungsweise von Betablockern bei bekannter COPD bekommen!
Dein Krankheitsbild, ist DEIN Krankheitsbild, welches dringend in die Beurteilung der Fachärzteschaft gehört. Gerade und erst recht, wenn es um die pharmakologischen Interventionen geht. Welches Medikament sich wann in welcher Form mit der Einnahme eines Anderen ausschließt, sollte hier nicht diskutiert werden.
Gerade die kombinierte Einnahme verschiedener Medi's wegen unterschiedlicher Erkrankungen, kann so massiv Einfluss nehmen auf den Verlauf der einzelnen Krankheitsbilder. Letztendlich entscheidet dein Wohlbefinden, ob du "verträgst", oder eher nicht. Und dann triffst am Ende immer noch du die Entscheidung, ob du eventuelle Nebenwirkungen zu akzeptieren bereit bist. Wenn ich z. B. lese, dass ein bestimmtes Medikament Impotenz hervorrufen kann, sollte ich schon sehr genau in mich gehen, bevor ich mich für die Einnahme entscheide.
Ich habe vor Jahren einmal Theophyllin bekommen. Vom LuFa. Auf Rezept. Die Apotheke hat schnell geliefert. Nach 3 Tagen der Einnahme dachte ich, ich sterbe. Ruhepuls von 180 war mehr als grenzwertig und nicht lebbar. Ein anderes Mal habe ich "Daxas" verordnet bekommen, wegen der COPD. Nach 3 Tagen der Einnahme (im Krankenhaus!), wollte ich mir das Leben nehmen. In beiden Fällen habe ich mir dann die Beipackzettel durchgelesen und erst dann erfahren, dass die erlebten Nebenwirkungen bekannt seien. Beschleunigter Puls, erhöhte Suizidalität, alles bekannte Phänomene...
Du merkst vielleicht: Den für dich passenden "Coctail" zu erhalten ist ein sehr komplexes Thema, dass deine Geduld, den Sachverstand der Ärzte und letztendlich deine Selbstverantwortung erfordert.
Das meinte ich damit, was ich an anderer Stelle einmal geschrieben habe: Ein ganz entscheidender Faktor für den Verlauf deiner Erkrankung(en) ist dein Selbstmanagent!
Und noch ein's zum Thema Sport: Gemeint ist natürlich "Bewegung"... in welcher Form auch immer. Der Hund ist na klar schon mal ein guter Anfang. Wenn dich nach getaner Arbeit Erschöpfung und Müdigkeit übermannt, ist sicher eine Pause, ein Schläfchen, immer angebracht. Ich gebe aber aus meiner Erfahrung zu bedenken, dass der Verzicht auf regelmäßige körperliche Aktivität zu einem körperlichen Verfall führt und das in einem Tempo, an dessen Ende das Stadium des Pflegefalles steht. Ich habe in schlimmsten Zeiten maximal 10 Meter geschafft, zur Toilette und zurück. Das wollte ich irgendwann nicht mehr! Jeden Tag Mittagsschlaf, 2 Std., nur noch passiv zu "warten", bis diese Krankheit obsiegt? Nein! In meinem Schlafzimmer steht ein Klapp-Ergometer, keine 100 €. Scheiß aufs Wetter, scheiß auf Müdesein. Arsch hoch und 10 Minuten strampeln, auf Stufe 1, der leichtesten. Jeden (!) Tag. Und der Effekt? Ich kann ohne Atemnot weiter am Leben teilhaben, locker nen ganzen Kilometer zu Fuss bewältigen. Das muß unter Berücksichtigung all deiner Einschränkunken dein Weg werden, asila
Von einem, der's gut mit dir meint
Meikel heißter