19.11.2013
11:45 Uhr
[quote="CaptainMu"]
Warum wird immer so betont, dass man sich durch den Rauchentzug [b]quälen[/b] muss? Um ehrlich zu sein, habe ich mich weder bei meinem ersten Rauchstopp damals (7 Jahre ohne Rauchen) noch diesmal sonderlich [b]gequält[/b]. Für mich war immer klar, dass wenn man sich da durchquälen muss, es noch nicht wirklich [b]Klick[/b] im Kopf gemacht hat.
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Das freut mich wirklich für dich und natürlich würde sich das jeder wünschen womit sicherlich auch eine kleine Portion Neid bei manchen mitschwingt. Aber grundsätzlich freue (zumindest) ich mich für Leute wie dich weil es anderen auch Hoffnung spendet dass ein Rauchausstieg doch nicht so schlimm sein muss. Es birgt aber auch eine unglaubliche Gefahr dass man irgendwann leichtfertig wieder zur Kippe greift, weil einem nicht klar ist wie abhängig man eigentlich war/ist. Wie gesagt toll wenn es einfach ist, aber bei den meisten klappt das leider nicht. Ich habe auch die ersten Tage gelitten und mag sein dass es sich dabei auch ein Stück weit um "self-fulfilling prophecy" gehandelt hat. Man hat erwartet dass es schlimm wurde und es wurde schlimm. Dieser Zustand ist aber nach wenigen Tagen vorbei und auch wenn ich gelegentlich noch an die ein oder andere Zigarette denke fühle ich mich grundsätzlich großartig. Erstens weil ich Willensstärke gezeigt habe und nicht nach wenigen Tagen das Handtuch geschmissen habe und weil ich so langsam die Vorzüge des Nichtrauchens zu spüren bekomme.
Auf den Tag zu warten dass es klick halte ich für sehr gefährlich. Was wenn dieser Tag nie kommt? Das ist meiner Meinung nach nur eine der vielen Ausreden von Rauchern um weiterzurauchen. "Der richtige Zeitpunkt war noch nicht da!" Wir reden hier ja nicht von irgendeiner Unannehmlichkeit wie sein Auto zu waschen oder die Wohnung aufzuräumen. Da kann man vielleicht darauf warten dass man irgendwann mal Lust hat. Aber sich darauf zu verlassen dass irgendwann der richtige Zeitpunkt kommt ist zumindest was das Rauchen angeht sehr riskant. Astrid hat ja bereits die Erkenntnis erlangt dass sie mit dem Rauchen aufhören will. Ansonsten wäre sie nie hier gelandet.
[quote="CaptainMu"]
Wenn wir nicht aufpassen, wie wir mit Misserfolgen umgehen, verliert dieses Forum meiner Meinung nach das allerwichtigste, das es kennzeichnet: [b][color=purple]Das Vertrauen, dass man hier verstanden und unterstützt wird und auch bei Misserfolgen nicht niedergemacht wird[/color][/b].
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Es geht nicht darum jemanden nach Misserfolgen niederzumachen. Aber derjenige muss sich kritisch hinterfragen ob er den Versuch nicht zu leichtfertig aufgegeben hat. Mit: "Heute hat es nicht geklappt, versuchen wir es morgen wieder, Schuld ist ja die böse Sucht" macht man es sich zu einfach. Das ist wie auf den richtigen Zeitpunkt warten. Ein lebensgefährliches Experiment. Ich schätze die Art und Weise wie Andreas einem immer wieder Mut zuspricht, es müssen aber auch durchaus mal kritische Worte erlaubt sein ohne dass man immer gleich in eine Ecke gestellt wird und sich vor anderen für seine Meinung rechtfertigen muss. Mir zumindest lag es fern Andreas in irgendeiner Form anzugreifen, aber das heißt nicht dass ich seine Meinung (immer) teilen muss. Ich habe bereits in einem anderen Thread Kritik zu meiner Meinung einstecken müssen, aber das ist ok. Das gehört zu einem Forum dazu und ist das was es ausmacht. Den ultimativen Weg das Rauchen aufzuhören gibt es nicht, auch wenn gewisse Autoren das gerne behaupten. Insofern halte ich es in einem Forum ebenfalls für wichtig unterschiedliche Meinungen zu vertreten.
In diesem Sinne, just my point of view ;-)
Gruß Stoffel