So, jetzt hab ich etwas mehr Zeit und etwas weniger Hunger...
Hm, wie ist es damals zum Rückfall gekommen? Vermutlich wie immer bei mir: Unachtsamkeit, Stress und fehlende Disziplin... In der Rückschau verklärt sich das alles immer ein bisschen, aber einer der Punkte war ganz sicher die Insolvenz meines Arbeitgebers und genausowenig stressfeste Mitraucher im Job. Danach kam ein Umzug in neue Geschäftsräume, aber den Vorsatz "Hey, neue Arbeitsumgebung, also die Chance, um alte Gewohnheiten zu durchbrechen" flog ganz schnell in die Tonne, weil der neue Chef und die Lieblingskollegin Raucher waren und die "Geschäftsbesprechungen" vor der Türe... naja, kann sich bestimmt jeder denken...
Nach fünf Jahren kam dann die Insolvenz des neuen Geschäftsführers, Ausverkauf und in allerallerletzter Sekunde die Rettung durch einen neuen Investor. Flugs den Stefan zum Filialleiter gemacht, weil er als letzter "Nein" gesagt hat. Neuaufbau des Ladens von Null an unter meiner Verantwortung - nicht das es keinen Spaß gemacht hätte, aber so ganz ohne ist sowas - zumal im schon laufenden Geschäftsbetrieb - auch nicht.
Nach dem Weihnachtsgeschäft (erfolgreich!) irgendwie seit Anfang Januar 'ne Bronchitis verschleppt - da mein Mann (Nichtraucher) fleißig mithustet, hab ich die natürlich von ihm :riesengrinser:
Die vergangene Woche hatte ich Urlaub und bin im Geiste mal mein Rauchverhalten bzw. meine Aufhörmotivation durchgegangen - Auslöser war lediglich ein Artikel bei ntv... was hab ich da gelesen, was ich noch nicht wusste: nix! Rauchen ist ungesund, geht ins Geld und nervt... Was hab ich alles schon ausprobiert: kalter Entzug (hab ich ein halbes Jahr durchgehalten), Hypnose (total geil, ich hab mir danach gleich um die nächste Ecke wieder eine angezündet...), Nikotinkaugummis (schmecken ätzend und ja, ich weiß, dass man nach dem Pfeffergeschmack nicht weiterkauen soll), alles irgendwie für den Sack...
Und dann gab's da noch das Stichwort Akupunktur. Ich hab mich an den Erfahrungsbericht eines Freundes erinnert, der war starker Raucher, ist ein extrem misstrauischer Mensch und hat's damit geschafft.
Also mal gegoogelt, wer sowas in Köln macht. Auf einen Heilpraktiker gestoßen, der einen ganz sympathischen Eindruck machte und bei dem die Erfahrungsberichte (wenn sie nicht gekauft sind...?) gut bis sehr gut waren.
Einen Termin gab's noch für gestern, also hab ich mir den gekrallt. Das Vorgespräch war sehr gut, neben meiner Raucher-Vorgeschichte hat er mir auch seine erzählt (so sie denn stimmt, aber wenn man will, kann man ja alles in Zweifel ziehen): punktum haben wir in etwa die gleiche Anzahl von Jahren gequarzt, nur hat er knapp zehn Jahre früher angefangen und zehn Kippen mehr pro Tag verbraucht. Hmmm... so unglaubwürdig klang das alles nicht. Also die Akupunktur mit dem Kaltlichtlaser absolviert.
Mehrere Dinge kann ich jetzt nach ziemlich genau 28 Stunden sagen:
- was mir beim Heimkommen knapp eine halbe Stunde nach dem Termin aufgefallen ist: der ganze Rauchgeschmack im Mund war komplett weg, und das, obwohl ich vorher am Tag bestimm sechs oder sieben und direkt vor dem Termin nochmal zwei "auf Ex" weggezogen habe (man will ja keine noch zu volle Packung wegwerfen...).
- klar hab ich Schmachtattacken, aber (wenn meine Erinnerung das nicht dramatisiert) sind die weit weniger heftig als bei den letzten Versuchen. Und der Blick auf die passende App mit Motivations-Sprüchlein und Gesundheitsdaten bewirkt da auch schon einiges...
- ich hab geschlafen wie ein Baby! Nix mit innerer Unruhe, Mordgedanken, Schweißausbrüchen etc...
Vielleicht ist an der ganzen Sache ja doch was dran...
Soweit der Bericht zum Wiedereintritt in die geheiligten Forums-Sphären...
Es bleibt spannend :wink:
Ein zauberhaftes Wochenende allerseits
Der stefan