Hey Thomas,
bin gerade in meiner Pause auf Deinen Threat gestoßen und hab mich dort gefühlt wie früher in den Teestuben.
Es geht mir sehr ähnlich. Zwar hab ich "nur" 26 Jahre lang aus Überzeugung gedreht aber ich glaube, da kann ich mitreden. Das blaue Päckchen war immer dabei und heute spare ich deutlich mehr als 20*3 Minuten an Zeit, denn das Drehen war eigener Bestandteil von Denk-, Genieß- und Überlegensprozessen.
Das vermisse ich, das worin ich selbst manchmal den größten Verlust oder Nicht-Gewinn sehe. Diese Zeit, die mir im Genuss fehlt, die nicht adäquat zu ersetzen ist.... aus MEINER Sicht,
denn meine Tochter findet, dass Vorlesen, Rollenspiele spielen u.Ä. ein perfekter Ersatz sind und immernoch viel zu kurz kommen, bei der Arbeit ist es ordendlicher als jeh....
Als ich nach der Pause wieder zurück ins Büro geradelt bin kam mir aber der Gedanke der mir vielleicht helfen kann und vielleicht auch Dir Spaß macht:
es gibt neben den lebenserhaltenden Gewohneheiten wie Essen, Trinken, Toilettengang nichts in meinem Leben, das ich seit 26 Jahren nahezu unverändert und jeden Tag gleich mache.
Keine Gewohnheit, die in irgendeiner Form vergleichbar wäre. Selbst mein seit 36 Jahren geliebtes Fahrradfahren ist für Urlaubs- und Krankheitszeiten leicht für Tage und Wochen zu unterbrechen.
Es darf mich also wenig wundern, dass es für die Sucht in mir ein Leichtes ist, einen Weg zu finden mich in Melancholie verfallen zu lassen....
Also den Gedanken wegschieben, weiter hin und wieder einen Strohhalm zwischen den Fingern rollen lassen und lernen anders zu genießen. (26 Jahre hab ich Zeit :-) ))
Liebe Grüße!