Hallo Steffi,
leider mußte sich der Entzug irgendwann bemerkbar machen. Dein Körper entgiftet jetzt, muß die Umstellung des Stoffwechsels bewerkstelligen, der psychische Entzug kommt noch dazu, das kann phasenweise schon mal ganz schön anstrengend werden. Sowohl dahingehend, daß Du körperliche Entzugserscheinungen spürst - welche sind es bei Dir? - als auch insofern, als daß Dir die Schmacht und die Suchtgedanken zu schaffen machen. In diesem Zusammenhang sind ein paar Stimmungsschwankungen auch durchaus normal und für uns anderen Aufhörer nachvollziehbar.
In jedem Fall solltest Du viel trinken, das hilft dabei, das Gift auszuschwemmen. Auch gerne mal Saft oder Saftschorle, um einer Unterzuckerung vorzubeugen. Der Hinweis mit den zuckerfreien Bonbons bleibt. Wenn die Schmacht anklopft, hilft - wie Du ja schon gemerkt hast - hier zu posten oder ganz allgemein Ablenkung. Mit Deiner Maus spielen, Handarbeiten, oder gibt es sonst irgendwas was Du besonders gern tust, ein Hobby oder sowas?
Versuche bitte, Deinen Rauchstopp und das Betragen Deiner Tochter unabhängig voneinander zu betrachten. Ich hab auch Kinder, die es - nach guter alter Kinderart! - auch manchmal gewaltig krachen lassen. Müssen sie ja, um festzustellen wo ihre Grenzen sind. Ihnen diese aufzuzeigen, ist eine Sache, der Rauchstopp jedoch eine andere. Verknüpfe in Deinem Kopf bitte nicht das eine mit dem anderen, aus folgendem Grund: wenn Du Deinen Entzug irgendwie mit dem Betragen deiner Tochter verknüpfst, so hat die blöde Sucht Dein Leben lang ein Argument gegen Dich in der Hand. Wann immer dann mit Deiner Tochter irgendwas am Start ist, Schwierigkeiten, Benehmen, irgendwas (und davor sind wir als Mütter ja leider nie gefeit), wird die Sucht immer bei Dir anklopfen und sagen, ja komm, jetzt hast Du immer gesagt, wenn mit ihr irgendwas ist, fängst Du wieder an. Das ist dann niemandem anzulasten, weder Dir noch Deiner Tochter, sondern es ist einfach eine nicht erwünschte, aber neu geschaffene Verknüpfung in Deinem Kopf. Und das möchtest Du ja nicht. Du möchtest ja alle Verknüpfungen mit dem Rauchen auflösen, die Sucht isolieren, und dann aushungern. Also sage Nein. Und sage erst recht nein, wenn es Dein Töchterlein krachen läßt. Jetzt erst recht nicht. Ich bin stärker.
Es ist toll daß Du schon durch den zweiten Tag gekommen bist! Allen Carr, der das Buch "Endlich Nichtraucher" geschrieben hat, hat darin die ersten drei Tage schon als erste Entzugsphase definiert. Und die hast Du ja nach dem morgigen Tag dann schon in der Tasche! Das ist doch schon mal ein Erfolg. Halte durch Steffi, es lohnt sich so sehr, für Deine Gesundheit, Deinen Geldbeutel, Deine Haut (na ja gut, das Problem hast Du wahrscheinlich noch nicht, ich bin ein paar Tage älter :wink:), auch für Deine Kleine. Ist ein großes Projekt, aber ein lohnendes.
Für morgen einen tollen rauchfreien Sonntag, das wünscht Dir
Miezhaus