Guten Tag Reinhold,
zu sieben Tagen ohne Rauch kann und will ich Dir auch nur gratulieren! Läßt sich gut an, ich freu mich für Dich und mit Dir.
Deine Überlegungen bezüglich des abgeschnittenen Trinkhalms sind natürlich nicht abwegig. Und wenn es für Dich keine Option ist, dann leg es in die Rundablage, klar! Ich freu mich ja, wenn Du Deine Mechanismen herausgefunden hast, die für Dich funktionieren. Ich gebe diesen Tipp jedoch gern, weil er vielfach erfolgreich erprobt ist. Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß diese Ersatzhandlung nicht dazu führt, daß man im Kopf weiterraucht, sondern eher im Gegenteil, daß man sich bewußt macht, daß man jetzt aufhört und daß es nicht sinnvoller ist, sich Gift in die Lungen zu blasen, als sich reine Luft hereinzusaugen. Das tiefe Einatmen beim Luftrauchen beruhigt ja per se, und manchen Aufhörern fällt es einfach leichter, hierzu anfangs noch ein gefühlt ähnliches Erlebnis zu nutzen. Und das schafft man dann nämlich auch irgendwann ohne den Strohhalm.
Nochmal, versteh mich bitte recht Reinhold, mir geht es nicht darum, Dich hier von irgendwelchen Methoden zu überzeugen. Ich finde es ja toll daß Du so gut einschätzen kannst, was zu Dir passt und was nicht. Ich möchte nur eben nochmal dazu sagen, warum dieser Tipp hier die Runde macht und daß er keineswegs abwegig und kontraproduktiv ist.
Doch sei Dir bitte nicht unsicher, ob Du es schaffst. Du hast gute Voraussetzungen, weißt was Dir hilft und gut tut, Mitstreiter, die den Weg mit Dir gehen, den Willen aufzuhören. Daß man manchmal kippelt in der Entwöhnung, das ist ganz normal, ist aber kein Hinweis darauf, daß das Durchhalten nicht gesichert ist. Das suggeriert Dir die Sucht, daß Du gar nicht weißt, ob es zu schaffen ist. Fakt ist: Es ist machbar. Und wenn Du nicht schon ein paar selbstgewählte Feuertaufen bestanden hast (meinen Respekt übrigens!), dann weiß ich auch nicht! Du hast Dir bereits bewiesen, daß es geht, daß es zu schaffen ist. Immer einfach ist es vielleicht nicht, das ist schon richtig, doch es bleibt auch nicht so schwierig. Es wird leichter Reinhold, und Du wirst höchstwahrscheinlich schon vor Abschluß der Entwöhnung schon Phasen haben, die Du streß- und schmachtfrei leben kannst und einen Vorgeschmack auf die Zeit nach der Entwöhnung erhältst. Also: bleib tapfer und find`s raus! Du schaffst das.
Viele Grüße sendet Dir
Lydia