Liebe Mohnklatsch,
jetzt bin ich wieder da und gleich mal auf dem Weg in Dein Wohnzimmer, wo ich mich über 50 rauchfreie Tage mit Dir und für Dich freue! Ja das ist ja phänomenal, da gratuliere ich Dir ganz herzlich und stelle Dir gleich wieder meine Lieblingsfrage: Womit belohnst Du Dich denn dafür heute? Es ist heute hochverdient. Meinen Glückwunsch Mohnklatsch.
Ich bin meinem Lotsenkollegen sehr dankbar, daß er Dir die Frage nach den Gründen für die Verbesserung Deiner Stimmung gefragt hat, vielen Dank @Michael! So hat er Dir Gelegenheit geben, mal für Dich zu reflektieren, was Du tun kannst, wenn es Dir nicht so gut geht. Wenn Dir Gespräche gut tun, dann suche sie ruhig. Sicher hilft Dir Deine Ärztin gern weiter, und Du hast doch bestimmt auch mindestens eine nette Freundin (vllt die, mit der Du Dich ja getroffen hast, war es denn schön?), könntest Du aus diesem Personenkreis vielleicht einmal jemanden um ein Gespräch bitten, wenn Du fühlst, da muß was raus? Weißt Du, ich denke Du schulterst viel, beruflich und privat, und hilfst vielen Menschen. Oft kippt da die Hilfe, die Dir zusteht, mal ein bißchen hintenüber. Das muß aber nicht sein, die darfst Du Dir jederzeit holen. Und auch die Denkweise, "ich möchte doch andere nicht mit meinen Problemen belasten", ist nicht so ganz richtig. Sicher gibt es auch in Deinem Umfeld Menschen, die Dir gern zur Seite stehen _möchten_, die würde es mehr belasten, wenn Du alles mit Dir selber ausmachst und Dich dann dafür nicht gut fühlst. Also ersuche um gute Gespräche, wenn sie Dir gut tun.
Und ja, auch weinen muß manchmal sein. Rein chemisch gesehen schwemmt es nämlich tatsächlich Streßhormone aus! Also warum die drin behalten. Es kann durchaus mal reinigen, wenn die Schleusentore aufgehen, und selbst anschließende Erschöpfung muß nicht verkehrt sein, denn vielleicht kann man anschließend etwas schlafen. (Wobei ich Dir nun natürlich nicht wünsche, daß Du regelmäßig weinen _mußt_ Mohnklatsch! )
Daß Dir Ruhe gut tut, bei allem was Du leistest, leuchtet natürlich ein. Sei Dir gegenüber ruhig so aufmerksam, daß Du Dir auch mal Ruheinseln suchst! Eine Tasse Tee und ein gutes Buch, Türklingel aus, Telefon aus. Fasse Kraft und erlaube Dir, Dich auch mal auf Dich selbst zu fokussieren. Denn wenn Du ständig am Rande aller Energie rumeierst, bist Du auch den Aufgaben, die Du für andere übernimmst, nur noch halbwegs gewachsen. Und das kann ja nun auch wieder nicht Dein Bestreben sein, richtig? Achte ruhig auf Dich Mohnklatsch. Und denke die geniale Frage von Michael nochmal durch: Was hast Du denn gemacht, daß es Dir besser geht? Mach das wieder!
Laß bald von Dir hören, wie es Dir geht, ob Du ein nettes Wochenende hattest, na und daß Du stolz auf Dich bist, nunmehr 50 rauchfreie Tage auf der Uhr zu haben, denn das ist berechtigt! Liebe Grüße sendet Dir
Lydia