Grüß Dich Trulla,
mich hat wahrscheinlich nicht nur der Stollenduft aus Deiner Küche angelockt, sondern auch der laut schillende Schnapszahlenalarm. Und 22 Tage auf der Rauchfrei-Uhr bedeuten ja nicht nur eine wunderhübsche Zahl, sondern auch, daß Du die Drei-Wochen-Marke, die zweite von Alan Carr's Rauchfrei-Phasen, schon in der Tasche hast! Dazu gebührt Dir alle Gratulation! Sehr gut gemacht.
Es ist völlig korrekt, daß man während der Benutzung der Pflaster nicht rauchen soll oder sogar darf. Das hat gleich mehrere, wie ich finde tolle Effekte: Du weißt, Du sollst nicht zu den Pflastern rauchen - mußt Du aber vom körperlichen Entzug her auch gar nicht, weil Du ja peu á peu noch ein klein wenig Nikotin zugeführt bekommst und dieses so schrittweise ausgeschlichen wird. Das gestaltet dem Aufhörer die Entwöhnung also milder. Gleichzeitig aber stellst Du Deinen Tagesablauf, Deine Gewohnheiten, Deine Zeitplanung komplett schon um, weil Du ja die Zeit nicht mehr auf das Suchen, Kaufen, Herausfutzeln, Anzünden und Rauchen der Zigaretten verschwenden mußt. An diese Umstellung bist Du zu dem Zeitpunkt, zu dem Du die Pflaster komplett wegläßt, dann auch schon gewöhnt, hast Dir buchstäblich das Rauchen abgewöhnt und, wie Du es ja schon jüngst erlebt hast, denkst gar nicht mehr so viel dran, weil Dein Tag anders gefüllt ist. Der Schritt, dann kein Pflaster mehr zu kleben, ist dann nicht mehr so gewaltig, weitgehend nur noch köperlich, und hey - Du hast schon Stürmen standgehalten, die höchstwahrscheinlich übler waren als das, was dann lediglich noch kommen kann. Das wirst Du dann mit Bravour schaffen Trulla, da habe ich keine Bedenken.
Daß es Dir noch manchmal mehr, manchmal weniger gut geht, ist indes in diesem Zeitrahmen noch völlig normal. Leider! Du hast es sicherlich im Lauf unserer gemeinsamen Rauchfrei-Karriere schon mal bei mir gelesen, also verzeih mir bitte, wenn ich mich wiederhole: Deine Rauchfreileistung mit drei Wochen ist grandios! Du schaffst schon 22 Tage ohne Rauch, das ist eine gefühlt ewig lange Zeit, wenn man davor viele Jahre lang geraucht hat. Aber diese Jahre können wir uns leider nicht in drei Wochen aus den Knochen schaffen. Da bedarf es schon noch etwas Geduld, das kennst Du ja auch. Darum gönne Dir diese Nachsicht mit Deinen Befindlichkeiten Trulla. Sei nett zu Dir, wenn Du entwöhnungsbedingt gerade noch etwas durchhängst. Sorge in diesen Momenten gut für Dich und frage Dich, was Dir gerade jetzt helfen würde. So bringst Du diese Durchhänger mit etwas Angenehmem rum, hast ein schönes Ergebnis oder eine nette Erinnerung, und Deine Rauchfreiheit wird mit jedem überstandenen Durchhänger stabiler und Dein berechtigter Stolz größer. Und das tut echt gut Trulla.
So genug geplaudert, nicht daß noch Dein feiner Stollen im Ofen ankohlt. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, genieße den Stollenduft (der rauchfrei ja auch nochmal eine ganz andere Qualität hat stimmt's?) und Deinen Drei-Wochen-Erfolg (nochmal meinen Respekt dafür). Viele liebe Grüße sendet Dir aus dem Miezhaus
Lydia