Lieber Andreas,
bei mir ist immer noch alles im grünen Bereich. Wenn es mal stressig wird, kommt gelegentlich mal ein Gedanke an eine Zigarette - der aber sofort wieder verschwindet, weil ich sicher weiß, dass es Quatsch wäre. An der Stress-Ursache ändert sich ja nichts. Außerdem möchte ich an die Folgen gar nicht denken. Ich bin sehr froh über die fünf Monate, die hinter mir liegen und fühle mich gesundheitlich natürlich blendend.
Ich halte die Entscheidung, nach sechs Monaten aus dem Forum auszutreten, mal offen. Mein Gedanke ist, dass es sicher nicht gut wäre, sich - obwohl man entwöhnt ist - dennoch mit dem Thema Zigarettensucht zu befassen und so irgendwie "drin" zu bleiben. Mein Ziel ist ja ein Leben ohne Gedanken ans eigene Rauchen, aber locker und tolerant gegenüber allen zu bleiben, die Raucher sind.
Meine bisherige Erfahrung:
Ja, abgewöhnen ist schwer. Aber der Prozess verläuft vollkommen logisch: Es wird nämlich immer leichter und irgendwann hat man es geschafft. Die ersten Wochen hat man wenig Spaß - da muss man halt einfach mal hart und konsequent bleiben - diese Wochen gehen aber vorbei!
Für alle, die sich noch an das Koordinatenkreuz aus dem Mathe-Unterricht erinnern können:
Es gibt zwei Kurven, die sich irgendwann schneiden. Die eine nenne ich mal "Raucher-Aufhör-Stress". Die andere will ich mal als "Glückskurve" bezeichnen. Das Glück steht für die Befriedigung, maßgeblich zur eigenen Gesundheit beigetragen zu haben und Stärke gegenüber der Macht der Sucht bewiesen zu haben.
Die y-Achse steht für Intensität und die x-Achse für Zeit.
Die Raucher-Aufhör-Stress-Kurve steht natürlich am Anfang auf der y-Achse ganz weit oben und die Glückskurve liegt bei Null. Aber der Stress nimmt kontinuierlich ab und das Glück keimt und wächst und wächst und irgendwann schneidet die aufsteigende Glückskurve die Stresskurve - das ist der Moment, in dem man es eigentlich geschafft haben müsste.
Ich weiß nicht, ob dieses Bild verständlich ist - aber dies ist meine Erfahrung.
Mein "Vorsichtiger Optimismus" ist nun reiner Optimismus.
Allen Lesern mit den besten Wünschen - es ist zu schaffen!!
Bernd