Hallo Faustion,
[quote="faustino"]
Ich gehe da ganz stoisch durch und möchte nicht zu viel Wind machen.
[/quote]
Düftest Du aber, denn ich meine doch, es ist schon eine Leistung, das Rauchen aufzugeben. Du merkst ja selber, daß es nicht durchgängig ein Spaziergang ist, daß man schon mitunter eine gewisse Energie, Leidensfähigkeit und etwas Widerstand aufwenden muß. Also warum nicht stolz darauf sein, dazu stehen, und darauf hinweisen? Auch und gerade, wie Bine schon empfohlen hat, die Menschen in Deinem Umfeld. Sie dürfen es ruhig wissen, um Dir Verständnis und evtl. Unterstützung entgegenbringen zu können - und wer weiß, vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere davon inspiriert...
[quote="faustino"]
Und wer sich selbst weiterschädigt, hat nichts anderes verdient als die eine oder andere Quittung.
[/quote]
Jein... also die Aussage möchte ich gern ein wenig nivellieren. Klar war es unsere aller ureigene Entscheidung, das Rauchen anzufangen, und das obwohl uns die Gefahren vielfach bekannt waren. Jedoch ist meine Überzeugung, daß unsere Vorstellungskraft nicht ausreicht, um von vorn herein überreißen zu können, wie schwer es sein kann, damit wieder aufzuhören. (Mein erster Aufhörversuch in meinen Zwanzigern endete mit der Erkenntnis, daß die Sucht ein sehr, sehr mächtiger Gegner sein kann - und ich dachte doch, ich könne jederzeit wieder aufhören!!! Und ich weiß, damit bin ich nicht alleine.) Ich glaube, viele Raucher wissen, was sie sich da antun. Doch es sind auch viele dabei, die verzweifelt sind angesichts der Macht, die diese Sucht über sie hat. Viele würden nichts lieber tun als auszusteigen, lieber heute als morgen. Aber sie haben ihren Weg, den Klick in ihrem Kopf, ihre Strategie, auch einfach den Mut oder was auch immer noch nicht gefunden. Ich denke somit, viele/die meisten/alle haben diese Quittung nicht verdient, da sie ja gerne aufhören würden, sich zu schädigen, aber einfach den Ausgang noch nicht gefunden haben - oder nicht rechtzeitig. Verstehst was ich sagen will? Ich will Dir nicht rundheraus widersprechen, nur vielleicht Deinen Blick ein wenig für verzwicktere Hintergründe öffnen.
Grundsätzlich bin ich bei Dir - lauf der Sucht davon, so schnell Du kannst, so bald Du kannst. Da tust Du gut dran, und das sollte jeder angehen.
[quote="faustino"]
Rauchen ist abnormal. Deshalb meine ich, sollte man sich einfach da hineinwohlfühlen, wo man eigentlich hinmöchte.
[/quote]
Das ist indes völlig richtig. Und hineinwohlfühlen ist ein gutes Stichwort, denn dazu kannst Du beitragen. Du weißt selbst am besten, was Dir guttut. Was hebt Deine Laune, macht Dir Freude? Was kannst Du dazu tun, um Dich wohlzufühlen? Gönne Dir das jederzeit während Deiner Entwöhnung, denn es hilft über Schmachter hinweg, hält die Motivation hoch und auch so Unausgeglichenheiten lassen sich damit ganz gut wieder ausgleichen. Deine Stimmungsschwankungen, ich kenne sie noch aus meiner eigenen Aufhörkarriere, gesteh sie Dir bitte zu, wie gesagt, Du leistest schließlich etwas, bei dem körperlich wie psychisch erstmal kein Stein auf dem anderen bleibt - daß da was mit Dir passiert, liegt fast in der Natur der Sache, Es ist kein Dauerzustand, Du bist bald wieder Du selbst.
Hoffe Du hast einen schönen Abend. Bis bald grüßt
Lydia