Hallo Daniel,
schön, daß du dich angemeldet hast. Danke für dein Vertrauen, für eine erste Kontaktaufnahme meinen Thread genutzt zu haben.
Auch wenn du es dir im Moment noch gar nicht so recht vorstellen kannst, bist du bereits mehrere Schritte in Richtung "Ich werde Nichtmehrraucher" gegangen. Dichselbst mit deinem Tabakkonsum auseinander zu setzen und dir hier Unterstützung zu suchen, halte ich für zwei wesentliche Schritte. Große Klasse!
Wie du beschreibst, hast du in deinem jungen Leben schon so vieles ausprobiert, um den Ausstieg aus der Sucht langfristig zu schaffen, richtig? Aus eigener, leidvoller Erfahrung weiß ich, daß einen dieses erneute "Scheitern" ziemlich arg herunterzieht. Und wenn ich dann irgendwann wieder den Punkt erreicht hatte, zu sagen, "es reicht, ich höre auf", hatte ich mich insgeheim schon auf Misserfolg programmiert, da ich ja bereits mehrfach die Erfahrung machen musste: "Ich schaffe das sowieso nicht." Dreimal darfst du raten, mit welchem Ergebnis dieser 4., 5., oder 6. Anlauf ausging...
Weltweit wird die Nikotinabhängigkeit von Suchtexperten als schwerwiegender betrachtet, als zum Beispiel die Kokainsucht. Die Mortalitätsrate und die Rückfallquote sind beim Tabakkonsum wesentlich höher. Du hast dir also einen Gegner "ausgesucht", der stark ist. Der perfider, gerissener und hinterhältiger ist, als alles, was du bisher kennengelernt hast. Und trotzdem schaffen es immer wieder so Viele, dauerhaft rauchfrei zu leben. Auch du, lieber Daniel, hast alles, was du benötigst bereits in deinem Rucksack-weißt es womöglich nur noch nicht!
Das aus meiner Sicht allerwichtigste Werkzeug ist, dein Leben verändern zu wollen. Irgendwie gehört es dazu, nach vollzogenem Rauchstopp so eine Art "Melancholie" zu verspüren. Ich glaube, daran werden sich Viele hier zurückerinnern können. Der Abschied von einem "alten Freund", von einem "Begleiter" und "Seelentröster" für alle Lebenslagen, löst bei Vielen eine "Trauer" aus, die verarbeitet werden muss. Sehr hilfreich kann es sein, wenn du dir ein Blatt Papier und einen Stift nimmst und einen Abschiedsbrief an diesen "Freund"-die Zigarette- schreibst. Was soll das denn für ein "Freund" sein, der nur ein Ziel im Auge hat: Dich krank und von ihm abhängig zu machen?
Nicht umsonst trägt dieser Thread den Titel "ein großes Projekt braucht gute Vorbereitung". Ich bin davon überzeugt, daß jeder, der sich auf diesen Tag X gut vorbereitet, seine Chance auf Rauchfreiheit erhöhen kann. Wenn ich meine Wohnung renovieren möchte, mache ich das ja auch nicht planlos, sondern lege mir so eine Art Schlachtplan zurecht. Du kannst hier im Forum auf dieser Seite viele Anregungen finden, die dich für dein Projekt inspirieren können. Du wirst sicher auch von anderen Usern Anregungen erhalten, was konkret zu dir passen könnte. Beim nächsten mal kann ich dir gerne einmal davon berichten, wie meine Vorbereitung ausgesehen hat. Ich, der in meinen Augen ein "hoffnungsloser Fall" war.
Auch wenn du momentan noch Raucher bist, kannst du diese Tage als Phase der intensiven, inneren Vorbereitung bewerten. Du bist dabei, dich für einen Weg zu entscheiden, der nicht einfach ist. Wir alle hier sind aber bereit, dir dabei behilflich zu sein, dich zu begleiten und zu unterstützen. Du bist ab jetzt nicht mehr allein. Diese Gemeinschaft ist stark.
Wie "stark" bist du?
Bis zum nächsten mal,
Liebe Grüße
Meikel