Hallo und guten Tag Gudrun,
jetzt wird es aber schon langsam Mal Zeit, die richtig guten Tipps in Sachen Usedom raus zu lassen, denn euer Reisetermin nähert sich schon bedenklich.
Du schreibst, dass ihr eure Fahrräder nach Usedom mitnehmt. Wollt ihr euch diese Unbequemlichkeit wirklich antun? Es gibt jede Menge Fahrradverleihe auf Usedom, die alle eine mehr oder minder große Auswahl an gut gewarteten Fahrrädern haben. Das nur so als Gedankenanstoß gesagt, denn ich weiß, das eigene Fahrräder auf dem Autodach Spritfresser sind und in der Bahn die sonst freiere Platzwahl erheblich beeinträchtigen. Ich persönlich fahre seit Jahren nach Usedom in Urlaub, kenne die Insel immer noch nicht, entdecke immer wieder neue Details, ich bin aber nie mit dem eigenen Fahrrad dort gewesen.
Ich habe jedes Mal zu meiner größten Zufriedenheit den sehr guten Service eines Verleihs angenommen, bei dem ich schon seit Anfangszeit mein Fahrrad plus Hundeanhänger buche. Und immer steht alles bereits bei meiner Ankunft fahrfertig aufgepumpt und gesattelt vor der Tür meins Quartiers, wenn ich ankomme, und wird am Tag meiner Abreise dort abgeholt. Was ich mit allem sagen will ist: denkt einfach noch Mal über eure Planung nach.
Ihr habt euer Quartier also in Bansin, fein, gut, sehr schön, relativ zentral auf der Insel. Folgende Ziele kann ich euch nur allerwärmstens an das Herz legen:
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[*] [b][color=green]Loddin[/color][/b] Loddin liegt auf der Landenge zwischen Nord- und Südusedom, inmitten einer landschaftlich reizvollen Region zwischen Ostsee, Kölpinsee und Achterwasser. Die Nachbargemeinden sind Ückeritz im Südosten und Koserow im Nordwesten. Etwa 13 Kilometer südöstlich der Gemeinde liegt das Seebad Heringsdorf und acht Kilometer nordwestlich das Seebad Zinnowitz.
[*] [b][color=green]Gnitz[/color][/b] Gnitz ist der Name einer zur Insel Usedom gehörenden Halbinsel zwischen den Buchten des Peenestroms Krumminer Wiek im Westen und Achterwasser im Osten, südlich der Gemeinde Zinnowitz. Sie ist identisch mit dem Gemeindegebiet von Lütow.
Die Halbinsel Gnitz liegt im Südwesten der Insel Usedom. Der Nordwesten nach Krummin und der Norden mit der Grenze zur Gemeinde Zinnowitz wurde durch den „Großen Strumminer See“ gebildet, der inzwischen relativ verlandet ist und jetzt durch ein bewaldetes Moorgebiet gekennzeichnet ist. Diese Struktur verlieh dem Gnitz den Charakter einer Insel.
[*] [b][color=green]Golm[/color][/b]Der Golm ist mit einer Höhe von 69 Metern die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. Er befindet sich im östlichen Teil der Insel in der Gemeinde Garz nahe dem Dorf Kamminke dicht an der deutsch-polnischen Grenze. Am 12. März 1992 wurde die Interessengemeinschaft Gedenkstätte Golm e. V. gegründet. Ziel des Vereins war der Einsatz für die Erhaltung und würdige Gestaltung des Kriegsopferfriedhofes. Seit März 2000 ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Träger der Gedenkstätte und führt die damit verbundenen Aufgaben aus.
[*] [b][color=green]Lieper Winkel[/color][/b] Der Lieper Winkel ist eine zur Insel Usedom gehörende Halbinsel. Sie befindet sich zwischen Achterwasser und Peenestrom. Die Halbinsel gehört zur Gemeinde Rankwitz, die acht Dörfer umfasst, von denen jedes seine eigene Geschichte und seinen eigenen Charakter hat. Die Gemeinde besteht aus dem Kernort Rankwitz mit Hafen, hinzu kommen Grüssow, Krienke, Quilitz, Reestow, Suckow, Warthe und der namensgebende Ort Liepe.
[*] [b][color=green]Zempin[/color][/b] Zempin ist das kleinste Seebad auf Usedom. Es liegt zwischen Zinnowitz und Koserow an der engsten Stelle zwischen Ostsee und Achterwasser. Es liegt an der Bundesstraße 111 und ist mit der auf Usedom ansässigen Privatbahn über die Strecke Züssow – Swinemünde zu erreichen.
[*] [b][color=green]Kamminke[/color][/b] Kamminke zählt zu den ältesten Fischerdörfern auf der Insel Usedom. Reetgedeckte Häuser und die Steilküste bestimmen das Flair des Ortes. Kamminke ist ein langgestrecktes Straßendorf am Fuße des Kliffs Golm - Kamminke. Dieses ist in der Ortslage bis zu 28,8 m hoch. Ein Aussichtspunkt ist vom Ort über eine Treppe erreichbar. Ein Teil des Ortes befindet sich auch oberhalb des Kliffs.
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Ich habe diese Liste zunächst einmal mit Hilfe eines berühmten Internet Nachschlagewerkes zusammen gestellt. Jeder der genannten Begriffe ist dort natürlich noch vielfach detaillierter erklärt. Alle von mir aufgeführten Ziele können sowohl mit dem Fahrrad erkundet werden, es ist aber mancherorts macht es auch sehr viel Sinn, zum Beispiel in Loddin und erst recht auf dem Gnitz, das Fahrrad abzustellen und einen Rundgang zu erwandern.
In Zempin ist der kleine beschauliche alte Fischereihafen am Achterwasser ein Fest für Touristen, die sich gerne entschleunigen lassen wollen.
Der Golm, als Kriegsgräberstätte mal ein Ort, an dem es sich lohnt, über die Vergangenheit, die Gegenwart und auch die Zukunft Europas und den wahren Wert der europäischen Union (72 Jahre Frieden in Europa) zu reflektieren. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, die ich niemand als Maßstab aufzwingen möchte.
In diesem Zusammenhang kann man sich auch überlegen, das Fischerdorf Kamminke anzusteuern. Es lohnt sich, lohnt sich gefühlte 100 Male mehr als irgendwelche obskuren Touren durch alte Raketentestgelände, Tauchglocken und anderweitiger Touristennepp.
Im Lieper Winkel endet die Welt im Ort Warthe. Hier steht ein sehr berühmtes Haus, das sogenannte "Blaue Haus". Solltet ihr diese große Tour tatsächlich machen, dann solltet ihr alle Energie zusammen raffen und dieses Haus nicht auslassen.
Bei allem muss ich euch empfehlen, möglichst nie ohne Badezeug das Haus zu verlassen. Denn es kann immer und überall ins Wasser gegangen werden.
Auf Usedom tut seit langer Zeit eine Privatbahn den Dienst der ehemals deutschen Reichsbahn zu Vorwendezeiten. Seid schlau, nutzt sie, mit oder ohne Fahrräder kann euch die Bahn manch längere Anfahrt und damit diese oder jene Fahrradtour erleichtern.
Und dann wäre da noch ein Besuch auf der polnischen Seite, jenseits der Grenze östlich hinter Ahlbeck, in ?winouj?cie (deutsch Swinemünde). Der Löwenanteil deutscher Touristen, aber auch die Einheimischen auf Usedom ffahren dort zunächst erst mal zum Tanken hin, weil polnisches Benzin halt billiger ist. Braucht ihr nicht, Fahrrädersprit gibts morgens beim gesunden Frühstück.
Der weitaus größere Teil an Touristen und Einheimischen aber fährt dort nach Polen auf den Basar, um billig Zigaretten einzukaufen.
[color=red][b]DAS WOLLT IHR ERST RECHT NICHT!!!!!!![/b] Denke ich jedenfalls mal so.[/color]
Was könntet ihr dort wollen? Die durchaus sehenswerte Stadt samt Hafen erwandern und erkunden und die Atmosphäre tanken. Auf dem Basar könntet ihr aber natürlich auch viel wollen, zum Beispiel die leckeren polnischen Fleisch- und Wurstwaren. Schließlich schmeckt euch ja jetzt alles besser.
Am empfehlenswertesten ist es, Swinemünde mit der Bahn anzufahren, vom Bahnhof die Hauptstraße bis zum Hafen entlang zu schlendernb, dann am Hafen entlang Richtung Ostsee zu gehen, am Fort vorbei bis zur Hafenbuhne, dort ggf. rasten, dann über feinen Ostseestrand zurück Richtung Stadt am Strand entlang und in das Zentrum zurück zum Bahnhof. Vor der Abfahrt dann
Wurst, Käse und/oder geräucherte Brüste von jungen polnischen Gänsen :oops: :| :oops:
einkaufen und zwar müde aber erfüllt nach Hause fahren per Bahn.
Ich wünsche viel Spaß und maximale Erholung,
es grüßt freundlich Daniel aus dem Plänterwald,
der die mehr oder minder geheimen Perlen geteilt hat