.... ha - mit solcher Bitte tust Du mir regelrecht einen Gefallen :riesengrinser:
1. finde ich das Konzept phantastisch und 2. schreibe ich gern, gut und viel - mit zwei Fingern zwar, trotzdem ganz schön schnell :kaputtlachsmile:
Aber ich werde versuchen, mich zu beschränken, ohne an Verständlichkeit zu verlieren :roll:
Sind natürlich jetzt alles meine Formulierungen und sicher auch etwas vereinfacht.
Also - er hat das so 'n bißken aus der Menschheitsgeschichte abgeleitet - Grund: die Psychologen teilen die Menschen in 16 verschiedene Gruppen ein und das ist überhaupt nicht alltagstauglich....
Einstmals waren alle Menschen Nomaden.
Das war gefährlich - "hinter der nächsten Ecke" könnte ja ein wildes Tier lauern, ein Abgrund, ein reißender Strom.... also haben sich einige gedacht - mit uns nicht mehr, wir bleiben hier - Punkt.
Die Geburtsstunde der Siedler - gleiche Interessen, sich untereinander helfend, damit alle weiter existieren können, einer mußte sich auf den anderen verlassen können, weil man nur in der Gemeinschaft überleben kann - so in der Art.
Dafür mußten sie aber nun mit dem Ackerbau beginnen, Vorräte anlegen etc. - also arbeiten, statt weiter darauf zu hoffen, daß "hinter der nächsten Ecke" ja auch erlegbares Wild stehen könnte....
Den anderen war das zu langweilig, anstrengend oder beides - sie blieben Nomaden.
Nun gab's ja aber nicht immer und überall erlegbares Wild zu finden, oder eßbare Früchte des Waldes etc. .... also bildete sich eine dritte Gruppe - aus dem Pool der Nomaden heraus - die sich sagten - arbeiten - nee, hungern, wenn wir nicht genug finden beim Herumziehen - auch nicht so prickelnd - aber da gibt's doch die dummen Siedler, deren Scheuern voll sind - gehn wir hin, überfallen die Trottel und klauen ihnen das Zeug, wenn die so blöde sind, die besseren Waffen haben wir eh', weil die ja kaum noch gejagt haben - und wir müssen weder arbeiten noch hungern - die Idee - und die Krieger waren geboren.
Die, die weder Bock auf Mord und Totschlag hatten, aber genauso wenig auf Seßhaftigkeit, Regelmäßigkeit und ständig sich wiederholende Arbeit, blieben, was sie schon immer waren - Nomaden.
Kurzzusammenfassung auf heute bezogen:
Siedler sind sehr sozial, treten lieber mal einen Schritt zurück, als wem anderes auf die Zehen, machen alles so, "WIE MAN DAS MACHT", wollen weder herausragen, noch zurückstehen, sondern am besten "in der Masse" aufgehen, eben alles wie alle machen, haben gut vernetzte Kontakte, helfen einander stets - und erreichen ihre Ziele auf diese Art und Weise mit fast der gleichen Häufigkeit, wie Krieger - interessanterweise - vielleicht nicht immer so schnell, aber es klappt.
Sie sehen aus (kleiden sich) wie "der Durchschnitt", am besten erkennt man sie an dem kleinen Wörtchen "man" - "Wie macht MAN das, was sollte MAN tun, welche Entscheidung könnte MAN treffen.... so Zeugs eben
"Reine" bzw. überwiegende Siedler würden auch nie handeln oder feilschen, weil sie davon ausgehen, daß sie selbst ehrliche Preise machen - also die anderen auch.... (oder in der Art).
Krieger dagegen sind absolut zielorientiert - haben sie das erst einmal für sich formuliert, geht's ohne Rücksicht auf Verluste stringent dort hin - steht ihnen jemand im Wege und wird dabei wie auch immer verletzt, bleibt gar auf der Strecke - Pech gehabt - war halt zur falschen Zeit am falschen Ort. Freunde haben sie selten, ihre Bekannten suchen sie sich danach aus, ob die ihnen irgendwann einmal von Nutzen sein könnten....
Sie tragen Klamotten aus erlesenen, aber gar nicht unbedingt auf den ersten Blick als solche erkennbaren Stoffen, nicht viele Schmuckstücke, sondern Solitäre - aber dafür hammermäßige - um Preise feilschen sie schon deshalb, weil - für etwas bezahlen zu müssen, sehen sie unbewußt als nicht zu akzeptierende Niederlage an und daraus kann man nur mit feilschen bis zum letzten Punkt noch eine Siegesgefühl generieren.
Personalchefs größerer Unternehmen z.B. MÜSSEN zum überwiegenden Teil ihrer Persönlichkeit Krieger sein - sonst wären sie nicht in der Lage "bei Notwendigkeit" ziemlich ungerührt 'n Haufen Leute zu entlassen. Um solche Jobs bewerben sich deshalb schon instinktiv nur derartige Menschen....
Nomaden sind immer irgendwie kreativ - alle Modeschöpfer, Künstler etc. sind zum überwiegenden Persönlichkeitsanteil Nomaden. Sie sprühen vor Elan, Kreativität, haben viel Ideen, Vorschläge.... aber die Niederungen der Ausführung sollten tunlichst andere übernehmen - sie haben ja schon wieder die nächsten Einfälle.... Nomaden unterhalten ganze Gesellschaften, stehen IMMER gern im Mittelpunkt, suchen Beachtung, sind aber selbst - anderen Menschen gegenüber - zu Zeiten etwas oberflächlich. Sie wechseln schon schneller mal die Arbeitsplätze und Aufgabengebiete, ziehen auch häufiger um, brauchen das Seßhafte nicht so wirklich - wär' ja alles bald langweilig. Natürlich müssen sie nicht immer tatsächlich den Ort wechseln, aber dann muß es eben etwas anderes Neues sein. Gut zu erkennen sind sie an den nicht alltäglichen, aber auch nicht zwingend hochwertigen Klamotten (Mädel auf der Straße - pinkes Shirt, neongrüner Rock, mit oder ohne Overknees - Nomadin) - muß eben immer anders sein, am besten auffallend. Nomaden feilschen auch sehr gern - aber eigentlich ist ihnen der Preis völlig schnuppe - sie wollen nur das konsternierte Gesicht ihres Gegenübers sehen und erfreuen sich daran mehr, als am Preisnachlaß als solchem.
Das alles läuft bei fast allen im Unterbewußtsein ab - wer kennt schon Terence Watts - aber biete als Dienstleister 'nem Siedlertypus an, was "üblich" ist, und er/sie wird sich angenommen fühlen. Dem Nomaden präsentiere Ausgefallenes, Besonderes - erläutere dies - und auch der Nomade hat ein gutes Gefühl, wurde "abgeholt".
Dem Krieger wird natürlich nur das Erlesene vorgeschlagen und Preise erst am Ende genannt - schließlich will man ihm vermitteln, daß man erkannt hat, er kann eh' alles kaufen - was oft ja auch stimmt, denn die haben die bestbezahlten Posten....
(Dieses ist nicht Watts, sondern eine Schlußfolgerung für die praktische Anwendung.)
Interessant ist, daß es wirklich in dem Menschen von vornherein angelegt zu sein scheint - und das kann große Probleme verursachen - wenn zwei Siedlereltern ein Kriegerkind bekommen haben z.B. - sie wollen, daß es sich sozial verhält, alles teilt, sich nirgends vordrängelt usw. - aber das Kind "zieht sein Ding durch - erst ich, alle anderen sind mir egal" - dann wird "erzogen" - mit Strafen, Sanktionen - das Kind verbiegt also seine Persönlichkeit und wird unglücklich (ohne im Mindesten zu ahnen, woran das liegt) oder es bleibt wie es ist und die Familie zerfällt spätestens, wenn das Kind eigene Entscheidungen treffen kann/darf - und keine/r weiß, warum....
In dieser Kürze ist das natürlich alles ein wenig plakativ/oberflächlich - wie wir Nomaden nunmal sind :kaputtlachsmile: - nee, Quatsch - anders geht's aber nicht - vielleicht reizt es Dich, mehr zu erfahren - in einer guten BiBo gibt es das Buch vielleicht auszuleihen....
Bei mir oder für mich hatten übrigens unser Dozent, der uns dies alles während eines Lehrganges vermittelt hat, die Gruppe und ich selbst übereinstimmend eingeschätzt daß ich zu rund 50% Nomade, 30% Krieger und 20% Siedler bin.
Ich wünsche eine erholsame Nacht
und verabschiede mich
de Nomade