28.01.2024 09:51

Wer spricht? Die Sucht oder Ich?

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85Beiträge
16.01.2024
16:35 Uhr
Hi Adriane Ja, du hast natürlich Recht, zu feiern ist schön und wichtig. Auch in unserem Kontext. Die Traurigkeit liegt im Detail. Ich würde gerade lieber alle paar Tage was Anderes feiern, als meinen Kampf gegen die Sucht. Es ist eine Träumerei....was wäre wenn ich nie geraucht hätte?! Sowas auch, da ist sie wieder die Realität Da feiern wir Adrianes 58 Tage und aller rauchfreie Tage! :D Ja klar, ich erinnere mich an die Kettenraucher Tage. Ist nicht lange her. Manchmal, wenn ich daran denke, wird mir ganz blümerant. Berlin ist schon OK Nur im Winter ist es nicht sehr attraktiv. Zu grau und zu kalt. Im Juni ist alles grün und frisch. Ab April wird es erträglich. Ende Oktober wirds dann langsam ungemütlicher. Der Winter auf dem Lande ist mit Sicherheit schöner. (Denke ich mir so) Liebe Grüße aus Berlin
16.01.2024
13:44 Uhr
[quote=656508][ Alle paar Tage feiern wir alle paar Tage! Heute nicht Nicht heute Wenn es nicht so traurig wäre Könnten wir uns eigentlich totlachen! [/quote] Lieber Klaus, eigentlich ist das gar nicht traurig, dass wir alle paar Tage alle paar Tage feiern. Erinnerst du dich noch an die Zeiten als Hardcoreraucher? Ich für meinen Teil erinnere mich sehr gut. Damals wurden Stunden ohne Kippen zur Unendlichkeit. Beispiel in Urlaub fliegen. Schnell noch zwei/drei durchziehen, bevor dann für Stunden nix geht. Zunehmende Unruhe bis hin zur Aggressivität. Nicht schnell genug draußen sein, drängeln, schieben, warum trödeln die alle so?? Damals hätte ich nie gedacht es auch nur einen einzigen Tag auszuhalten. LG in die Hauptstadt. Anfang Juni werde ich beruflich dort sein und freue mich wie jedes Jahr darauf. Eine sehr inspiriernde Stadt, wenn man nicht dauerhaft in ihr leben muss. :D
14.01.2024
21:49 Uhr
[b]Hi Adriane[/b] [i]Sehr schön geschrieben! Kopf fängt sofort an zu arbeiten![/i] [b]Da sagst du etwas![/b] Dieses Mistzeug hinterlässt nur Dreck Gestank und Krankheit. Die Kippen verseuchen das Grundwasser und wir waren (zumindest ich war) [SIZE=2][b]GERNERAUCHER[/b][/SIZE] [b]Häääh?????[/b] Wie doof war ich denn? Sehr doof! Das ist auch mal eine Erkenntnis. Und jetzt sitze ich da Und habe ein neues Mantra Heute nicht Nicht Heute Heute nicht Nicht Heute Usw. Wie der letzte Idiot bete ich das vor mich hin Haue meinen Kopf rhythmisch an die Wand! :bang::bang::bang::bang::bang: Klammere mich hoffend und bebend an alle Strohhalme. Bin ich nicht eine coole Sau? Sind wir alle nicht wirklich toll?! Alle paar Tage feiern wir alle paar Tage! Heute nicht Nicht heute Wenn es nicht so traurig wäre Könnten wir uns eigentlich totlachen! Herzliche Grüße aus Berlin Klaus
14.01.2024
20:50 Uhr
Liebe Adriane Nicht jetzt ist eine gute Taktik. So habe ich mich oft über fiese Momente, Situationen oder auch doofe Tage gebracht. Auch viele andere Forumshausener haben die Sturheit des Momentes genutzt. Und Belohnungen sind auch wirksam. Sei es das Zählen der nicht gerauchten Zigaretten, ein Glas mit gespartem Geld oder eine Kleinigkeit, die Freude macht. Du bist schon ein ganzes Stück gegangen. Schritt für Schritt :penguin: Gehen wir also weiter. Liebe Grüße Ulrike
14.01.2024
18:55 Uhr
So viele Worte um Gefühle und Achtsamkeit, Denkmuster und Denkart, Rituale, Automatismen und Durchbrechung derselben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Als Tier ist ihm das Warum egal. Es geht um das "dass". Nikotin ist die einzige Droge, die nicht zu dem führt, was Drogen normalerweise tun: Veränderte Wahrnehmung der Realität. Durch Nikotin wird man nicht lustig, die Kerle nicht schön, die Gespräche nicht klüger, die Stimmung nicht besser, der Sex nicht intensiver und all so der Kram, der vermeintlich eintritt, wenn man trinkt oder kokst. Das Zeugs relaxed nichtmal wirklich, so wie ein gescheiter Joint. Keine bunte Farben, kein Trip, nicht fliegen können wie bei LSD. Nichts von alldem kann Nikotin. Stinkigen Atem und miefige Klamotten. Entzugserscheinungen von etwas, das nicht mal eine Erscheinung mit sich bringt. Das kanns. Ich habe nie geraucht weil ich: Traurig war, deprimiert war, depressiv war o.ä. Warum denn? Ja warum überhaupt? Völlig egal. Das WARUM ist egal. Es geht einzig und allein um das JETZT NICHT. Immer nur um das Jetzt. Immer nur um das Nicht. Jetzt nicht.
13.01.2024
11:25 Uhr
... schrieb die sehr reflektierte Seni! Frei nach Sun Tzu ergänze ich: "Wer sich und seine Feinde kennt, braucht sich über den Ausgang der Schlacht keine Gedanken zu machen ...! Ich sag einfach "Bravo Seni!" Ganz liebe Grüße DIE Micha
12.01.2024
23:23 Uhr
Hallo Adriana, sich mit seinen Denkmustern und dazugehörigen Gefühlen auseinanderzusetzen halte ich für sehr wichtig. Und mir persönlich hat das sehr geholfen. V.a. für die psychische Erkrankung, die ich hatte. Aber auch, als dann der Wunsch aufkam, nicht mehr Rauchen zu wollen. ich war nie Genußraucher, mein Rauchverhalten hatte etwas mit meinen Gefühlen zu tun, die wiederum auch durch ungünstige Denkmuster entstanden sind. Als mir die bewusst geworden sind, konnte ich im Alltag besser darauf achten, was ich in welcher Situation gedacht habe und warum dieses und jenes Gefühl aufkam. Das ermöglichte eine allmähliche Änderung. Das alles musste ich tatsächlich auch üben. Sich zu sagen, jetzt denke ich einfach mal anders, funktioniert so nicht. Weil es natürlich zwischen Gedanken und Gefühlen Rückkopplung gibt und sie sich gegenseitig bedingen. Also hab ich am Anfang erstmal negativen Gefühlen versucht andere Gedanken entgegenzusetzen, bzw. versucht die Dinge anders zu bewerten. Danach wurde das schlechte Gefühl abgeschwächt. Und irgendwann rutschte das Gefühl auch gleich nach und es kam gar nicht mehr zu dem vorherigen schlechten Gefühl. Das ist ein langer Prozess und man sollte nicht gleich aufgeben, wenn es nicht gleich funktioniert. Zusätzlich hab ich mir alternative Handlungen zum Rauchen überlegt. Z.B. an der Bushaltestelle - anstatt rauchen, eben eine Sprachlernapp aufrufen, oder nach dem Essen - statt rauchen, noch ein Käffchen usw... Und ich hab viele schöne Dinge gemacht, an denen ich Freude hatte. Nicht nur dass die viel schöner sind als Rauchen, sie entspannen auch und schwächen negative Gefühle ab. LG Seni :smileumarmung:
12.01.2024
20:32 Uhr
Hi Micha Danke für deinen Besuch bei mir. Die 150 Tage sind eine gute Etappe. Das nächste Fernziel ist 1 Jahr. Aber nach wie vor gilt: Heute rauchen wir nicht! Gruß Klaus
07.01.2024
10:50 Uhr
Guten Morgen Zusammen, na da hab ich ja ein Glück (Achtung: bitte im Folgenden erstmal nix persönlich nehmen): da hab ich Klugscheißerin die anderen beiden Klugscheißer/innen gleich auf einen Streich zusammen! You made my day!!!:riesengrinser: Ich Klugscheißer jetzt mal zurück::| Dass die meisten hier über (ihre) Sucht sehr viel wissen, halte ich für eine "sehr steile These", eben weil sie sich fühlen, wie sie sich fühlen (ausgeliefert) und schließlich rückfällig werden! Du berichtest über dich, dass du zu deinen Gefühlen wenig Zugang hast. Das kann ich nachvollziehen, auch wenn es mir persönlich schwer fällt (das ist KEINE Wertung ... ich analysiere mich/arbeite halt schon so lange an mir, dass ich ganz vergessen habe, wie wenig Zugang ich zu mir selbst vor 25 Jahren hatte): Vor knapp zehn Jahren ging ich freiwillig in eine psychosomatischen Klinik (es war medizinisch nicht notwendig, doch ich wollte diese sehr fokussierte Reise in mich selbst) . Hier gibt es u.a. immer Runden, wo man sein aktuelles Gefühl (können sich ja sehr schnell ändern) vor der Gruppe schildert. Ich war verblüfft, wie viele Menschen nicht in der Lage sind zu beschreiben, was sie fühlen oder sogenannte Pseudogefühle nennen. Deshalb kann ich deinen Weg "schreibend Zugang zu dir selbst zu finden", sehr gut nachvollziehen. Bevor du deine Zeilen jedoch zu Papier bringst, läuft eine "rationale (!) Analyse (zur Sucht!) in Form von sehr hoher Achtsamkeit (Zeitlupe)" ab, so dass du "dein Ei" endlich ins Nest legen kannst = begriffen hast, was ab geht. Klugscheißern ENDE! Liebe Adriane, ich freu mich, dass ich dich mit meiner kleinen Provokation aus der Reserve locken konnte, d.h. 1) dass du etwas über dich als Person erzählt hast und ich dich ein wenig kennenlernen durfte 2) ich mir klar bin, dass das was du schreibst schon etwas ist, was aktuell in dir Abläuft, was du dir aktuell detailliert "bewußt" machst, um es zu begreifen, (für Klaus - lach) ...auf welchem Knochen du gerade rum kaust. Hätte ja auch anders sein können - nämlich schlaumeierhaftes Geschreibsel. Mir hat das Ganze übrigens auch eine Inspiration gegeben: ich werde mein Tagebuch umstellen und die für mich entscheidenden Erkenntnisse über die Sucht, die mir das Aufhören viel viel viel leichter gemacht haben, schneller veröffentlichen. In diesem Sinn, Danke dafür und sehr herzliche Grüße DIE Micha
06.01.2024
16:10 Uhr
Versprachlichung ...wie sonst soll das funktionieren? Wissen ist ja erstmal nicht schlecht. Wir wissen das hier mehr als zwei Drittel diese Kur nicht schaffen. Das hilft zu verstehen warum hier viele mehrere Anläufe brauchen. Ob das sofort nach einem Rückfall ioder nach einer Pause ist spielt keine Rolle. Wenn ich weiß wie Craving funktioniert, dann muss ich mich nicht darüber wundern. (. Hahaha Klugscheißerei Ende. ) So irgendwie klappt es dann garantiert. :D
06.01.2024
11:27 Uhr
Hallo Micha, danke für deinen Besuch und deine Reaktion. Meine Zeilen sind der Versuch, dem, was ich als Gefühl oder auch diffusen Gedanken wahrnehme, Gestalt zu geben und es begreifbarer zu machen. Die meisten von uns wissen sehr viel über Sucht und Suchtverhalten. Dennoch werden viele rückfällig. Bedeutet also, dass das Wissen darum nicht genügt. Aristoteles lässt an dieser Stelle grüßen. Die Frage ist nun, was zu dem Wissen hinzukommen muss, damit es funktioniert. Ich versuche es mit einer Auseinandersetzung mit meinen Gefühlen, zu denen ich oft keinen richtigen Zugang habe. Hier setze ich auf Wittgenstein. "Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt." Ich versuche also durch die Versprachlichung meiner inneren Welt, meine Welt zu erkennen. So irgendwie. Und nun genug geklugscheißert. LG
06.01.2024
10:52 Uhr
Guten Morgen Adriane, Danke für deine poetischen Zeilen! Du und Klaus (eure Wohnzimmer verfolge ich gerade), ihr seid einfach Schöngeister! Er W. Busch, F.M. Dostojewski, etc. ... Du ein Fan von R.M. Rilke. Für mich interessant (hab all das inkl. Brecht, Mann, Kafka, Golding, Kundera, Marques etc. auch vor Urzeiten gelesen), auch das was ihr schreibt. Im Gegensatz zu euch bin ich jedoch weniger der lyrisch-poetischen Typ geworden, sondern vielmehr die Sparte "Recherche und Dokumentation"! Von daher mal die Frage an dich: sind deine Zeilen "Gedankenspiel-Gedicht" oder "aktuelle Situation"? Oder ist das mal so und dann mal wieder so? Übrigens gute Antwort, um sich raus zu winden! Nett-gemeinte REALO-Grüße DIE Micha
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