28.01.2024 09:51

Wer spricht? Die Sucht oder Ich?

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85Beiträge
03.12.2023
13:58 Uhr
[b]Hallo Adriane[/b] [b]Dazu geht mir auch so einiges durch den Kopf[/b] Tabak war sehr lange eine Art Nahrungsmittel in unserer Gesellschaft. Als ich jung war, haben fast alle geraucht. Zigaretten, eher die Bildungsfernen, Pfeife und Zigarre tendenziell die Intellektuellen. Mitte der Siebziger Jahre, konnte es nicht mehr verheimlicht werden, das Tabakrauch extrem krebserregend ist. Der Punkt war der Krebs, aber nicht die Sucht. Man hat sich zwar gewundert, das nur ein ganz kleiner Teil derer die aufhören wollten es auch geschafft haben, aber mehr zunächst auch nicht. (Alkohol, Kokain, Heroin etc macht keinen Krebs) Ob die Außenwelt dich bewundern würde, wenn du Heroin absetzt wage ich zu bezweifeln. Es gilt als Zeichen maximaler Verkommenheit Heroin zu spritzen. Tabaksucht zerstört auch nicht die Arbeitskraft, weil die meisten erst ab Mitte 60 krank werden. Tabaksucht wird jetzt auf das gleiche Sucht Level wie Heroin gestuft. Die Rückfall Quote ist extrem hoch. Die therapeutische Versorgung ist auch mies, obwohl es sehr helfen würde. Vermutlich wird es auch als zu teuer eingestuft. Wir sind hier in einem Projekt des Bundes Gesundheit Ministeriums. Das wird von einen sehr überschaubaren Technik Team betreut, ansonsten von Ehrenamtlichen. Das System ist super veraltet. Ein Neues sprengt mit Sicherheit das Budget. Das sagt schon alles. Bitte nicht falsch verstehen, das ist schon viel besser als nichts. Ich wollte mal herausfinden wie hoch die Erfolgsquote hier ist. Ging nicht. Man hielt sich bedeckt. Dokumentiert sind Quoten so um 35% bei ähnlichen Projekten. Genau diese Zahl ist auch bei uns im Zug geblieben. Dafür das hier so gelitten wird, ist das kein Grund zum Jubeln. Ja, ich teile dein Entsetzen vollkommen Mehr Aufklärung ist wichtig. Kein Nichtraucher versteht auch nicht mal ansatzweise, was wir uns hier herumquälen. Bleibt als Erkenntnis. Durchhalten.... nicht mehr rauchen und die Welt um uns herum aufklären!. Das es geht wissen wir....also los! Ich wünsche es dir. Herzlich Klaus
03.12.2023
12:20 Uhr
Steht zwar schon im Zug, aber ich will es auch hier bei mir in meinem Wohnzimmer haben: Was mir gerade so durch den Kopf geht ist die Frage, wie Nikotinsucht in der Gesellschaft gesehen wird. Ich stelle mir vor, ich wäre tablettenabhängig oder alkohol- oder kokainabhängig und würde beschließen, von dieser Sucht loszukommen. Ich würde krankgeschrieben werden, vermutlich würde ich in eine Klinik können, hätte dort entsprechende Therapien plus Angebote zur Ablenkung. Die Außenwelt würde größtenteils meinen Mut bewundern, versuchen mich zu motivieren und würde gnädig mit mir umgehen, wenn sie meine Launen zu spüren bekommt. Ein Rückfall wäre Indiz dafür, wie schwer ich es doch habe mit meiner Sucht und wie schrecklich diese Erkrankung ist. Ich bin nicht tablettenabhängig, auch nicht alkohol- kokain- oder sonstwas abhängig. Ich bin einfach "nur" nikotinabhängig. Wie reagiert die Gesellschaft darauf? Die meisten Menschen reagieren gar nicht. Rauchen ist ja nur eine blöde Angewohnheit, die man lassen kann, wenn man sich ein bisschen zusammenreißt. Und wer es nicht schafft, der ist halt undiszipliniert oder schlicht und ergreifend ein bisschen doof, weil er nicht erkennt, dass er sich schädigt. Und natürlich bin ich weder krank geschrieben, noch in einer Klinik, noch habe ich Einzel- und Gruppentherapiestunden. Wenn ich will, kann ich nebenher einen Raucherentwöhnungskurs machen. So nach der Arbeit, nach einem langen Tag oder am Wochenende. Jetzt wo ich am eigenen Leib und in der eigenen Seele spüre, wie schwierig es ist, von diesem Dreckszeugs wegzukommen, bin ich entsetzt darüber, wie wenig darüber aufgeklärt wird wie schwierig es ist, wieder davon loszukommen. :hammerfuerwutan:hammerfuerwutan:hammerfuerwutan
29.11.2023
14:32 Uhr
Selbstgespräch. Irgendetwas läuft nicht rund. Ich finde den Fehler nicht. Suchtdruck wird nicht schwächer. Gedanke ans Rauchen fast ununterbrochen. Von wegen "ne Schmachtattacke dauert 1,5 Minuten". Mag ja sein, aber kaum ist sie 30 Sekunden vorbei, kommt die nächste. Vielleicht keine so gute Idee gewesen ohne Rücksprache mit meinem Arzt so einfach aufzuhören? Oder sagt das nur die Sucht? Ok. Meine Depression bin auch ich. Bedeutet: Sie ist nichts, das außerhalb von mir existiert. Bin ich auch meine Sucht? Kann man sagen: Bonjour la tristesse aber au revoir l'addiction?
29.11.2023
14:20 Uhr
[quote=651281]Bleib stark (...) Es ist dein Erfolg. Es ist schaffbar...und ..[/quote] Vielen Dank für die Mutmacher! :smileumarmung:
29.11.2023
11:59 Uhr
Bleib stark Lenke dich ab und nimm dir viele kleine Dinge vor. Z.B. rufe Leute an, die du länger nicht gesprochen hast...andere Themen besprechen...plane dir etwas zu leisten wenn du hart bleibst...belohne dich... Es ist dein Erfolg. Es ist schaffbar...und ..
29.11.2023
09:05 Uhr
Wie kann man nur so hinterhältig sein wie du. Dass mir das vorher nie so aufgefallen ist. Deine Versprechungen werden immer abstruser. - Nimm doch nur mal einen Zug, dann hast du den ganzen restlichen Tag Ruhe vor mir. Ich verspreche es dir. Nur einen. Dann bin ich still. - Das Schlimme daran ist: Ich denke über dein Versprechen nach. Wieso denke ich überhaupt noch darüber nach? Das Gute daran ist: Ich denke über dein Versprechen nach.
29.11.2023
08:59 Uhr
Lieber Schmetterling, schön, dass du vorbeigeflogen kamst und mein Wohnzimmer ein bisschen bunter gemacht hast. Ja, rauchfrei sein ist schön. Rauchfrei werden und rauchfrei bleiben hingegen ist schwer. Aber wir bleiben am Ball. LG
28.11.2023
18:13 Uhr
Liebe Adriane, du schreibst wirklich tolle Texte, bitte behalte das bei! Und du schaffst das, glaub an dich! Rauchfrei sein ist so wunderbar. :butterfly:
28.11.2023
16:33 Uhr
Liebe Ulrike, danke für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer. [quote=651115] Ja, 7500 Kippenreste waren ein Haufen, den ich ungläubig anstarren würde. Und stinken würden die!!! Du kämpfst ganz tapfer, das ist super. [/quote] Ich habe heute Morgen meine 200 nicht gerauchte Kippen mit auf den Haufen gekippt und mir den Müll angeschaut. Gut, dass er nicht in meinen Lungen gelandet ist. Wir bleiben dran. Liebe Grüße, Christine
27.11.2023
20:44 Uhr
Oh und danke :riesengrinser: Das wollte ich eigentlich sagen und hab es vergessen :riesengrinser:
27.11.2023
20:43 Uhr
Liebe Adriane Ja, 7500 Kippenreste waren ein Haufen, den ich ungläubig anstarren würde. Und stinken würden die!!! Du kämpfst ganz tapfer, das ist super. Tief atmen hat mir oft geholfen. Einfach wie vorher, nur ohne Zigarette. Die 4 A's, auch wertvoll. Der Austausch hier - unbedingt zu empfehlen. Ein Kippengrab hatte ich, habe es allerdings nicht einsetzen müssen. Deine Beschreibung vorm Supermarkt, das denke ich auch oft. Wie furchtbar das ist mit dem schnell rauchen müssen und wie entspannt einfach nur rausgehen zu dürfen. Liebe Grüße und :drachezumdampfa Ulrike
27.11.2023
17:41 Uhr
Lieber Klauser, danke für deinen Besuch in meinem Wohnzimmer. :kaminfeuer: Deine Worte an mich, habe ich mir heute öfter durchgelesen. Sie haben mir geholfen. War ätzend heute. Aber: Ich habe es geschafft. Heute habe ich nicht geraucht!!
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