[color=blue]Hallo Milonka,
das mich mich jetzt traurig, aber nicht mutlos. Denn ich bin ja auch psychisch krank und kenne Dissoziationen nur zu gut. Bin im Text.
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[quote="milonka"]
Danke euch allen für die Nachrichten. Danke Barbabo, dein Post hat mich sehr berührt. Ich habe ein ganz großes Problem. Das was ich glaube wird wahr. Solange ich daran glaube, das das Rauchen mir bei irgendwas hilft, solange wird es das auch tun. Wie fühle ich mich jetzt? Ich würde gern sagen, wirklich schlecht, aber Tatsache ist, einerseits ja, anderseits; der Druck ist weg, das Drama ist weg, Ich rauche halt. Solange bis es mir wieder so zuwieder ist, oder die Angst zu groß wird, dann höre ich wieder auf und alles beginnt von vorn. Die wirkliche Frage ist doch; wie kann ich den Glauben an das Wundermittel Rauchen verlieren?
[color=blue]An was könntest du denn statt dessen glauben? An das Forum hier zusammen mit Therapie? Wie steht es bei dir mit deiner fachärztlichen Versorgung? Mit Gesprächen beim Krisendienst? Also ich habe auch fast nicht mehr dran geglaubt, rauchfrei sein zu schaffen und habe es doch auf Dauer geschafft, in vielen kleinen Schritten, mit dem bzga Programm und den Menschen hier. Es ist also zu schaffen!
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Mir gehts es nicht um Gewohnheiten, die sind mir herzliche egal. Ich habe auch schon alles einschlägige gelesen, mehr bringt nichts neues. Das ist das was mich wirklich im innersten verzweifelt macht. Innerhalb der Sucht hat alles eine Logik. Eine neue Erkenntnis heute; ich fühle mich jetzt wieder so wie sich ein Nichtraucher immer fühlt, irgendwie normal. Ich rauche tatsächich nur deswegen, um mich normal zu fühlen.
[color=blue]Milonka, das hat bei mir Monate gedauert, bis sich Körper und Hirn, Gewohnheiten, Rituale "normal" anfühlten rauchfrei. Das ist eben so. Geduld ist eine unabdingbare Eigenschaft dabei. Mir hat das Belohnen sehr gefreut und neue Aktivitäten aufnehmen, immer nur für Heute, für diesen einen Tag. Manchmal auch simpel: Jetzt nicht, dafür mache ich .....
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Ich habe das so oft gelesen aber nie verinnerlicht. Ich musste jetzt meine extremen Entzugserscheinungen lindern, nun fühle ich mich normal. Das ist fast lächerlich, so einfach ist es. Aber es ist auch noch nicht die Lösung des Problems, höchsten ein kleiner Teil davon. Nein, ich melde mich nicht ab, ich werde weiter hier sein.
[color=blue]Klasse, das freut mich und zeigt mir, dass in dir sehr wohl noch Hoffnung und zwar berechtigte da ist.
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Ich werde den Weg weiter gehen, wieder aufhören. Vielleicht morgen, vielleicht nächste Woche, ich weiß es gerade nicht. Ich bin sehr tief verzweifelt und im Grunde habe ich keine Ahnung was ich tun soll. Verliere ich den Glauben irgendwann von selbst, wenn ich weiter Clean bleibe? Oder wird es mich immer wieder einholen? Wie ich leben will, was ich überhaupt will, das ist miir klar. Ich möchte die Sucht überwinden, ich möchte wirklich frei werden, aber ich habe keine Ahnung wie ich es schaffen kann. Ich glaube nicht sehr an Substitution. Ich weiß wie ich die ersten Tage überstehe. Wie schaffe ich es langfristig?
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[color=blue]Was macht ein Sportler, der die Latte gerissen hat und zum Start zurück geht? Er macht eine Pause, regeneriert sich, nimmt die Situation an und bereitet sich körperlich und mental neu vor: Wie schaut es bei dir aus mit Rückfallanalyse? Mit Alternativen? Du kannst es auch, so wie ich auch, trotz Handicaps. Allerdings ist viel Eigenarbeit dazu nötig und gute therapeutische Unterstützung, ist meine Erfahrung.
Jetzt erst mal sei bitte freundlich zu dir so gut du irgend kannst, lobe dich (ich find es zum Beispiel Klasse, dass du dran bleibst), verwöhn dich, am besten mit Düften, Musik, Tastübungen....also allem sinnenreichem, das holt mich aus den Dissos raus. Handschlag? Give me five
Mit liebem Gruß
Andrea
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